Cover des Buches Ein Feuer auf der Tiefe (ISBN: 9783453522855)
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Rezension zu Ein Feuer auf der Tiefe von Vernor Vinge

Ein Feuer aus der Tiefe

von rallus vor 10 Jahren

Rezension

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rallusvor 10 Jahren

Vernor Vinge gewann mit dem 1993 erschienen "Ein Feuer auf der Tiefe" den renommiertesten SF Award, den Hugo Award.
Der Nachfolger sahnte im Jahre 2000 dann noch einmal den Preis ab.


Der erste Teil mit einem Umfang von 800 Seiten bewegt sich im Weltall und auf einer mittelalterlichen Welt.
Eine menschliche Expedition entdeckt ein altes Artefakt welches sich als böse Macht erweist und sich bei der Erweckung pestartig im Weltraum ausbreitet.
Nur ein Raumer mit über 100 eingefrorenen Kinder schafft es auf eine rückständige Welt, die von sogenannten 'Rudeln' bevölkert sind.
Diese 'Lebewesen' bestehen aus mindestens 4 'Solos' alleine sind diese hundeähnlichen Klauenwesen nicht lebensfähig.
Auch muss ein Abstand von mindestens 4 Metern, zu anderen eingehalten werden, da sich die Gehirnströme ansonsten überlappen und die Intelligenz durch die Störungen abnimmt.
Die Eltern von Johanna und Jefri werden beim Landendes Raumers und einem Überfall der Rudel getötet, die Kinder in verschiedene Ecken (und verschiedene Interessensphären) des Planeten verschleppt.


Die Pest erreicht im anderen Handlungsabschnitt den Bereich von RELAIS einer Archiv-und Netztstation, die Zugang der verschiedenen Planeten zum Informationsnetz bereitstellt.
Bei der Übernahme der MACHT, die auch Intelligenzen untergräbt und dort als Schläfer fungiert, können die Bibliothekarin Ravna und Pham ein aufgetauter Mensch aus einem alten Raumschiff, mithilfe von 2 Kauffahrern (Pflanzen auf einer Art Antigrav Cityroller(!)) fliehen.
Die Pest bewegt sich auf den Klauenplaneten zu, da anscheinend dort ein Gegenmittel existiert und so entwickelt sich eine rasante Jagd dorthin.


Hört sich verwirrend an - ist es auch.
Nach ungefähr 300 langen Seiten ist man erst in der Geschichte und hat die verschiedenen Konzepte verstanden.
Interessant sind auch die verschiedenen Zonen in der Milchstrasse, die zu mehr oder weniger schnellen Reisen befähigen.
Dies spielt am Ende des Buches noch eine tragende Rolle.
Pham, mit einem Gottsplitter im Kopf und Ravna eine der letzten Überlebenden einer menschenähnlichen Rasse sind interessante Figuren, aber noch mehr sind es die Pflanzenartigen Geschöpfe von denen man ihre Beweggründe in diesem perfiden Spiel nur erahnen kann.


Vernor Vinge beschreibt auch faszinierend die Klauenwesen, die aus verschiedenen Wesen bestehen und eine Art Gedankenübertragung beherrschen.
Dort ein Radio einzusetzen ist eine knifflige Aufgabe, die auf höchst kreative Art und Weise gelöst wird.


Ein SF der schwer in die Gänge kommt, aber dann seine atemberaubende Vielfalt ausbreitet.
Lange habe ich zwischen 3 oder 4 Sternen geschwankt, wegen der doch sehr zähen ersten 300 Seiten, aber wer seine Kauffahrer-Pflanzen Grünmuschel und Blaustiehl nennt, hat 4 Sterne verdient.

Eine, auf jeden Fall, vielfältige, komplexe und originelle Geschichte, für SF Liebhaber.

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