Das Konzept von „One Pot“-Gerichten finde ich ganz ansprechend, also dass nicht nur Eintöpfe sondern z.B. auch Pastagerichte in nur einem Topf zubereitet werden. Ich habe immer mal wieder auf Food-Blogs-Gerichte gefunden, aber – wie das so ist – die haben sich dann in den Weiten des WorldWideWeb verloren. Da die Flüssigkeitsmenge entscheidend ist, weil sonst die Nudeln vielleicht nicht richtig gar werden, wollte ich dort nicht Freestyle kochen und bin dann in der Onleihe über dieses Buch gestolpert.
Bei Kochbüchern, das muss ich zugeben, bin ich wohl sehr auf das Optische fixiert. Leider sprechen mit die Fotos schon nicht wirklich an und so reizen mich die Rezepte schon mal weniger. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Fotos wohl eine Mischung von Foodblogs, Shutterstock und eigenen Bildern sind.
Aber auch wenn ich die Rezepte genauer betrachte, ist nur eine Handvoll dabei, die ich sofort umsetzen möchte. Den Rest ist ziemlich wohlbekannt, den Mehrwert von „One Pot“ sehe ich im verglich zu unseren Standardgerichten dann nich wirklich. Die Ausnahme ist für mich die Kategorie „Frühstück und Süßspeisen“, da sind wirklich einige hübsche Varianten von Milchreis und Co. dabei, aber das ist halt nicht das, was ich gemeinhin unter Kinder und Gesundes Kochen verbuche.
Das führt mich zu dem nächsten Punkt: Mein Sohn ist durchaus gerne Gemüse, Spinat, Brokkoli oder Blumenkohl sind jetzt aber nicht gerade seine Highlight. Da fallen aber schon einige Sachen einfach mal raus. Oftmals wird auch auf Dosen oder Tiefkühlgerichte in der Rezeptliste zurückgegriffen. Da diese vorgegart sind, macht das den One-Pot-Anteil recht einfach, dabei hätte ich es viel spannender gefunden, wenn ich gewusst hätte, wie sich unterschiedliche Gemüsesorten in einem Topf kombinieren lassen.
Die Kategorie „One Pot mit Gnocchi“, wenn auch nur mit drei Gerichten, verstehe ich dann so gar nicht. Also es gibt einfach nichts schnelleres als fertige Gnocchi in einen Topf zu werfen. Außer dem zweiten Topf und dem Wasser ist da eigentlich keine Ersparnis dabei. Obwohl „Gnocchi mit Kürbis“ wirklich eines der wenigen Gerichte ist, die ich mal ausprobieren möchte.
Und wenn es schon eine „Currywurstpfanne“ sein muss, warum ist dort nicht Gemüse dabei. Mein Vater hat seine Currywurst in einer Pfanne schon vor 40 Jahren mit Zwiebeln und Paprika verfeinert. Ich hätte mindestens dieses erwartet und eigentlich auch noch Kartoffeln oder weiteres Gemüse. Und Sonnensuppe mit Würstchen ist einfach ein ganz klassisches Suppenrezept. Bei einem Rezept finden sich dann sogar noch Hefeflocken als Zutat – und das, wo ich auch bei Bio-Gemüsebrühe welche ohne Hefe kaufe. Hm. Ganz angenehm finde ich hingegen, dass bei den Milchprodukten immer vegane Alternativen angegeben sind.
Am Buchende bin ich dann über 17 Endnoten gestolpert. Die lauten dann: „Garzeit und Saugfähigkeit können je nach Sorte variieren (bei Bedarf etwas mehr Brühe hinzufügen)“ bzw. etwas abgewandelt für Reis. Das steht schon in der Einführung und wenn man schon mit der Vergesslichkeit der Lesenden rechnet (was ja durchaus zutreffen könnte) oder dass Menschen das nur einzelne Rezepte lesen, dann sollte man es doch größer ins eigentliche Rezept platzieren. Dann ohne Weiterblättern hätte ich diesen Hinweis auch noch komplett übersehen.
Fazit
„One Pot für Kinder“ ist so ein Buch, da kann man gerne mal in der Onleihe reingucken, aber ich würde es nie zum Kauf empfehlen. Für One Pot-Gerichte werde ich meine Augen wohl weiter auf Foodblogs und bei anderen Büchern aufhalten. Dieser mittelmäßige Eindruck entspricht wohl 2,5 Sternen, aber da ich keine halben Sterne vergeben kann und die Fotos so wenig inspirieren sind, runde ich auf 2 Sterne ab.