Verena Duregger

 5 Sterne bei 1 Bewertungen
Autor*in von Die Pusterer Buben.

Lebenslauf

Verena Duregger, Jahrgang 1980, stammt aus Sand in Taufers und studierte Rechtswissenschaften in Innsbruck und Genua. Doch sie entschied sich gegen die Anwaltslaufbahn und für ihre Leidenschaft, das Schreiben. Sie ließ sich in München zur Redakteurin ausbilden und war anschließend bei der Münchner Abendzeitung tätig. Seit 2010 ist sie freie Journalistin und Autorin. 2014 erschien ihr erstes Buch »Die Pusterer Buben. Eine Südtiroler Heimatgeschichte«. Sie lebt bei Bruneck, Südtirol.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Verena Duregger

Cover des Buches Die Pusterer Buben (ISBN: 9783813505238)

Die Pusterer Buben

 (1)
Erschienen am 29.04.2014

Neue Rezensionen zu Verena Duregger

Cover des Buches Hans Kammerlander – Höhen und Tiefen meines Lebens (ISBN: 9783890294971)
Elkes avatar

Rezension zu "Hans Kammerlander – Höhen und Tiefen meines Lebens" von Hans Kammerlander

Wie tickt Hans Kammerlander?
Elkevor 6 Jahren


Anmerkung:


Ich bewundere Hans Kammerlander als Bergsteiger schon sehr lange und hab auch schon etliche Bücher von ihm gelesen. Ich dürfte ihn auch schon persönlich treffen, und er wirkte dabei sehr sympathisch und bodenständig.

Umso weniger passte daher jener tödliche Verkehrsunfall, den Kammerlander 2013 mit fast 1,5 Promille verursacht hat, in das Bild, das ich mir vom Extrembergsteiger gemacht hatte.

Als ich also vom neuen Buch "Höhen und Tiefen meines Lebens - Eine Autobiografie in Gesprächen" hörte, war für mich also klar, das ich dieses Buch lesen muss, um mein Bild von Hans Kammerlander zu überprüfen, erweitern und gegebenenfalls zu revidieren.

Aufbau:

Wie der Untertitel bereits verrät, handelt es sich hier um ein Buch in Interviewform.

Eingeteilt ist das Buch in verschiedene Themenbereiche, darunter z.B.: Heimat, Expeditionen, Beziehungen, Fehler, Wettkampf und sogar Messner (hier ist Reinhold Messner gemeint, mit dem Kammerlander etliche Achttausender bestiegen hat).

Wenn im Gespräch Bergnamen auftauchen, gibt es beim ersten Mal immer einen extra Infokasten mit einem kurzen Bergporträt.

Meine Meinung:

Das Buch liest sich als würde man gemeinsam mit Hans Kammerlander in seiner südtiroler Stube sitzen und ihm beim plaudern zu hören. Dabei hat man das Gefühl, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt und wirklich frei von der Leber weg erzählt.


Der Themenbogen ist dabei, wie bereits oben beschrieben, breit gespannt und auch unangenehmen Themen werden nicht ausgespart. Auch wenn das Journalistenteam Vigl/Duregger nicht davor zurück scheut nochmal nachzubohren, wirken die Fragen in keiner Weise aufdringlich oder gar sensationsgierig.


Ich fand es spannend, den Menschen hinter dem Extrembergsteiger besser kenne zu lernen. Wie ist er aufgewachsen, wie kam er dazu seine Hobbys (Schifahren und Bergsteigen) zum Beruf zu machen, wie kam es zu den ersten Expeditionen und was treibt ihn an, sich immer wieder in Extremsituationen zu bringen? Wie ging/geht er mit dem Tod von Bergkameraden und Freunden um? Und welche Rolle spielen Beziehungen und seine Tochter in seinem Leben?


Das Buch zeichnet ein sehr umfangreiches Bild des Lebens von Hans Kammerlander, als Extrembergsteiger, als Bergführer und Schilehrer, als Mensch.
Dabei werden beeindruckende und berührend Einblicke in seine Gefühls- und Gedankenwelt gewährt.

