Veronika Rusch

 4,4 Sterne bei 136 Bewertungen
Autor*in von Die Bahnhofsmission, Die Bahnhofsmission und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Veronika Rusch studierte Rechtswissenschaften und Italienisch in Passau und Rom und arbeitete als Anwältin in Verona und München. Heute lebt sie als Schriftstellerin mit ihrer Familie in ihrem Heimatort in Oberbayern. Neben Romanen schreibt sie Theaterstücke für Erwachsene und Kinder. Für ihre Krimikurzgeschichte HOCHWASSER erhielt sie 2009 den zweiten Preis im AGATHA-CHRISTI-KRIMIWETTBEWERB.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Veronika Rusch

Cover des Buches Die Bahnhofsmission (ISBN: 9783404188895)

Die Bahnhofsmission

(38)
Erschienen am 31.03.2023
Cover des Buches Die Bahnhofsmission (ISBN: 9783757700058)

Die Bahnhofsmission

(22)
Erschienen am 31.05.2024
Cover des Buches Der Tod ist ein Tänzer (ISBN: 9783492062411)

Der Tod ist ein Tänzer

(19)
Erschienen am 01.04.2021
Cover des Buches Die Dunkelheit der Welt (ISBN: 9783492062435)

Die Dunkelheit der Welt

(8)
Erschienen am 02.12.2021
Cover des Buches Die Spur der Grausamkeit (ISBN: 9783492062428)

Die Spur der Grausamkeit

(7)
Erschienen am 31.05.2021
Cover des Buches Seelengift (ISBN: B009GFF53M)

Seelengift

(5)
Erschienen am 01.01.2011

Neue Rezensionen zu Veronika Rusch

Cover des Buches Die Bahnhofsmission (ISBN: 9783757700058)
mabuereles avatar

Rezension zu "Die Bahnhofsmission" von Veronika Rusch

mabuerele
Eine starke Frau

„...Die Welt draußen hatte aufgehört zu existieren. Es gab nur noch diese vier grob verputzten Wände, gestampfte Erde unter den Füßen, eine niedrige Decke aus Holzbalken...“


Mit diesen Zeilen beginnt ein berührender historischen Roman. Wir schreiben die letzten Tage des Aprils im Jahre 1945 in Berlin, als sich völlig unterschiedliche Menschen in einem Luftschutzbunker zusammenfinden. Zu ihnen gehört Alice, die während des Krieges als Hilfskrankenschwester in einem Lazarett gearbeitet hat. Sie ist es auch, die den verletzten russischen Soldaten, den sie vor der Tür finden, in den Raum holt und behandelt. Das sollte sich für alle als Glück erweisen.

Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er bringt die Verhältnisse der Zeit gekonnt auf den Punkt und sorgt für eine hohe innere Spannung.

Alice hatte kurz vor dem Ersten Weltkrieg in der Bahnhofsmission im Schlesischen Bahnhof gearbeitet. Bei einem Besuch des Bahnhofs beschließt sie, die Mission wieder neu aufzubauen. Der zuständige Pfarrer winkt ab. Seine Haushälterin aber sieht das anders und bietet sich sofort als Mitarbeiterin an. Auf der russischen Kommandantur allerdings findet Alice bei Oberst Wolkow Verständnis. Er stellt die nötigen Mittel zur Verfügung.

Am Bahnhof wird die Not der Zeit deutlich. Mit den Zügen kommen Flüchtlinge aus dem Osten, Fremdarbeitern und ehemalige Insassen von Konzentrationslagern, aber auch zurückkehrende Soldaten. Augehungert, verdreckt und verlaust sind die meisten. Aus den Wagen werden Tote getragen.

Ein Arzt bietet sich an, in der Mission zu helfen. Dann aber reagiert eine Frau auf seine Hilfe eigenartig. Ist er nicht der, für den er sich ausgibt? Als es einen zweiten Fall gibt, wird Alice misstrauisch.

Dabei hat Alice noch ganz andere Probleme. In ihrer Wohnung wurde eine Familie aus dem Osten einquartiert. Die Großmutter kommt mit den Zeitverhältnissen überhaupt nicht zurecht.


