Wer sich mit der deutschen Sprache beschäftigt, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Mit scheinbarer Leichtigkeit geschrieben und von großem, tiefem Ernst. Ein ganz besonderes Zeitzeugnis, das Victor Klemperer da geschaffen hat. Danach sollte man sich unbedingt seinen Tagebüchern widmen, ungleich umfangreicher, aber äußerst bewegend... Und in vielen der geschilderten Details einfach nur unfassbar.
Victor Klemperer
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Victor Klemperer
Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten
Curriculum vitae
Man möchte immer weinen und lachen in einem
LTI: Notizbuch eines Philologen (Reclam Taschenbuch)
Das Tagebuch 1945-1949
Licht und Schatten
LTI: Notizbuch eines Philologen (Reclam Taschenbuch)
Neue Rezensionen zu Victor Klemperer
Zum ersten Mal gedruckt: Victor Klemperers Schilderung des Chaos nach dem Ersten Weltkrieg und des Scheiterns der Münchner Räterepublik. Solch genaue, anschauliche Momentaufnahmen aus der belagerten Stadt findet man nirgendwo sonst. Ein bewegendes, mit Spannung zu lesendes Gesamtbild von diesem entscheidenden Wendepunkt der deutschen Geschichte – aus der Revolution von 1918/19 ging nicht nur die erste deutsche Demokratie hervor, zugleich kündigte sich in ihr das kommende Unheil an.
Mein Fazit:
Ich fand den Schreibstil sehr gut! Ich hab mich abgeholt gefühlt. Toll fand ich diese Kurzberichte und Meinungen der einzelnen Berufsgruppen. Ich war doch interessiert. Als Hörbuch hatte ich es laufen und es war gar nicht schlecht dem Sprecher zu folgen. Der war sehr gut!
Wer sich für die Geschichte des Tonfilms und der NS-Zeit interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Victor Klemperer, geboren 1881 als Sohn eines Rabbiners, wird 1935 wegen seiner jüdischen Herkunft aus dem Staatsdienst entlassen.
Als der Tonfilm den Stummfilm langsam ablöst, ist Klemperer skeptisch. Können sich bewegte Bilder mit Ton durchsetzen? Bald sind seine Vorbehalte zerstreut und er mausert sich zu einem fast fanatischen Kinogeher, bis ihm das NS-Regime diese Freude des Alltags verbietet. Doch das kann einen echten Cineasten nicht aufhalten ...
Meine Meinung:
Dem Tagebuch ist eine Einführung des Filmjournalisten Knut Elstermann vorangestellt.
Neben Klemperers Rezensionen zu den Filmen erfahren wir einiges über die Zustände in Deutschland zwischen 1929 und 1945.
Klemperer gibt Zeugnis darüber, wie das Medium Film vom Regime für Propagandazwecke missbraucht wird. Er beschreibt die Filme, die er gesehen hat, urteilt über Regie, Schauspieler und Inhalt. Manchmal sind diese Filmkritiken kürzer oder länger. Für die Leser ist es ein Wiedersehen mit Filmgrößen wie Marlene Dietrich, Greta Garbo, Emil Jannings, Fritz Kortner und Pola Negri.
Auch internationale Filme kann Klemperer (noch) sehen. So beeindruckt ihn Charlie Chaplins „Großstadtlichter“ oder „Im Westen nichts Neues“.
Wer gerne alte Filme sieht, wird hier „alte Bekannte“ treffen, die aus der Sicht eines Cineasten und kritischen Intellektuellen beschrieben sind.
Die Tagebücher sind nahezu unverändert herausgegeben, was hin und wieder nicht einfach zu lesen ist. Nicht alles ist ausformuliert, manchmal hat Victor Klemperer nur Stichworte notiert und hat einige Abkürzungen benützt.
Fazit:
Wer sich für die Geschichte des Tonfilms und der NS-Zeit interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.
Gespräche aus der Community
Zusätzliche Informationen
Victor Klemperer wurde am 08. Oktober 1881 in Landsberg an der Warthe (Deutschland) geboren.
Welche Genres erwarten dich?
Community-Statistik
in 226 Bibliotheken
auf 16 Merkzettel
von 9 Leser*innen aktuell gelesen
von 1 Leser*innen gefolgt