Viktor Arnar Ingólfsson

 3 Sterne bei 8 Bewertungen

Alle Bücher von Viktor Arnar Ingólfsson

Cover des Buches Bevor der Morgen graut (ISBN: 9783838700793)

Bevor der Morgen graut

(29)
Erschienen am 17.03.2009
Cover des Buches Haus ohne Spuren (ISBN: 9783838762913)

Haus ohne Spuren

(1)
Erschienen am 15.05.2007

Neue Rezensionen zu Viktor Arnar Ingólfsson

Cover des Buches Haus ohne Spuren (ISBN: 9783838762913)
pardens avatar

Rezension zu "Haus ohne Spuren" von Viktor Arnar Ingólfsson

parden
Melancholisches Mordrätsel...

MELANCHOLISCHES MORDRÄTSEL...

Reykjavík, Anfang der 70er-Jahre: Jacob Kieler junior wird tot in seiner Villa gefunden. Erschossen. Auf der Suche nach Mordwaffe, Täter und Motiv erfährt die Kripo Reykjavík, dass einige Jahrzehnte zuvor der Vater des Toten, der Ingenieur Jacob Kieler senior, auf exakt die gleiche Weise umgebracht wurde. Es war der größte Wunsch des Vaters, auf Island ein Eisenbahnnetz verlegen zu lassen, doch sein vorzeitiger Tod setzte damals diesem Traum ein jähes Ende ...

Viktor Arnar Ingólfsson schafft mit seinem Krimi ein melancholisches Mordrätsel in isländischer Kulisse und lässt dabei allerlei historische Begebenheiten des Landes mit einfließen. Der geplante Bau einer Eisenbahn beispielsweise und die Geschehnisse in und um den Zweiten Weltkrieg. Hier steht tatsächlich der Mordfall selbst im Vordergrund, die Familie, in der nach dem Vater im Jahre 1945 nun auch der Sohn mit offensichtlich derselben Waffe erschossen wurde. Die Charaktere der ermittelnden Polizeibeamten werden zwar bildhaft dargestellt, doch werden die Ermittlungen nicht durch ausführliche Einblicke in das Privatleben der Polizisten verwässert.

Der Leser ist stets auf dem selben Wissensstand wie die Polizei und erfährt zunehmend mehr über die Familiengeschichte der Kielers - und mehr als eine tragische Figur tritt dabei zutage. Trotz zunehmender Erkenntnisse bleibt es bis kurz vor Ende ein mysteriöses Rätsel, wer denn nun Jacob Kieler junior umgebracht hat - und das Ende kann tatsächlich überraschen.

Leider handelt es sich bei dieser 3 Stunden und 58 Minuten währenden Hörbuchausgabe des Krimis von Viktor Arnar Ingólfsson um eine gekürzte Ausgabe, und ich vermute, dass es vor allem daran liegt, dass mich die Erzählung nicht wirklich fesseln konnte. Das Erzähltempo ist ein langsames, bedächtiges, und dazu gehört auch, dass die einzelnen Handlungsstränge Zeit benötigen, um sich zu entfalten - doch durch die Kürzung erscheint das ganze oftmals zu komprimiert und lieblos. Manche Szenen wirken dabei einfach wie aneinander geklatscht und zusammenhanglos.

Man muss melancholische Töne mögen, um in diesen Krimi wirklich einzutauchen. Doch wenn hier keine Kürzungen vorgenommen worden wären, hätte mir der Roman sicherlich um ein Vielfaches besser gefallen. So konnte ich wohl nur einen deutlich abgeschwächten Eindruck von dem gewinnen, was der Autor eigentlich erzählen wollte. Das finde ich - wie so oft bei gekürzten Fassungen - sehr bedauerlich.

Wen die Geschichte also anspricht, der möge auf das Hörbuch verzichten und zum eigentlichen Buch greifen. Denn intelligent gestrickt ist der Krimi in jedem Fall.


© Parden

Cover des Buches Bevor der Morgen graut (ISBN: 9783838700793)
Mizuiros avatar

Rezension zu "Bevor der Morgen graut" von Viktor Arnar Ingólfsson

Mizuiro
Schon spannend, aber...

Bevor der Morgen graut ist in Kapitel aufgeteilt, die den einzelnen Tagen der Ermittlungen in den betreffenden Mordfällen entsprechen. Unterkapitel gliedern sich wiederum nach der Uhrzeit und beschreiben meist die Handlungen verschiedener Personen aus dem Ermittlungsteam.

