Cover des Buches Die Bestimmung - Fours Geschichte (ISBN: 9783570310564)
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Rezension zu Die Bestimmung - Fours Geschichte von Veronica Roth

Etwas enttäuschend und sehr düster ... Tobias wirkt einschüchternd!

von Emotionen vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Die andere Perspektive ist durchaus interessant, aber das Buch wirkt aus dieser sehr viel düsterer. Allerdings hatte ich mir mehr erhofft!

Rezension

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Emotionenvor 8 Jahren
"Fours Geschichte", geschrieben von der US-amerikanischen Autorin Veronica Roth ist ein Add-on und teilweise Prequel zu der Trilogie "Die Bestimmung". Diese Reihe wird ausschließlich aus der Sicht der weiblichen Protagonisten geschrieben, auf diesen knapp 350 Seiten lernt der Leser auch den männlichen Hauptdarsteller "Four" kennen.

Handlung
Von der Handlung hatte ich mir eher mehr versprochen, interessant sind die Stellen, an denen Tris nicht dabei ist, alles andere kennt man eigentlich schon, wenn man die Trilogie gelesen hat. Aber auch aus wenn sich dem Leser neue Aspekte und Ansichtspunkte auftaten, so fehlte mir doch das gewisse Etwas. In der Bestimmung gab es immer hochdramatische Wendungen, die ganze Welt wurde auf den Kopf gestellt, die Charaktere mussten ihre eigenen Probleme in den Griff kriegen, man fühlte sich mehr gefordert. In "Four" plätschert die Geschichte wie ein sanftes Bächlein vor sich hin. Das kann auch mit dem Schreibstil zu haben, der mich sehr auf Distanz hielt, aber dazu später mehr. Ich ging einfach mit größeren Erwartungen an dieses Buch, es hat die Reihe zwar nett abgerundet und ergänzt, ist aber ansonsten nicht als eigenständiges Buch zu sehen.

Charaktere
Mein Bild von Four hat sich in diesem Buch gewandelt, aber leider nicht zum Besseren muss ich sagen. Das kann sich wieder auf den Schreibstil zurückführen lassen, aber ich fand Four sehr kühl und fühlte mich, als würde ich ihn aus großer Distanz betrachten. Ich konnte seine Handlungen und Entscheidungen nicht immer nachvollziehen. Seine dunkle Vergangenheit hängt wie ein Damoklesschwert über dem Buch, diesmal aber wurde man als Leser nicht mehr ergriffen und fühlte mit Four sondern man drehte sich gedanklich um und wollte wegrennen von dieser Gewalt. In diesem Fall war man gegen diese Gewalt ohnmächtig, es war eine andere Form der Gewalt, wie wir sie aus "Die Bestimmung" kennen.
Auch Tris kommt in diesem Buch ins Spiel, aber von einer romantischen Begegnung kann man nicht sprechen. Tris und Four waren schon in der Trilogie nicht immer ein harmonierendes Paar und sie haben sich nie als die großen Romantiker gegeben, aber ich fand, dass die Trilogie ihre Begegnung sehr viel besser rüber gebracht hat, ich konnte mich eher in Four verlieben.
Allgemein waren die Charaktere leider sehr blass gehalten und ich konnte in diesem Buch zu keinem wirklich eine Beziehung aufbauen außer zu Zeke, der durchaus öfter hätte vorkommen sollen. Wenn er auch anfangs ein bisschen nach Playboy aussieht, so merkt man doch sehr schnell, dass er ein gutes Herz hat und sich um seine Familie sorgt.

Schreibstil
Von der Wortwahl und der Satzlänge gibt es wieder nichts auszusetzen, allerdings fand ich das Buch viel schwächer als die Trilogie. Man fand nicht wirklich in die Handlung hinein, die Spannungskurven wurden nicht gut ausgearbeitet. Vielleicht hätten ein paar treffendere Wendungen da was machen können. Auch die Charaktere hätten man vielleicht etwas sympathischer darstellen können. Ich bin überzeugt, dass Veronica Roth schreiben kann, das hat sie im ersten Band von "Die Bestimmung" bewiesen, aber das war keine Glanzleistung von ihr, da ist noch viel Luft nach oben und sie kann das auch besser machen.

Fazit
Wie bereits gesagt, das Buch würde ich wirklich als Goodie, als Add-on, als Prequel sehen, aber es ist ungeeignet um in die Welt von Tris und Four einzusteigen. Am besten nach der Trilogie lesen, wenn man von der Geschichte nicht genug bekommen kann. Einige interessante Geheimnisse werden gelüftet, die das Gesamtbild vervollständigen, aber in puncto Handlung passiert nicht mehr, das meiste ist dem Leser bereits seit dem ersten Teil bekannt. Ich würde es schon empfehlen zu lesen (schon wegen dem Schlusssatz der Danksagung *__*), aber lasst es, wenn ihr euch schon durch den dritten Teil quälen musstet!

Fazit der gesamten Trilogie + Four
Starker erstes Teil, Flaute in der Mitte, der Schluss fängt das ganze noch mal ab und dämpft den Fall. Trotzdem schwächelt die Geschichte am Ende, vor allem die Charaktere waren mir nur im ersten Teil wirklich sympathisch. Als Dystopie Fan MUSS man es einfach gelesen haben, das ist klar, aber ich würde es auf der Prioritätenliste nicht ganz nach vorne setzen. Dieser Satz nun mag sehr nach Todesurteil für einen Autor und seine Bücher schreien, aber ganz so schlimm meine ich es dann doch nicht, aber - ich bin froh, dass es vorbei ist und ich mich anderen Büchern zuwenden kann. Nein, es ist wirklich nicht so schlimm gemeint - dem neuen Buch von Veronica Roth zuwenden kann. Ich hoffe, dass sie ihre Fehler nicht wiederholt und werde versuchen unvoreingenommen ihr neues Buch zu erwarten.
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