Von einer Krebspatientin empfohlen kaufte ich mir dieses hochwertige Comicbuch.
Brustkrebs. Die Diagnose ist für Betroffene so schwierig zu ertragen wie mit anderen darüber zu sprechen, die eigenen Gefühle verständlich zu machen und für Angehörige damit umzugehen.
Dieses Werk nähert sich dem Thema weder mit Mitleid noch zärtlich-aufopferungsvoll, sondern mit all den hässlichen Begleiterscheinungen: Angst, Verzweiflung, Wut, Abscheu, Ekel, Leid.
Mir gefällt die Tatsache auf keinen guten Übersetzer angewiesen zu sein. Das Buch enthält so wenig Text, die Macht der Bilder ist gewaltig und lässt kaum Fragen offen, dafür viel Spielraum für Interpretationen. Wo Worte stehen, sind sie bewusst eingesetzt und wichtiger Teil der Handlung. Sie fehlen an keiner Stelle.
Die Handlung finde szenenweise sehr skurril, abwegig und nicht realistisch. Möglicherweise dienen die total überspitzten Darstellungen auch als Metapher für die inneren Konflikte der Protagonistin Elisabeth, doch das ist nur meine Interpretation.
Der Zeichenstil, die überspitzten Darstellungen der Charaktere und auch die extrem bunten Zeichnungen mit ihren vielen Details muss man wohl mögen. Mir persönlich gefällt es nicht.
Doch die Thematik spricht mich sehr an und die Geschichte finde ich einfach schön.
Das Buch ist sehr hochwertig verarbeitet mit festem Einband und stabilen Seiten, vollständig in Farbe gedruckt.
Mein Fazit: Dieses wichtige, gesellschaftlich tabuisierte und ignorierte Thema wird auf ganz neue Art gezeigt. Bettys Geschichte macht mir gleichzeitig Angst und Mut. Ich empfehle die Lektüre jeder Frau, besonders aber nicht nur Betroffenen und Angehörigen von KrebspatientInnen.