Am Anfang habe ich normal gelesen - bis mich die Langeweile aus den Puschen gehauen hat. Dann habe ich diagonal gelesen, aber trotzdem war alles ein einziges Geschwafel ohne irgendwas Handfestes. Diese "Zeitblasen" werden auch nicht deutlich, außer daß auf die Art Leute in Stasis kommen. Dadurch dehnt sich die Zeit in unendliche Länge - aber es passiert noch immer nichts. Wenn man gar keine Ideen hat, sollte man das nicht noch schriftlich fixieren.
Nee, das war gar nix!
Vernor Vinge
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Vernor Vinge
Ein Feuer auf der Tiefe
Eine Tiefe am Himmel
Das Ende des Regenbogens
Der Friedenskrieg
Die Tiefen der Zeit
Gestrandet in der Realzeit
Across Realtime
A Deepness in the Sky
Neue Rezensionen zu Vernor Vinge
Der Kalte Krieg ist Gott sei Dank Geschichte. Wenn man jetzt als Schriftsteller all diese Jahre miterlebt hat und zudem auch noch der Science-Fiction zugetan ist, dann lässt man auch das aktuelle Geschehen automatisch in seine Geschichten mit einfließen. Liest man jetzt diesen Roman von Vernor Vinge, dann werden viele Parallelen zu der damaligen Situation wach. Wir befinden uns im 22. Jahrhundert. Die Welt hat einen neuen großen Krieg hinter sich. Damit all das nie wieder passiert, wurden Wissenschaft und Technologie abgeschafft. Das „Friedensamt“ hat nun die Kontrolle übernommen und überwacht, dass es auch so bleibt. Im Lauf des Krieges, welcher jetzt etwa fünfzig Jahre her ist, wurden um bestimmte Städte oder Gefahren sogenannte Blasen geschaffen.
Erst viel später im Roman erfährt man, was es damit auf sich hat und automatisch hat der Autor geschafft was er wollte, er weckt die Neugier beim Leser. Die Geschichte beginnt mit einer Pilotin und ein zweiter Plot handelt von einem Jungen. Die Pilotin stürzt irgendwann ab und kann sich an nicht mehr erinnern und der Junge strotzt nur so vor Intelligenz. Er wird durch einen alten Mann entdeckt und einladen sein Schüler zu werden. Was er als Weise auch sehr gern annimmt. Jetzt erfährt man auch, dass es neben dem Friedensamt, auch noch die sogenannten Tüftler gibt. Diese haben nicht ganz aufgehört an Wissenschaft und Technik zu glauben, müssen jedoch im Geheimen daran arbeiten. Nicht ganz einfach, wenn man nicht weiß, wann das Amt zuschlagen könnte.
Unausweichlich kann man sich allerdings schon recht schnell denken, wie es weitergeht, es bleibt nur die Frage offen, warum diese Blasen und was passiert, wenn man in eine selbst gerät? Vinge hat durch kleine Nebenstränge die neue Welt zwar gut im Griff und erklärt damit viele Ereignisse, allerdings bleiben für meinen Geschmack viele Figuren dabei selbst auf der Strecke. Der Junge wird zum unausgesprochenen Helden, hat aber selten wirklich die Kraft all das allein zu stemmen. Da helfen auch nicht die restlichen Rebellen und gerade zum Ende hin fragt man sich doch, wenn schon keine Technik mehr zugelassen ist, warum das Amt selbst mit so viel unterwegs ist? Ob Hubschrauber oder Panzer, der Krieg wird auch in dieser Zukunft nicht anders ausgefochten. Interessant waren später Implantate, Hologramme und virtuelle Personen.
Da muss man Vernor Vinge wirklich eine unglaubliche Weitsicht einräumen. Als Mathematiker und Informatiker war es schön zu sehen, dass der Autor dem Schachspiel so viel Bedeutung widmet. Das Friedensamt kommt mir an einigen Stellen auch recht bekannt aus George Orwells „1984“ vor. Vielleicht nicht ganz so umfangreich in der Spionage, aber grundlegend machtbewusst und zu jeder Zeit den Finger am Kopf der Katastrophe. Leider hält sich die Wage zwischen Spannung und Erzählung nicht immer Gleichklang. Oft verfällt sie zu sehr auf eine Seite und auch bei manch Dialogen erfährt man nicht wirklich etwas Neues. Dafür spielt in diesem Roman die Zeit mehr eine Rolle, als man anfangs glauben mag. Vielleicht erinnert euch auch alles etwas an Matrix, zumindest ging es mir so…
Fazit:
Nur wenn die Zeit stillsteht, bekommt man die Chance auf eine zweite Runde. 1984 erschien „Der Friedenskrieg“ (The Peace War) und spiegelte gut das aktuelle Weltgeschehen wieder. Zurückblickend ist diese Zukunft nichts anderes, als die Konsequenz aus der Angst, vor einem endgültigen Krieg. Sehr weitblickend hat Autor Vernor Vinge einige schöne Ideen für die Zukunft parat, erzählt sie leider nur nicht an jeder Stelle so fantastisch. Über Umwege kommt er dennoch ans Ziel. Die Faszination über seine Blasen und ihr Ergebnis schenken dem Roman einige gute Pluspunkte.
