Rezension
Was genau dieses vielgerühmte „Geschick“ nun ist, erschließt sich niemals so ganz. Dass es aber eine Art von Magie ist und seinem Träger durchaus eine gewisse Macht verleiht, scheint mehr als nur offensichtlich. Auch gibt es verschiedene Ausprägungen und Stärken, wodurch man sich unwillkürlich fragt: Sollte man mit diesem Können nicht lieber ausschließlich Gutes bewirken? Warum unterdrücken die Ebenbürtigen die Sklaven in diesem Maße und warum kosten sie ihre Machtspielchen so sehr aus?
Natürlich gibt es, wie immer, auch eine Minderheit – auf beiden Seiten –, die sich auflehnt, die versucht die politischen Strukturen zu verändern. Doch was können diese Ausnahmen schon ausrichten und wer gehört zu ihnen? Im Verlauf des Geschehens lernt der Leser diverse Charaktere beider Lager kennen und muss versuchen zu erkennen wer aufrichtig und wer nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Es zeigt sich, dass der erste Eindruck häufig trügt, es also durchaus lohnt hinter die Fassade zu schauen, erscheint sie noch so dick und undurchdringlich. Mitunter laufen so auch einige inhaltliche Fäden zusammen, die man zuvor wahrscheinlich nicht miteinander in Verbindung gebracht hätte.
Auf Grund der Orts-, Perspektiv- und Personenwechsel von Kapitel zu Kapitel, lernt man zu Beginn viele verschiedene Figuren kennen. Dadurch scheint jedoch die Handlung etwas in den Hintergrund zu geraten, weshalb sich der tatsächlich Einstieg ins Geschehen verzögert, der Leser sich erst eingewöhnen muss. Im weiteren Verlauf kommt es zwar auch immer wieder zu ein paar Längen, diese sind jedoch schneller überwunden. Lässt man sich darauf ein, erwartet den Leser eine Geschichte, bei der man schon recht froh ist, dass sie auf Fiktion beruht. Ein fieser Cliffhanger sorgt für reichlich Spekulationsstoff wie es im nächsten Band wohl weiter geht.