Cover des Buches Vicious (ISBN: 9781783290215)
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Rezension zu Vicious von Victoria Schwab

Rezension: Vivious - V.E. Schwab

von rosebud vor 9 Jahren

Rezension

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rosebudvor 9 Jahren
Original-Rezension: The emotional life of books

Meine Meinung:

Ich traue mich gerade nicht recht, diese Rezension zu schreiben. Denn sie wird kein Loblied auf Vicious. Obowhl ich das Buch nicht total schlecht fand, so richtig überzeugen konnte es mich dann nun leider auch wieder nicht. Es lag allerdings definitiv nicht daran, dass ich es nicht versucht habe – es hat einfach nicht funktioniert, so traurig ich darüber jetzt auch bin.

Ich schlug also das Buch auf, las die ersten Seiten und war erst einmal von diesem wundervollen Schreibstil erschlagen. Die Autorin hat eine unglaublich einzigartige und aussagekräftige Art zu schreiben. Alleine wegen ihrem Schreibstil sollte man ihre Bücher schon gelesen haben! Hier lag also nicht mein Problem.
Es lag vielmehr bei der Idee. Auf den ersten Blick fand ich sie – genauso wie den Schreibstil – einfach großartig. Die ganze ExtraOrdinary Thematik ist unbeschreiblich gut und so interessant, dass ich darüber immer mehr und mehr in Erfahrung bringen wollte. Doch bei genauerem Hinsehen tat sich bei mir ein Problem auf, mit dem ich einfach nicht klar gekommen bin, obwohl ich da eigentlich sonst nicht so bin: die Selbstmordthematik.
Mich hat einfach dieser sorglose Umgang mit dem Tod gestört. Da machen sie absichtlich eine Dummheit, die ihnen das Leben kosten könnte, einer der beiden bemerkt dies und spricht seine Zweifel aus und was kommt zurück? „That's a risk everyone takes by living.“ (S. 57). Geht's noch? Das kann ich einfach nicht nachvollziehen. Wie man sein Leben so bereitwillig wegschmeißen kann. Und die sind ja keineswegs depressiv. Da könnte ich solche Aussagen in Büchern (!!) ja noch eher nachvollziehen, aber das ist für mich in dieser Situation einfach nur unangebracht. Und wieso auch immer, bin ich darüber das ganze Buch nicht hinweg gekommen, obwohl – wie gesagt – ich mich an solchen eigentlich ja Kleinigkeiten normalerweise nicht aufhänge und mir immer denke, wie sich jemand darüber beschweren kann, das sei doch nicht so schlimm.
Denn im Grunde hat es ja perfekt in die Geschichte und zu den Persönlichkeiten der gerade eben angesprochenen Protagonisten gepasst (obwohl das so ziemlich blöd klingt), die übrigens sehr gut ausgearbeitet sind und zudem auch noch wirklich realistische Charaktere sind! Man hat beim Lesen wirklich das Gefühl, es mit richtigen Personen zu tun zu haben und nicht „nur“ mit irgendwelchen Protagonisten in einem Buch. Alle haben ihre Ecken und Kanten und sind so individuell gezeichnet, wie echte Menschen nun einmal sind.
Da kommt es natürlich auch dazu, dass man eine Person eben weniger leiden kann – wie es im echten Leben nun einmal auch ist. Bei mir war diese Person Eli. Was hat mich der Kerl aufgeregt! Das war echt unglaublich – ihr merkt, ich benutze dieses Wort, „unglaublich“, sehr oft in dieser Rezension, aber ich finde es auch bei diesem Buch irgendwie passend. Denn Vicious ist einfach unglaublich – eben in verschiedener Hinsicht. Jetzt aber zurück zu Eli: Seine Überheblichkeit, sein Gefühl, er sei von Gott erwählt, größeres zu tun! Arg, dieser Mann versteht es, mich zur Weißglut zu bringen! Aber gerade dies, auch wenn es mich beim Lesen ziemlich geärgert hat, finde ich rückblickend unheimlich gut. Denn es gibt nichts Langweiligeres als zu gute, zu perfekte und so unglaublich liebenswürdige Charaktere in Büchern!
Ein kleines Problem hatte ich dann doch noch mit dem Buch, das ich nun doch noch zur Sprache bringen möchte: die vielen Zeitsprünge. Ich habe einfach das Gefühl, als hätten diese viel zu viel Unruhe in die Geschichte hineingebracht. Man liest zwei drei Seiten in der einen Zeit, dann kommt eine andere, dann springt man noch in eine dritte, in der man dann zusätzlich noch eine andere Perspektive hat, bevor man zu der ursprünglichen Zeit und Perspektive zurückgekommt. Das hat bei mir dazu geführt, dass mich die Story nie richtig fesseln konnte. Denn sobald ich einmal etwas spannendes oder interessantes erblickt habe, also etwas, das mit fesseln könnte, befand ich mich schon wieder irgendwo anders.

Mein Fazit:

Was sage ich jetzt nur abschließend? Keinesfalls möchte ich euch davon abhalten, Vicious zu lesen. Denn der Schreibstil der Autorin ist einfach großartig, genauso wie die Idee atemberaubend ist und die Protagonisten wie echte Menschen wirken. Also eigentlich ein perfektes Buch, wäre da eben nicht mein kleines Problem mit der Selbstmordthematik und den vielen Zeitsprüngen und Perspektivenwechseln. So kann ich das Buch euch eben nicht vollen Herzen empfehlen, auch wenn ich sagen muss, dass ihr es trotzdem lesen solltet! So viele andere Blogger sind dermaßen begeistert von diesem Buch, dass es euch bestimmt gefallen wird. Es war wohl schlichtweg einfach nicht mein Buch, was – wie ich nur betonen kann – ich unheimlich schade finde!
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