Auch besagter Unfall wird natürlich angesprochen, und hier merkt man deutlich, wie sehr Kammerlander die Situation nach wie vor belastet. Er nimmt die volle Schuld auf sich, und versucht auch nicht schönzureden, dass er sich alkoholisiert hinters Steuer gesetzt hat.


Ein Thema kam mir persönlich im Buch zu kurz: Hans Kammelander ist nicht nur ein erfolgreicher Höhenbergsteiger, sonder war vor allem in seinen Anfangszeiten auch ein exzellenter Felskletterer. Da ich selber gerne klettere, und mich damit daher eher identifizieren kann, als mit der Besteigung eines Achttausenders, hätte ich darüber gerne mehr gelesen.

 
Auch hätte ich mir am Anfang oder Ende, eine Art Timeline mit den wichtigsten Stationen in Kammerlanders (Bergsteiger-)Leben gewünscht.

Fazit:

Wer ist also nun dieser Hans Kammerlander?

Jemand der seine Berufung zum Beruf gemacht hat, ein Grenzgänger der großartige alpinistische Leistungen vollbracht hat.
Doch trotz seines außergewöhnlichen Lebens ist er vor allem eines: Ein Mensch. Ein Mensch, mit Ecken und Kanten, mit Stärken und Schwächen. Ein Mensch der leider auch Fehler macht.
In einem Leben mit Höhen und Tiefen.


Cover des Buches Hans Kammerlander – Höhen und Tiefen meines Lebens (ISBN: 9783890294971)
HEIDIZs avatar

Rezension zu "Hans Kammerlander – Höhen und Tiefen meines Lebens" von Hans Kammerlander

Extrem gute Biografie
HEIDIZvor 7 Jahren

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten

Verlag: Malik (19. März 2018)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3890294979

ISBN-13: 978-3890294971

Größe und/oder Gewicht: 14,6 x 3,2 x 22 cm

PREIS: 20,00 Euro

Eigentlich war das Buch für meinen Mann gedacht, der es natürlich auch gelesen hat, übrigens mit Begeisterung und dann habe ich es auch gelesen, weil er es mir so schmackhaft gemacht hat - und ich muss sagen, es ist wirklich extrem gut geschrieben, wie Kammerlander leibt und lebt kann man sagen. Wir haben ihn mehrfach erlebt, mein Mann ist schon mit ihm gewandert - das Buch gibt ihn wirklich real und glaubwürdig wider.

Kammerlander nimmt kein Blatt vor den Mund, schreibt von den Höhen und Tiefen und lässt den Leser tief in seine Seele blicken.

 Dieser Mann ist einfach der Wahnsinn, sportlich und menschlich kann ich sagen. Er ist einfach Er und das spürt man im Buch, spürt man am Geschriebenen inhaltlich und bezogen auf seinen Stil, der sehr ehrlich und authentisch rüberkommt. Er schreibt nicht mal so daher, weil er ein Buch geschrieben haben will, er geht in die Tiefe und lässt den Leser teilhaben. Er lässt auch Fehler nicht aus und schreibt über sehr Privates, z. B. die Geburt seiner Tochter. Er hat schon einige Bücher geschrieben, aber dieses hier zeigt  noch Seiten von ihm, die er bisher noch nicht beschrieben hat.

Er hat das Buch wohl nicht allein geschrieben, Verena Duregger und Mario Vigl waren behilflich, aber es fühlt sich beim Lesen an, als hätte er es geschrieben. Mit unter in Ich-Schreibweise geschrieben, aber auch mal erzählend hat mich dieses Buch sehr beeindruckt, ganz sicher auch sehr interessant zu lesen für solche Leser, die nicht unbedingt Bergfreaks sind.

Cover des Buches Die Pusterer Buben (ISBN: 9783813505238)
M

Rezension zu "Die Pusterer Buben" von Verena Duregger

Kampf für Autonomie mitten in Europa
M.Lehmann-Papevor 11 Jahren

Kampf für Autonomie mitten in Europa

Am „Herz-Jesu-Tag“ 1961, in diesem Jahr der 11. Juni, explodieren die Strommasten in Südtirol. Nicht alle, aber viele der Wichtigen. Eine empfindliche Störung der Industrie in Bozen, Meran und Umgebung. Und gewollt. Ein Akt des Aufschreis, könnte man sagen.

