[Kurzrezension]
Der Inu und ich sind uns einig - das muss nicht unbedingt was heißen, weil das öfter mal vorkommen kann, aber der Unterschied zu sonst ist, dass wir es festgestellt haben. Wir teilen also unsere Meinung zu diesem kleinen Buch. Auf jeden Fall nichts mit Menschen beinhaltet das was es ankündigt: Geschichten aus dem Leben. Nämlich Geschichten des Zonenkindes Verena Dittrich - was praktischerweise auch direkt die Autorin ist.
Nun ist die Wende zwar schon ein paar Jährchen her, aber die Erinnerungen an das, was war, bleiben. Und wer mit dem ehemaligen Osten eher nichts anfangen kann/will, der findet andere interessante Geschichten in diesem Stück. Welche zum Beispiel vielsagende nichtssagende Titel tragen wie Ämter, Gott und Luftballons, Maiks Autophilosophie, Das Bafög-Amt vergisst nichts! oder aber auch Das Küchenmesser. Verena erzählt mit Witz und einer gehörigen Portion Selbstironie was sie im Leben bewegt, verärgert oder erlebt hat.
Doch auch fürs Herz ist was dabei (Liebesbriefe an Großmutter oder auch Nicht koscher). Nicht das Herz, das stepptanzt, wenn Chris Hemsworth sich durchs Haar fährt, sondern das Herz, das aus dem Takt schlägt, wenn die ersten Frühlingsstahlen die Haut erwärmen. Das Herz, das kurz freudig im Kreis rennt, wenn man einen altmodischen Brief einer/s lieben Freundin/es aus dem Postkasten fischt. Es gibt Kapitel, die sind einfach so berührend, dann man sie nochmal und nochmal liest. Bei mir ging es sogar so weit, dass ich mir an einem Abend gezielt ein paar kleine Kapitel rausgesucht habe und sie meinem Mann zu einschlafen vorlas. Auch er musste lachen, und im Gegensatz zu meiner Einstimmigkeit mit Inu, soll DAS wirklich was heißen.