Cover des Buches Seelenfänger (ISBN: 9783940609502)
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Rezension zu Seelenfänger von Veronika Mauel

Rezension zu "Seelenfänger" von Veronika Mauel

von Die_Buecherfresser vor 13 Jahren

Rezension

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Die_Buecherfresservor 13 Jahren
"Und schon wieder zwei unglaublich heiße Brüder …" ** Inhalt: In “Seelenfänger” geht es um die rebellierende Teenagerin Mia, die sich in der Punkszene in Berlin pudelwohl fühlt. Allerdings müssen ihre Eltern aus beruflichen Gründen umziehen und so bleibt Mia nichts anderes übrig, als sich ihrem Schicksal zufügen, was jedoch alles andere als einfach ist, denn Mia landet mitten in einem Provinzkaff und fällt direkt durch ihre knallpinken Haare auf. Außerdem stellt sie sich auch direkt den überaus beliebten Le Vrai Zwillingen in den Weg, denen anscheinend jedes Mädchen blind hinterherläuft. Mia bleibt jedoch trotzig und auf Abstand zu dem ganzen, denn abgesehen von den bildschönen jungen Männern, geschehen in dem Kaff immer wieder merkwürdige Dinge, denn es verirren sich immer wieder Mädchen aus dem Dorf, die vollkommen verwirrt und orientierungslos aufgefunden werden. Aber was hat das alles miteinander zutun? Mia ist sich unsicher und als wäre dies nicht schon genug, kommen ihr die beiden Le Vrai Brüder näher als ihr lieb ist und bringen ihr kleines Herz gehörig zum Schlagen. Doch der Schein trügt, denn nicht hinter jeder Nettigkeit steckt wirklich etwas Gutes … ** Meinung: “Seelenfänger, Deine Liebe raubt dir den Verstand” ist der erste Fantasyroman der Autorin Veronika Mauel beim Spielberg Verlag. In dem Buch geht es um eine romantische Fantasy-Liebesgeschichte, die sich vor allem an Teenager richtet. Das Buch lässt sich aber auch aufwärts der 18 noch gut lesen. ** Die Hauptrolle spielt in der Geschichte die rebellierende Mia. Sie ist das schrille Leben in Berlin gewohnt, ihre Freunde, die Partys und die Punkszene. Das ändert sich alles nach einem Umzug aufs Land und Mias Leben wir plötzlich total auf den Kopf gestellt. Zu Beginn des Roman wirkt sie sehr kindlich, naiv und versteckt sich hinter trotzigen Bemerkungen, ihren bunten Haaren und den verwahrlosten Punkklamotten. Im Laufe der Story ändert sich ihre Einstellung ein wenig und man lernt als Leser immer wieder die wahre Mia kennen. Da die Geschichte beinahe fast nur aus Mias Sicht erzählt wird, bleiben die beiden männlichen Hauptprotagonisten sehr mysteriös und geheimnisvoll. Als bekennende Romancefantasy Leserin war mir von Anfang an klar, dass die Brüder Nathan und Aleksander Le Vrai den wichtigen Punkt in der Geschichte bilden. Beide Charaktere sind Zwillinge, unglaublich heiß, beliebt und hochnäsig. Doch wohingegen Nathan kaltherzig ist, empfindet Aleksander Wärme für Mia. ** Leider ist diese Variante von einem jungen Mädchen und zwei heißen Brüdern wieder einmal völlig klischeehaft. Es enttäuscht wenn man nach nur wenigen Seiten weiß, wie die Geschichte verlaufen und sogar enden wird. Wieso verwenden unzählige Autoren momentan immer wieder dieses Brüderklischee? Irgendwann ist es doch echt einmal genug … ** Dummerweise konnte mich der Plot nur bedingt überzeugen. Die Idee ist gut, aber die Umsetzung ist so heftig mit Klischees gefüllt, dass alles total vorhersehbar wurde. Ich meine, dadurch wird das Buch nicht schlechter, wahrscheinlich gibt es genug Leser, die gerade diese Storys Lieben. Aber “Seelenfänger” bietet kaum Abwechslung oder etwas neues, erfrischendes. Natürlich ist die weibliche Hauptperson eine Rebellin, scheut nicht vor knallharten Antworten und hegt letztendlich doch Gefühle für einen der unglaublich attraktiven Brüder, wovon sich natürlich einer unsterblich in sie verknallt und der andere ein Fiesling bleibt … Erinnert hat mich “Seelenfänger” natürlich direkt an “Vampire Diaires”, “Kuss