Um den genauen Hintergrund dieser Aktion zu verstehen, um zu begreifen, warum viele junge Südtiroler diese Art des (letztlich doch ohnmächtigen) Widerstands wählten, muss man um einige Jahre zurück in die Zeit nach dem ersten Weltkrieg, in die entstehenden Ansprüche Italiens auf „das gesamte Land“ hinein, in die mangelnde Sensibilität, ja, die gewollte Unterdrückung der deutschsprachigen Südtiroler mit ihrem Freiheitshelden Andreas Hofer (auf den der „Herz-Jesu-Tag“ ursächlich zurückgeht).

Die massive Politik der „51 Prozent Regel“, der Versuch, mit massenhafter Ansiedlung von Italienern aus Süditalien die Kernbevölkerung Südtirols in die Minderheit zu zwingen, mit dem Beharren auf dem Italienischen als einzige Amtssprache. Wichtiger Ausdruck der abwertenden Behandlung der deutschsprachigen Südtiroler.
Hintergründe, die Verena Düggert ebenso verständlich wie interessant zu Beginn zu erzählen versteht.

Verena Duregger ist selbst Südtirolerin. Ganz in der Nachbarschaft eines der damals Beteiligten aufgewachsen. Und wird eines Tages angesprochen vom Bruder eines der Beteiligten, ob sie nicht die Geschichte aufschreiben könnte.

Kann sie, will sie und hat sie getan.

Mit Gesprächen aus „erster Hand“, mit fundierten Recherchen und einer klaren, sachlichen Sprache macht sie sich auf Spurensuche von vier an den Anschlägen beteiligten, jungen Südtirolern. Den Pusterer Buben.

Nicht, ohne die gesamte Atmosphäre der Zeit, die Höfe, Traditionen, Gaststätten in Wort und Bild lebhaft zu beschreiben und damit den Leser ein gutes Stück mit hinein zu nehmen in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts in Südtirol und die Zeiten und Entwicklungen, die darauf folgten.

Enrico Oberleitner, Giuseppe (Josef) Forer, Sigfrido (Siegfried) Steger und Heinrich Oberleiter sind Teil der „Sprengtruppen). Und, wie man an den Vornamen bereits erkennt, im Vorfeld bereits „Opfer“ der Italienisierung.
Denn selbst die Namen der Bürger wurden ins Italienische übertragen und dort, wo ein solcher keinerlei Entsprechung gehabt hätte, wurden einfach neue Vornamen erfunden und „zugeteilt“.

Die Entwicklung und die Gründe für den stärker werdenden Zorn, die Planungen und Vorbereitungen, die inneren Entscheidungen, der Aufruhr nach den Anschlägen, die Flucht der Beteiligten, das Leben im Exil, die politischen Folgen ebenso, wie die Folgen für die vor Ort gebliebenen, all das findet der Leser sehr konkret und sehr lebendig am persönlichen Ergehen der vier Männer geschildert im Buch.
In Teilen liest sich dabei das real Erlebte dann auch fast wie ein Thriller, wenn es um die Hatz auf die jungen Männer und deren Flucht durch die Berge geht.

Eine anregende, informative, sehr gute und plastische Reportage über einen leicht zu übersehenden und selbst vor Ort fast vergessenen Konflikt, von dem allerdings bis heute noch Empfindlichkeiten und Reibungen im Raume stehen.

Mit allerdings einem „zu viel“ an „Originalsprache“.
Bei allem Verständnis für die Südtirolerin Duregger und des Bemühens um Authentizität, für nur des hochdeutschen mächtige Leser sind die Dialogpassagen und kurzen Sätze zwischen den Brüdern und innerhalb der Familien doch teils nur sehr mühsam nachzuvollziehen.

Alles in allem aber eine sehr interessante, informative und flüssige Lektüre.

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