Das Buch befasst sich m. E. sehr gut mit seiner musikalischen und künstlerischen Entwicklung. Selbst wenn man so ein (gewollt) abgefackter Typ wie Reed war, ist es erstaunlich zu lesen, wie unglaublich fleissig er war und seine Kunst inklusive seiner Person als Plakat dafür verfeinert hat. Sein Schaffen wird ergänzt mit der kundigen Beschreibung seines schwierigen Charakters und der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern seiner Zeit. Natürlicher Mittelpunkt und roter Faden sind dabei die Beziehungen zu seinen ehemaligen Bandmitgliedern von Velvet Underground und Andy Warhol als Spiritus Rector. Im Ergebnis bleibt der Respekt vor einem Künstler mit individuellem Überego, das vielleicht notwendig war, um sein Werk zu schaffen. Als Freund würd ich mir Herrn Reed allerdings nicht aussuchen.
Rezension zu "Lou Reed" von Victor Bockris