Rezension zu Sauglück von Veronika A. Grager
Rezension zu "Sauglück" von Veronika A. Grager
von dorli
Rezension
dorlivor 7 Jahren
Niederösterreich. Sandra Adametz ist zum Begräbnis ihrer Großmutter in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Als am Tag nach der Beerdigung plötzlich ihr Opa verschwunden ist, bittet Sandra Dorli und Lupo, den Vermissten zu suchen. Dieser ist ruckzuck gefunden, er schwimmt tot in der Güllegrube. Schnell steht fest, dass Siegfried Adametz ermordet wurde…
„Sauglück“ ist bereits der vierte Fall für Gemeindesekretärin Dorli Wiltzing und Privatdetektiv Lupo Schatz, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.
Veronika A. Grager versteht es mit ihrem lockeren und angenehm zügig zu lesenden Schreibstil ausgezeichnet, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Ich habe mich von der ersten Seite an in das Geschehen hineinkatapultiert gefühlt, wurde mitgerissen von einem Strudel aus gegenwärtigen und vergangenen Ereignissen, habe amüsiert das Miteinander und das Gegeneinander der Akteure verfolgt und konnte zudem prima über Hintergründe und Zusammenhänge mitgrübeln und miträtseln.
Die Autorin wartet in „Sauglück“ mit einem sehr aufwühlenden Thema auf. Es geht um die Fremdunterbringung von Kindern in der Nachkriegszeit; um Kriegswaisen und um Kinder, die ihren Familien bzw. ihren ledigen Müttern entrissen und in bäuerlichen Großfamilien untergebracht wurden, weil man aus behördlicher Sicht der Meinung war, den Kindern so ein besseres Leben zu ermöglichen. Wie falsch diese Annahme war, weiß man erst viele Jahre später. Die Kinder wurden als Arbeitskräfte ausgenutzt. Misshandlungen, Demütigungen und oftmals auch sexueller Missbrauch waren an der Tagesordnung.
Veronika A. Grager gelingt in diesem Krimi ein beeindruckender Spagat zwischen Sachlichkeit und Humor. Die Autorin schildert die Ereignisse in den 1950er Jahren sehr bewegend und behandelt das Thema mit dem erforderlichen Ernst. Die erlittenen Qualen und Entbehrungen, die bei den betroffenen Pflegekindern meist ein Leben lang nachwirken, werden genauso beleuchtet, wie die mangelnde Aufarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse und die fehlende Entschädigung.
Dennoch gibt es im Verlauf der Geschichte - wie man es in den Krimis mit Dorli und Lupo gewohnt ist - zahlreiche komische Passagen und witzige, in Mundart geschriebene Dialoge, die eine Menge Schwung in die Handlung bringen und für gute Unterhaltung sorgen.
„Sauglück“ hat mich durchweg begeistert. Ein fesselnder Krimi, der den Leser nicht nur an einer spannenden Spurensuche teilhaben lässt, sondern durch das betroffen machende Thema besonders mitzureißen weiß. Absolut empfehlenswert!
„Sauglück“ ist bereits der vierte Fall für Gemeindesekretärin Dorli Wiltzing und Privatdetektiv Lupo Schatz, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.
Veronika A. Grager versteht es mit ihrem lockeren und angenehm zügig zu lesenden Schreibstil ausgezeichnet, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Ich habe mich von der ersten Seite an in das Geschehen hineinkatapultiert gefühlt, wurde mitgerissen von einem Strudel aus gegenwärtigen und vergangenen Ereignissen, habe amüsiert das Miteinander und das Gegeneinander der Akteure verfolgt und konnte zudem prima über Hintergründe und Zusammenhänge mitgrübeln und miträtseln.
Die Autorin wartet in „Sauglück“ mit einem sehr aufwühlenden Thema auf. Es geht um die Fremdunterbringung von Kindern in der Nachkriegszeit; um Kriegswaisen und um Kinder, die ihren Familien bzw. ihren ledigen Müttern entrissen und in bäuerlichen Großfamilien untergebracht wurden, weil man aus behördlicher Sicht der Meinung war, den Kindern so ein besseres Leben zu ermöglichen. Wie falsch diese Annahme war, weiß man erst viele Jahre später. Die Kinder wurden als Arbeitskräfte ausgenutzt. Misshandlungen, Demütigungen und oftmals auch sexueller Missbrauch waren an der Tagesordnung.
Veronika A. Grager gelingt in diesem Krimi ein beeindruckender Spagat zwischen Sachlichkeit und Humor. Die Autorin schildert die Ereignisse in den 1950er Jahren sehr bewegend und behandelt das Thema mit dem erforderlichen Ernst. Die erlittenen Qualen und Entbehrungen, die bei den betroffenen Pflegekindern meist ein Leben lang nachwirken, werden genauso beleuchtet, wie die mangelnde Aufarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse und die fehlende Entschädigung.
Dennoch gibt es im Verlauf der Geschichte - wie man es in den Krimis mit Dorli und Lupo gewohnt ist - zahlreiche komische Passagen und witzige, in Mundart geschriebene Dialoge, die eine Menge Schwung in die Handlung bringen und für gute Unterhaltung sorgen.
„Sauglück“ hat mich durchweg begeistert. Ein fesselnder Krimi, der den Leser nicht nur an einer spannenden Spurensuche teilhaben lässt, sondern durch das betroffen machende Thema besonders mitzureißen weiß. Absolut empfehlenswert!