Ich muss sagen, dass es schon ein bisschen gedauert hat, bis ich mich so richtig mit dem Buch anfreunden konnte.
Gleich auf den ersten Seiten ist die Rede von der Hitze, die für Mensch und Tier unerträglich sei. Nun, angesichts der Tatsache, dass der Roman in Island spielt, fand ich das ein wenig übertrieben. Mir ist weder ein Tier, noch ein Mensch bekannt, der im Sommer unter der isländischen Hitze leiden würde. Auch nicht bei 25 Grad. Und das ist schon viel.

Aber ich bin ja keine Isländerin (und auch kein Rentier), also wollte ich darüber dann auch nicht weiter nachdenken und habe mir von so etwas nicht den Lesespaß verderben lassen.

Das war auch gut so, denn Bevor der Morgen graut hat es später doch noch noch geschafft mich zu fesseln. Obwohl vorher noch einige Gänse erschossen werden und der Autor ein wenig über die Gänsejagd schwadroniert (was ich gelinde gesagt furchtbar fand). 

Nach und nach erfährt man mehr über die Hauptfiguren, die Polizisten Birkir und Gunnar, sowie über andere Personen aus ihrem Team. So soll wohl bei den Lesern eine Sympathie für die Protagonisten geweckt werden. Das hat leider für mich nicht besonders gut geklappt. Die Figuren boten (für mich) relativ wenig Identifikationspotential, waren nicht hinreißend sympathisch und ihre Handlungen und Gefühle oft nur schwer nachzuvollziehen. Naja, es handelt sich eben um einen Kriminalroman, der von Spannung lebt und nicht von Sympathie.

Ein weiterer Kritikpunkt war für mich die relativ hohe Anzahl an Figuren, die man leicht durcheinander bringt, sodass es schwer wurde selbst eine Theorie zu den Morden zu entwickeln. 

Auch das Ende fand ich ein bisschen enttäuschend, allerdings nur die letzten zwei, drei Seiten. Die Gefühle der handelnden Figuren werden kaum mehr beschrieben und obwohl die gefährliche Situation noch nicht durchgestanden ist, erscheinen die Figuren ruhig und gleichgültig, das Ende kommt ganz plöztlich, da hätte man mehr draus machen können.

Wie bereits angedeutet hat mich das Buch trotzdem gefesselt. Die Geschichte war spannend und außergewöhnlich und an manchen Stellen verwirrend, sodass man als Leser teilweise selbst genauso ratlos aus der Wäsche schaute, wie die Polizisten aus dem Roman. 

Besonders gelungen fand ich die Figur Emil Edilons, eines Schriftstellers der sich oft mit einem der Polizisten über Literatur unterhält. Ich kann mir vorstellen, dass diese Figur dem Autor selbst entspricht, der in seinem Buch auf einer Metaebene ironisch über sein Buch spricht und das fand ich ganz ganz großartig!

Dieses Phänomen und die Geschichte selbst haben mich doch noch einigermaßen überzeugt, auch wenn ich sonst sehr viel an Bevor der Morgen graut zu kritisieren hatte...

Cover des Buches Das Rätsel von Flatey (ISBN: B004ROT47A)

Rezension zu "Das Rätsel von Flatey" von Viktor Arnar Ingolfsson

Ein LovelyBooks-Nutzer
"Das Rätsel von Flatey" und die Eigenheiten isländischer Inselbewohner

An einem schönen Tag wird auf einer Schäre eine beinahe vollständig verweste Leiche gefunden. Nach einigen Ermittlungsarbeiten findet der mit dem “Fall” betraute Mann, ein Jurist, der sich eigentlich mehr für Grundbucheintragungen interessiert hatte, als er seinen Job annahm, heraus, dass es sich um eine Größe der Handschriftenforschung gehandelt haben muss. Wie war er dort hingekommen? Wie ist er verstorben? Und wer ist für den grausamen Tod des Reporters aus Reykjavík verantwortlich? Eines ist jedoch sicher: alles muss mit dem Rätsel von Flatey zu tun haben, das immernoch ungelöst ist.

 

Endlich mal wieder ein Buch, das ich noch nie gelesen hatte. Aus irgendeinem Grund habe ich mich da einfach nie drangetraut – vielleicht, weil es blau ist. So strahlend blau… Mut gemacht hat mir dann eine Frau in der Bahn, die das Buch in meiner Hand gesehen hat und die es selbst wundervoll fand. Da habe ich es eben doch mal ernsthaft gelesen und es nicht wieder zur Seite gelegt.

