Cover des Buches Von Elise (ISBN: 9781542096195)
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Rezension zu Von Elise von Verena Maria Kalmann

Ein Buch wie eine Symphonie

von buchstabensammlerin vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein fesselndes Buch über die Liebe und die Musik

Rezension

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buchstabensammlerinvor 6 Jahren
Rund ums Buch:
Titel: Von Elise
Autor: Verena Maria Kalmann
Verlag: Tinte & Feder
ISBN: 978-1-54204-619-0

Cover:
Ein schlichtes, dem Thema aber sehr nahekommendes Titelbild. Klavierspielende Hände, und hier ist dann auch gleich die Verbindung zum Titel geschaffen. Gefällt mir sehr gut.

Inhalt/Schreibstil:
Das Buch ist wunderbar leicht lesbar und in einem Wechsel von Tagebucheinträgen von Elise – beginnend 1914 – und dem Leben von Valerie – beginnend 2013 - geschrieben. Valerie, die Hals-über-Kopf nach Paris umzieht, um dort eine Orchesteranstellung anzutreten, findet in ihrem alten Biedermeiersofa das Tagebuch ihrer Urgroßtante Elise, die vor genau 100 Jahren dieses angefangen hat zu schreiben. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf und Valerie liest im Tagebuch und diese Kapitel sind aus Sicht von Elise so wunderbar herzig geschrieben. Auf der einen Seite die Liebesgeschichte von Elise, wie sie ihren Karl kennen und lieben lernt und wie die beiden durch die Musik quasi verschmelzen.
Auf der anderen Seite Valerie, deren Mutter überhaupt nicht verstehen kann, dass sie so abrupt nach Paris geht, um die neue Orchesterstelle anzutreten, aber auch gleichzeitig sich von ihrem untreuen Freund zu entfernen, der sie so verletzt hat. Valerie erzählt sonst niemanden, dass sie nach Paris geht und steht erst einmal ziemlich alleine dort. Schnell wird auch klar, dass die neue Stelle kein leichtes Unterfangen wird.

Meine Meinung:
Schon der Prolog zieht einen in die Gedanken von Elise und man möchte nur weiterlesen. Das Buch handelt von Liebe, Familie, schweren Schicksalsschlägen, Krieg, Hass und vor allem von Musik. Für Freunde der Klassischen Musik ist dieses Buch eine Wonne, es werden über 20 klassische Stücke explizit in der Geschichte angesprochen und eingebunden.
Als Leser kann man sich schnell in die Handlungsstränge versetzen und man lebt mit, was den Protagonisten passiert, denn sie sind so ehrlich und realistisch beschrieben, dass man das Buch sehr mitfühlt. Meiner Meinung nach hat Verena Maria Kalmann durch den Wechsel zwischen Vergangenheit/Kriegsgeschehen und heutiger Zeit, den trotzdem immer wiederkehrenden Problemen in Familie, Freundeskreis und Arbeit, ein herausragendes Buch geschrieben, für Menschen, die sich gerne mit Familiengeschichten, Historie und Musik beschäftigen. Es passiert so viel, dass man das Buch nicht beiseitelegen möchte und sicherlich habe ich es nicht das letzte Mal gelesen.

Fazit:
Für mich ist dieses Buch wie eine Symphonie:
Der erste Satz: schnell und ereignisreich, hier kommt man in die Geschichte rein und wird davon getragen und wie in der Symphonie gibt es zwei Themen. Elise und Valerie.
Dann der zweite Satz: die Verluste, das Weitermachen. Der langsamere und für den Leser traurige Teil des Buches. Die Mollparallelen...
Im dritten Satz nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf, das Scherzo oder Menuett... hier passiert so viel, dass man auch nicht abwarten kann, weiter zu lesen, bis zum Finale im vierten Satz.

Für mich das Lesehighlight im November und seit langem wieder ein Buch, was mich zu Tränen gerührt hat. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.





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