Nickl, Verena/ Ina Nordmann: 100 Frauen schreiben Briefe an das Leben
"Liebes Leben"
Mit „100 Frauen schreiben Briefe an das Leben“ haben Verena Nickl und Ina Nordmann ein außergewöhnliches Buchprojekt geschaffen. Sie wollten ein Buch herausbringen, in dem die verschiedensten Frauen – Mütter, Töchter, Großmütter, Autorinnen, Designerinnen und Frauen wie du und ich – von ihren Sorgen, Erkrankungen, von Glück, Liebe, Familie, Hoffnung und Leid – kurzum von ihrem Leben berichten mit all seinen Höhen und Tiefen. Die beiden hatten die Intension anderen Frauen Mut zu schenken sich nicht zu verbiegen. Ihnen zu zeigen, wie man mit Schicksalsschlägen umgehen kann und dass sich das Kämpfen lohnt. So starteten sie einen Aufruf bei Social Media und innerhalb kürzester Zeit fanden sie 100 Frauen, die 100 Briefe aus ihrer Sicht an das Leben schrieben. Das großartige an diesem Projekt ist, dass mit dem Erlös ein Frauenhaus im Raum Münster unterstützt wird. Die Briefe sind dabei so unterschiedlich wie die Frauen selbst:
Es gibt Liebesgeschichten, wie die von Petra, die von ihrer großen Liebe erzählt. Vom ersten Kennlernen im Urlaub mit 13 Jahren, wie sie sich verliebte, sich Sommer für Sommer dort wieder sahen, bis sie das Leben auseinander brachte, nur um sie nach 26 Jahren, durch einen Zufall wieder zusammenzuführen und ihnen ihr Happy End zu schenken. Oder traurige Geschichten, wie die von Neele, die die Frage an ihr Leben stellt, die uns alle beschäftigt „Wieso?“. Geschichten von Frauen wie Emily, die den Mut hatte alles hinter sich zu lassen und ganz neu anzufangen. Susan, deren Sohn mit einem Herzfehler geboren wurde, die von ihrer Hilflosigkeit, dem langen Leidensweg und ihrem Schmerz erzählt, von der Ungerechtigkeit des Lebens, aber auch davon, dass man an Extremsituationen wachsen kann.
Diese Briefe berühren auf so unterschiedliche Art: sie behandeln die vielfältigsten Themen, sind individuell, regen zum Nachdenken an, frustrieren einen aber auch oft, weil man am liebsten schreien will über die Ungerechtigkeit des Lebens – denn natürlich hat nicht jeder Brief –jedes Leben ein Happy End. Doch sie bringen einen auch zum Lachen, schenken Mut und Hoffnung und erlauben uns einen kleinen Einblick in das Leben dieser unglaublichen, kämpferischen Frauen. Oft holpern die Briefe stilistisch und sprachlich, doch gerade dieser Mangel an Perfektion macht die Briefe auch so authentisch. Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben und habe jetzt selbst große Lust einen Brief an mein Leben zu verfassen.
Verena Nickl
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100 Frauen schreiben Briefe an das Leben
Neue Rezensionen zu Verena Nickl
*Leben bedeutet Balance. Gewinn und Verlust. Freude und Trauer. Liebe und Hass.*
Das Leben schenkt so viele Momente – gute wie schlechte. In diesem Buch wenden sich hundert Frauen an das Leben und schreiben ihren ganz persönlichen Brief an es. Die Sammlung der Briefe spricht Schicksalsschläge an, traurige Momente aber auch Freude und Liebe. Damit gibt sie all jenen Hoffnung, die sich in ihnen wiederfinden.
Verena Nickl und Ina Nordmann starteten ein Projekt, das Frauen dazu auffordert über sich und ihr Leben nachzudenken und an das Leben selbst Briefe zu schreiben. In diesem Buch, dessen Erlös übrigens an ein Frauenhaus geht, stellen sie die Sammlung vor – immer mit dem Ziel vor Augen, allen Leserinnen Mut zu machen.
Was verbindet all diese Frauen? Die Frage habe ich mir beim Lesen gestellt und bin darauf gestoßen, dass jede von ihnen – ob alt oder jung – Momente im Leben erfahren hat, die nicht einfach zu bewältigen waren. Ob das eine schwierige Kindheit war, der Verlust eines geliebten Menschen, eine schwere Krankheit, Probleme in der Schwangerschaft oder die eigene Persönlichkeit, die plötzlich zum Feind wird – das Leben schlägt manchmal unbarmherzig zu. Gemeinsam ist ihnen aber auch, dass sie in sich und den Menschen, die ihnen zur Seite standen, die Kraft gefunden haben, mit den Schicksalsschlägen umzugehen, Hoffnung zu finden und weiterzumachen.
Die Briefe an das Leben sind geprägt von Fragen nach dem Warum, nach dem Wieviel ein Mensch aushalten kann und muss, aber auch von gegenteiligen Gefühlen. Das Glück und die Hoffnung können dabei in geliebten Menschen gefunden werden, aber auch in sich selbst oder in kleinen Momenten, die auf den ersten Blick unwichtig erscheinen, dabei aber umso wichtiger sind.
Es kommen hier nur die zu Wort, die es geschafft haben, die Hürden, die das Leben ihnen gestellt hat, zu überwinden und vorauszuschauen – aber sie sind es, die allen, denen es im Moment nicht gut geht sagen wollen „Ihr seid nicht allein! Ihr schafft das!“.
Fazit: Durch die emotionalen und sehr persönlichen Inhalte bleibt man als Leser nicht unberührt, lebt die furchtbaren Momente genauso mit, wie die schönen. Aber macht nicht gerade diese Mischung das Leben aus?
Ich habe das Buch durch Zufall in Instagram entdeckt und das Cover hat sofort mein Interesse geweckt. Der Klappentext klang ebenfalls sehr interessant. Ein Buch von ganz normalen Frauen. Keine Star-Autoren oder Berühmtheiten, sondern ganz "gewöhnliche" Frauen. Ich war trotzdem noch ein wenig skeptisch, aber da der Erlös des Buchs gespendet wird, konnte ich ja mit dem Kauf kaum einen Fehler machen, dachte ich :)
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