Rezension zu Haus ohne Spuren von Viktor Arnar Ingolfsson
Rezension zu "Haus ohne Spuren" von Viktor Arnar Ingolfsson
von Joey
Rezension
Joeyvor 15 Jahren
Wer erschoss Kieler Junior? Und was hat dieser Fall mit dem Tod seines Vaters im Jahre 1945 zu tun, der auf genau die gleiche Weise geschah? ********************************************* "Haus ohne Spuren" vereint den klassischen Kriminalroman mit einer generationsübergreifenden Familiengeschichte. Aufgebaut ist das Buch in zwei Handlungsstränge: in einem ersten wird die polizeiliche Ermittlungsarbeit im Falle des Todes von Kieler Junior beschrieben, die eine Woche im Jahr 1973 andauert. Der zweite spielt vom Jahr 1910-1945 in Form von Tagebucheintragungen des Kieler Senior. Durch die schnellen Wechsel zwischen kurzen "Tagebuchfetzen" und aktuellem Geschehen liest sich der Island-Krimi extrem flüssig und man hat den Eindruck, dass auf nur wenigen Seiten enorm viel passiert. Auch der Spannungsbogen wird so immer wieder aufrecht erhalten bzw. neu entfacht. Und ganz nebenbei erfährt man einige landestypische Fakten Islands zwischen den beiden Weltkriegen, eingerahmt von der zuweil tragischen Familienchronik der Kielers. ******************************* Für mich ist "Haus ohne Spuren" das bisher beste Buch des Autors (neben "Bevor der Morgen graut" und "Das Rätsel von Flatey"). Den 5. Stern gibt es für die in die Tiefe gehende Lebensgeschichte des Kieler Senior, dessen größter Wunsch es war, auf Island eine Eisenbahnstrecke anzulegen.