Matthias Göbel
Autor: Vernor Vinge
Übersetzer: Rosemarie Hundertmarck
Seiten: 432 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 10.12.2018
ISBN: 978345339608
Vernor Vinge gewann mit dem 1993 erschienen "Ein Feuer auf der Tiefe" den renommiertesten SF Award, den Hugo Award.
Der Nachfolger sahnte im Jahre 2000 dann noch einmal den Preis ab.
Der erste Teil mit einem Umfang von 800 Seiten bewegt sich im Weltall und auf einer mittelalterlichen Welt.
Eine menschliche Expedition entdeckt ein altes Artefakt welches sich als böse Macht erweist und sich bei der Erweckung pestartig im Weltraum ausbreitet.
Nur ein Raumer mit über 100 eingefrorenen Kinder schafft es auf eine rückständige Welt, die von sogenannten 'Rudeln' bevölkert sind.
Diese 'Lebewesen' bestehen aus mindestens 4 'Solos' alleine sind diese hundeähnlichen Klauenwesen nicht lebensfähig.
Auch muss ein Abstand von mindestens 4 Metern, zu anderen eingehalten werden, da sich die Gehirnströme ansonsten überlappen und die Intelligenz durch die Störungen abnimmt.
Die Eltern von Johanna und Jefri werden beim Landendes Raumers und einem Überfall der Rudel getötet, die Kinder in verschiedene Ecken (und verschiedene Interessensphären) des Planeten verschleppt.
Die Pest erreicht im anderen Handlungsabschnitt den Bereich von RELAIS einer Archiv-und Netztstation, die Zugang der verschiedenen Planeten zum Informationsnetz bereitstellt.
Bei der Übernahme der MACHT, die auch Intelligenzen untergräbt und dort als Schläfer fungiert, können die Bibliothekarin Ravna und Pham ein aufgetauter Mensch aus einem alten Raumschiff, mithilfe von 2 Kauffahrern (Pflanzen auf einer Art Antigrav Cityroller(!)) fliehen.
Die Pest bewegt sich auf den Klauenplaneten zu, da anscheinend dort ein Gegenmittel existiert und so entwickelt sich eine rasante Jagd dorthin.
Hört sich verwirrend an - ist es auch.
Nach ungefähr 300 langen Seiten ist man erst in der Geschichte und hat die verschiedenen Konzepte verstanden.
Interessant sind auch die verschiedenen Zonen in der Milchstrasse, die zu mehr oder weniger schnellen Reisen befähigen.
Dies spielt am Ende des Buches noch eine tragende Rolle.
Pham, mit einem Gottsplitter im Kopf und Ravna eine der letzten Überlebenden einer menschenähnlichen Rasse sind interessante Figuren, aber noch mehr sind es die Pflanzenartigen Geschöpfe von denen man ihre Beweggründe in diesem perfiden Spiel nur erahnen kann.
Vernor Vinge beschreibt auch faszinierend die Klauenwesen, die aus verschiedenen Wesen bestehen und eine Art Gedankenübertragung beherrschen.
Dort ein Radio einzusetzen ist eine knifflige Aufgabe, die auf höchst kreative Art und Weise gelöst wird.
Ein SF der schwer in die Gänge kommt, aber dann seine atemberaubende Vielfalt ausbreitet.
Lange habe ich zwischen 3 oder 4 Sternen geschwankt, wegen der doch sehr zähen ersten 300 Seiten, aber wer seine Kauffahrer-Pflanzen Grünmuschel und Blaustiehl nennt, hat 4 Sterne verdient.
Eine, auf jeden Fall, vielfältige, komplexe und originelle Geschichte, für SF Liebhaber.
Gespräche aus der Community
Zusätzliche Informationen
Vernor Vinge wurde am 10. Februar 1944 in Vereinigte Staaten von Amerika geboren.
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