Nichts rührte sich auf das Schellen hin. Leas Herz holperte ein paar Schläge schneller, nun beginnt auch sie zu argwöhnen, dass dort hinter der Tür etwas nicht so ist, wie es sein sollte. Idiotischerweise drückt sie auf den Klingelknopf. Einmal, zweimal, drängender ein drittes Mal…
AUSZUG AUS BUCH SEITE 9
Zuallererst fällt mir der recht einfache Schreibstil auf, etwas unbeholfen, aber auch erfrischend einfach, ohne das erst mal negativ zu meinen. Schnell war ich im Geschehen ein und freute mich auf das Buch. Allerdings folgte schnell die Ernüchterung.
Die Charaktereigenschaften der Figuren sind gut dargestellt, doch trotz der bildhaften Beschreibung bleiben sie farblos. Der berühmte Funke wollte nicht überspringen, Sympathien konnte ich zu niemandem aufbauen. Höchstens noch mit Luca, der aber eher eine Randfigur blieb. Durch die sehr abgehackte wörtliche Rede kommt kaum Gefühl auf, niemand spricht so emotionslos wie die Figuren in diesem Buch, egal ob Freude, Trauer oder Wut.
Lea, als Reporterin von Haus aus neugierig, zieht Schwierigkeiten nur so an. Leider manövriert sie sich meist selbst hinein, doch mit viel Optimismus lässt die dies schnell hinter sich, um prompt in die nächste zu schlittern. Ein bisschen mehr Verstand hätte ihr an manchen Stellen gut getan, so bleibt der Eindruck einer eigentlich gestandenen Frau die erst handelt, dann denkt. Der Ehemann samt Familie fügt sich hier sehr gut in das Gesamtbild ein, er bleibt ebenso farblos wie der Rest der Figuren. Einzig der Nachbarin Margret nehme ich ein klein bisschen die Herzlichkeit ab.
Fazit: Über dem Buch schwebt eine gewisse Kälte, und das liegt nicht am winterlichen Sauerland. Es klingt vielleicht etwas paradox bei einem Krimi, meiner Meinung nach täte dem Buch etwas mehr Gefühl gut. Die Story an sich ist gut, leider kommen nach und nach zu viele Nebenschauplätze dazu, so wirkt das Ganze schnell überlaufen.