des Dämons” oder sogar “Eulenflucht”. Das einzig überraschende war letztendlich die Tatsache, dass Nathan und Aleksander keine Vampire sind. Dummerweise verrät der Flyer zu “Seelenfänger” dann doch schon, dass es um die Söhne des Teufels geht — damit war der Überraschungseffekt wieder völlig dahin. ** Abgesehen davon, war Mia zwar symphatisch, aber oft auch sehr zwiespältig. Einerseits wendet sich sich von allen ab, hat innerhalb des Plots nur mit zwei bis drei anderen Personen, abgesehen von den Brüdern, Kontakt. Andererseits will sie sich aber anpassen, giert danach, dass ihre rebellierend pinke Haarfarbe endlich verschwindet. Dieser Zwiespalt war etwas merkwürdig zu lesen, vor allem weil man unglaublich viel nur von Mias Gedanken zu lesen bekommt. Die Story lebt eigentlich nur von Mia und den beiden Brüdern. Zu weiteren Personen gibt es so gut wie kein Kontakt, wenn nur sporadisch, was nicht nur die Sympathie mindert, sondern auch zu Langeweile führt. Natürlich ist Mias Einsamkeit so schön von der Autorin rübergebracht worden, aber ein ganzer Roman nur mit drei Personen, wo die Geschichte eh schon vor lauter Klischees überquillt? So konnte überhaupt keine mysteriöse Atmosphäre durchgehend gehalten werden, da ja sofort klar war, dass die Brüder anders sind, den Fantasyanteil in dem Buch ausmachen. ** Gut fand ich wiederum, dass es sich bei den Brüdern nicht um Vampire handelt, sondern um die Söhne Satanas, die Seelen eintreiben sollen. Die Idee ist gut, auch wenn es schade ist, dass der Flyer dieses Geheimnis schon gelüftete hat. Allerdings rutscht die Geschichte zum Ende hin in die Kitschszene ab. Denn plötzlich kommt aus dem Himmel Hilfe und Mia und ein Bruder werden gerettet. Schöne Lösung, leider mit wenig aufbauender Spannung. Das ganze Höllendrama ging etwas schnell, wohingegen der Anfang der Story dann richtig zäh erscheint. Was mich dann aber auch gestört hat war die Logik. Mia kommt in die Hölle, soll ihre Seele abgeben. Das ganze wird immer wieder auf die Bibel bezogen, also welche Seelen in die Hölle kommen. Aber hat die Autorin nicht gut genug recherchiert? Es ist doch jedem bekannt, dass jeder Mensch, wenn er lebt, einen freien Willen hat, den selbst der Teufel nicht nehmen kann. Klar können Menschen manipuliert werden etc., dazu gibt es genug Blockbuster, aber trotzdem, dass fand ich einfach etwas befremdlich. ** Aufgefallen sind mir dann auch wieder die exotischen Namen. Nathan und Aleksander Le Vrain. Bewusst so gewählt? Klar fallen die Jungs sofort damit auf, was nur wieder dazu beiträgt, dass man durch den Plot hindurchsehen kann. Außerdem verstehe ich auch einfach nicht den Sinn der Schreibweise Aleksander, vor allem in der heutigen Zeit in Deutschland. ** Der Schreibstil ist so eine Sache für sich. Man kann ihn schnell und einfach lesen, passt perfekt in das Jugendgenre. Mir aber waren die Dialoge einfach viel zu steif und spießig formuliert. So spricht niemals eine Teenagerin, die auf die Punkszene steht. Auch die Ausdrucksweise von den Brüdern ist in den Dialogen teils unecht und schwülstig, das lässt sich im Bezug zum Plot und der gewählten Zeit echt nicht romantisch lesen … ** Das Cover finde ich ganz gut. Der Titel passt, ebenso wie das Feuerherz. Was der Schmetterling auf dem Cover zu suchen hat, habe ich bis heute noch nicht herausgefunden, aber naja. ** Fazit: Alles in allem ist “Seelenfänger” okay. Das Buch passt sich super dem Fantasy Mainstreamgenre an, wodurch es in der breiten Masse höchstwahrscheinlich kaum auffallen wird. Man kann den Roman lesen, denn wirklich schlecht ist er nicht, abgesehen von einer Plotschwäche. Wahrscheinlich gibt es auch genug Fantasyfans, die gerade diese Art von Romancefantasy lesen wollen, mir wurden die Klischees dann aber doch zu viel, deshalb auch nur aufgerundete 3 Sterne.
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