„...Wir waren nicht auf Almosen angewiesen und mussten nicht in fremden Stuben und fremden Betten schlafen. . Wir führten ein gutes Leben, bis die Russen kamen….“


Deutlich wird, wie stark der alte Geist noch in den Köpfen schwelt, obwohl jeder so tut, als wäre nichts gewesen.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es malt ein Bild der Menschlichkeit in schwieriger Zeit. Es verschweigt aber auch nicht die Schattenseiten.

Cover des Buches Die Bahnhofsmission (ISBN: 9783757700058)
tigerbeas avatar

Rezension zu "Die Bahnhofsmission" von Veronika Rusch

tigerbea
Ein schonungsloser Bericht!

Als in Berlin im Jahr 1945 der Krieg vorbei ist, sieht Alice Hardtleben das Elend der Vertriebenen und Kriegsheimkehrer. Spontan beschließt sie deshalb, die Bahnhofsmission am Schlesischen Bahnhof wieder aufzubauen. Da der Bezirk von den Russen besetzt ist, muß sie sich mit dem Kommandeur Oberst Alexej Wolkow einigen. Der Oberst ist sehr hilfsbereit und gegen ihren Willen fühlt Alice sich zu ihm hingezogen. Sie bemüht sich zunächst gemeinsam mit ein paar Frauen, die Not der Menschen zu lindern. Doch nach und nach kommen immer mehr Helferinnen dazu. Auch ein Arzt ist dabei. Alice bemerkt aber bald, daß dieser ein Geheimnis hat und alles dafür tut, daß dieses nicht ans Licht kommt. Doch die Frauen halten fest zusammen und so ist die Bahnhofsmission bald ein fester Anlaufpunkt für alle, die in Not sind.

Die Reihe "Die Bahnhofsmission" von Veronika Rusch geht mit dem Roman "Eines Menschen Leben" weiter. Diese Geschichte ist sehr bewegend. Sie beschreibt schonungslos das Leid und Elend in der Nachkriegszeit. Daß in diesen wirren Zeiten die schwarzen Schafe leicht untertauchen konnten, ist logisch. Veronika Rusch gibt den Charakteren in ihrem Roman eine besondere Persönlichkeit. Ihre Schicksale lassen einen nicht kalt, denn man leidet unwillkürlich mit ihnen. Besonders eindrucksvoll fand ich, daß die russischen Soldaten nicht nur als Monster dargestellt wurden. Entgegen allen Horrorberichten gab es wahrscheinlich auch anständige Menschen unter ihnen. Es ist allerdings mutig, dies so in einer Geschichte zu verarbeiten. Dieses Buch ist ein bewegender Bericht über das Leben und Überleben in den ersten Monaten der Nachkriegszeit. Ich habe es mit Bewunderung für die Menschen von damals gelesen.

Cover des Buches Die Bahnhofsmission (ISBN: 9783757700058)
H

Rezension zu "Die Bahnhofsmission" von Veronika Rusch

Hornita
Gelungene Fortsetzung

Der zweite Band aus der Bahnhofsmission Reihe spielt 37 Jahre nach dem ersten Band, so dass es nicht wichtig ist, ob man die Charaktere kennt oder nicht. Trotzdem war es schön, sie nach und nach wieder zu sehen und sich langsam an ihre Geschichten zu erinnern. Mir haben die ganz unterschiedlichen Lebensläufe der starken Frauen sehr gut gefallen. So bekommt die Erzählung eine große Bandbreite. Der Schreibstil ist hervorragend und das Buch war so spannend und interessant, dass ich es an zwei Tagen gelesen habe. Die Handlung ist glaubwürdig und nachvollziehbar und ich fand sie sehr gut recherchiert. Mir haben die vielen kleinen Details über das Leben in Berlin unmittelbar nach Kriegsende sehr gut gefallen. Es wurde auch sehr schön beschrieben, wie sich der Fokus der Bahnhofsmission durch die neuen Umstände verändert hat, aber nach wie vor ein wichtiges Element für die Reisenden ist.


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