Ja, also – der Aufbau des Buches ist gemischt. Zum einen gibt es große Kapitel, die mit einem Datum versehen sind und so einen Einblick in das zeitliche Geschehen allgemein geben. Diese sind wiederum aufgeteilt in einzelne Kapitel, die inhaltlich zwischen verschiedenen Personen und Orten hin und herspringen. Und diese Kapitel sind aufgeteilt in den normalen Inhalt, der eben gerade so passiert, und ein Gespräch über die Handschrift, von dem am Ende eines jeden Abschnittes kursiv gedruckt ein kleiner Ausschnitt gegeben ist. Erst etwa in der Mitte des Buches weiß man, wer dieses Gespräch eigentlich führt, weil es da eine Überschneidung zum Anfang gibt, ansonsten war man ziemlich ratlos. Diese Aufteilung des Kapitels fand ich ein bisschen ungeschickt gewählt, weil es irgendwie alles ein bisschen unterbrochen hat. Es war ein Hin und Her – und meiner Meinung nach vielleicht nicht überflüssig, aber sehr störend.

Inhaltlich geht es eben um die Aufklärung zweier Todesfälle. Zum einen werden Informationen über die Kripo in Reykjavík eingebracht und zum anderen eben das, was er junge Mann in Flatey selbst erfährt. Allerdings muss ich sagen, dass die Aufklärung irgendwie sehr hinter den alltäglichen Arbeiten und dem ebenso alltäglichen Leben der Inselbewohner zurückbleibt, das etwas dominanter zu sein scheint. Schön fand ich, wie sich am Ende alles so ein bisschen aufgelöst und zusammengefunden hat. Man erfährt einiges über die Hintergründe, warum wer wie geworden ist und was für Probleme eigentlich hinter allem stecken. Das einzige worauf ich aber eigentlich hingefiebert habe, war die Lösung des Rätsels, aber das wars eigentlich auch schon.

Schwer getan hab ich mich mit allem, das irgendwie mit Namen zu tun hatte. Ländernamen. Städtenamen. Inselnamen. Und Namen von den Menschen eben. Dadurch, dass es eben nordisch ist, sind eben auch entsprechende Buchstaben vorhanden, die ich zwar schon gesehen, aber noch nie ausgesprochen gehört habe. Da bin ich eben immer drübergestolpert. Dazu konnte ich mir einfach nicht merken, welcher Name jetzt zu welcher Person gehört und wer wer ist, weil so viele auf einmal da waren und alle irgendwie komisch klangen…

Generell waren die Charaktere ziemlich flach gezeichnet. Der ein oder andere hatte schon so seine Eigenheiten, aber groß auseinander halten konnte ich sie nicht, geschweigedenn mich in sie hineinversetzen. Das einzige, wo ich ziemlich blöd geschaut hab, war, dass sich einfach alle geduzt haben. Erst im Nachhinein hab ich da den Hinweise gelesen, dass das da wohl üblich ist. Klar. Ich treff mich auch immer mit hochrangigen Wissenschaftlern und duze sie auf Anhieb!

Dafür waren die Beschreibungen der Umgebung sehr detailliert und haben einen genaueren Einblick in die Landschaft und ähnliches gegeben.

Bei einem Krimi ist ja auch die Auflösung recht wichtig und die fand ich irgendwie… billig. Es war was anderes ja, weil es sich am Ende mehr um Zufälle und Aberglauben gehandelt hatte, aber ich habe irgendwie mehr erwartet. Da wurden so schöne Konstruktionen teilweise aufgebaut, so viele Möglichkeiten – und am Ende war alles null und nichtig und man schlägt sich nur an den Kopf, weil es so doof ist.

 

Also Krimi hätte ich das Buch jetzt nicht wirklich genannt. Es war interessant, etwas über die Handschrift zu lernen, die ich bisher jetzt nicht so kannte, aber alles andere war irgendwie ziemlich befremdlich und nicht wirklich das, was ich erwartet hätte. Alleine, dass sie keinen Polizisten mit dem Fall betraut haben anfangs… Und die Duzerei! Richtig einfinden konnte ich mich in das Buch eigentlich nicht. Die Sprünge waren mir zu extrem, die Infos zu verworren… Die Auflösung war dann – passend zum Rest – vollkommen seltsam. Nur die Auflösung des Rätsels hat mir irgendwie Freude gemacht – und selbst die war irgendwie unspektakulär. Was auch immer so toll an dem Buch gewesen sein soll, ich kanns nicht entdecken und bin ziemlich enttäuscht.

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