Viktor Farkas

 3,7 Sterne bei 26 Bewertungen
Autor*in von Jenseits des Vorstellbaren, Rätselhafte Wirklichkeiten und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Viktor Farkas

Cover des Buches Rätselhafte Wirklichkeiten (ISBN: 9783938516430)

Rätselhafte Wirklichkeiten

 (5)
Erschienen am 30.04.2007
Cover des Buches Lügen in Krieg und Frieden (ISBN: 9783942016056)

Lügen in Krieg und Frieden

 (2)
Erschienen am 28.10.2009
Cover des Buches Unsichtbare Fronten (ISBN: 9783938516959)

Unsichtbare Fronten

 (2)
Erschienen am 03.08.2009
Cover des Buches Mythos Informationsgesellschaft (ISBN: 9783938516140)

Mythos Informationsgesellschaft

 (1)
Erschienen am 05.10.2005
Cover des Buches Schatten der Macht (ISBN: 9783930219681)

Schatten der Macht

 (1)
Erschienen am 29.08.2003
Cover des Buches Jenseits des Vorstellbaren (ISBN: 9783938516232)

Jenseits des Vorstellbaren

 (9)
Erschienen am 16.03.2006
Cover des Buches Unerklärliche Phänomene (ISBN: 9783860476628)

Unerklärliche Phänomene

 (5)
Erschienen am 01.03.1999
Cover des Buches Lasset uns Menschen machen (ISBN: 9783548344287)

Lasset uns Menschen machen

 (1)
Erschienen am 01.03.1997

Neue Rezensionen zu Viktor Farkas

Cover des Buches Lügen in Krieg und Frieden (ISBN: 9783942016056)
Dr_Ms avatar

Rezension zu "Lügen in Krieg und Frieden" von Viktor Farkas

"Der Mensch glaubt, was er glauben will, egal wie die Realität beschaffen sein mag."
Dr_Mvor 9 Jahren

Dieser schlichte Satz aus dem Text beschreibt die Grundlage jeder Art von Propaganda. Den meisten von uns werden beim Wort Propaganda ungute Assoziationen ins Hirn getrieben. Aus diesem Grund heißt Propaganda heute Public Relations. Das ist wenigstens ein Begriff, der positive Bilder in unserem Kopf erzeugt, auch wenn wir ihn vielleicht nicht völlig verstehen. Solche billigen, aber wirkungsvollen Tricks sind Teil der allumfassenden Manipulationsversuche, denen wir täglich, meistens unbewusst, ausgesetzt sind.

Viktor Farkas hat sich mit seinem Buch vorgenommen, das Netz dieser Tricks und Lügen wenigstens etwas aufzureißen. Obwohl ihm das aus meiner Sicht nur bedingt gelungen ist, kann man aus seinem Werk eine Menge lernen. Es ist in drei Teile und einen kleinen Ausblick unterteilt. Im ersten Teil untersucht der Autor die Geschichte und die Methodik der Massenmanipulation. Der zweite Teil befasst sich mit Täuschungs- und Verblödungsstrategien "der Mächtigen" und der dritte mit Desinformationsstrategien bei der Kriegsvorbereitung.

Das Buch liest sich gut, weil es flüssig und interessant geschrieben ist. Wie schon bei einem anderen Werk von Farkas hatte ich allerdings nach dem Lesen Probleme, mich strukturiert an seine Ausführungen zu erinnern. Vielleicht liegt das an mir, vielleicht aber auch am unstrukturierten Schreibstil des Autors. Zwar existiert immer ein Oberthema, aber dann wird munter geschrieben, was so gerade an Einfällen vorhanden ist. Leider vermischt Farkas dabei zusätzlich seine eigene etwas linkslastige Sicht mit der Darstellung geschichtlicher oder sachlicher Vorgänge.

Doch bei aller Kritik kann man aus diesem Buch jede Menge interessanter Erkenntnisse gewinnen. Besonders gut hat mir diesbezüglich der erste Teil gefallen, in dem wir die Väter der Manipulationstechniken kennenlernen. Eine einzigartige Rolle spielt dabei Edward L. Bernays (1891-1995), ein Neffe von Sigmund Freud, der heute fast in Vergessenheit geraten ist, obwohl er die Vermarktungsindustrie und mit ihr die gesamte Massenpropaganda nachhaltig prägte und dadurch allgegenwärtig ist. Wie kein anderer nutze er die von Freud erkannten Gesetzmäßigkeiten des Unbewussten aus. Statt die Vorzüge eines Produktes zu loben, werden bei der Bernayschen Methodik unsere im Unterbewusstsein verankerten Sehnsüchte angesprochen. Das ist bis heute durchgängige Werbepraxis.

Die kommerziellen und politischen Erfolge der Bernayschen Kampagnen beweisen, dass Freud mit seinen Erkenntnissen nicht falsch gelegen haben kann. Ob einem das nun gefällt oder nicht: Bernay bewies mit seinen riesigen Feldversuchen an der amerikanischen Bevölkerung, dass Massenmanipulation wenigsten zeitlich begrenzt möglich ist. Der Autor diskutiert zahlreiche Beispiele von Bernayschen Kampagnen. So erreichte Bernay zum Beispiel, dass sich die Zahl der rauchenden Frauen in den USA zeitweise drastisch erhöhte, indem er ihnen einredete, dass Rauchen schlank macht und zu Gleichberechtigung und Freiheit verhilft. Einem Bettler schrieb er auf sein Schild statt "Blinder Bettler bittet um eine Gabe." den Satz "Es ist Frühling und ich bin blind.", was zu einer Verdopplung der Einnahmen des Bettelnden führte. Wie kein anderer wusste Bernay um die Macht der suggestiven Bilder.

Farkas zeigt im weiteren Verlauf dieses fast die Hälfte des Buches umfassenden ersten Teils noch zahlreiche andere Beispiele und Methoden, wie auf uns täglich manipulativ eingewirkt wird. Das alles ist sehr lesenswert und lehrreich und lohnt bereits das Lesen dieses Werkes. Wenn der Autor diesen Teil seines Textes strukturierter, detaillierter und etwas distanzierter niedergeschrieben hätte, wäre allein daraus ein hervorragendes Buch entstanden.

Im siebzigseitigen zweiten Teil erfahren wir unter der Überschrift "Planet der Affen?" etwas über die zunehmende Verblödung der Gesellschaft. Der Autor macht dies an zahlreichen Beispielen der Unterhaltungsindustrie, an Warnungen auf amerikanischen Produkten, Betrugsfällen, der Handy-Manie, der Ritalin-Debatte und anderen Vorgängen fest. Dieses Kapitel fällt gegenüber dem ersten deutlich ab, weil hier noch klarer wird, dass der Autor einfach nur seine Meinung loswerden möchte. Mir hätte es besser gefallen, wenn Strukturen offengelegt worden wären, denn dann hätte der Leser vielleicht die im Hintergrund wirkende Methodik besser erkennen können.

Der dritte Teil des Buches untersucht an zahlreichen Beispielen wie Kriege massenpsychologisch vorbereitet werden. Bereits aus einigen dieser Beispiele ließen sich allgemeine Prinzipien herausfiltern. Aber solche Abstraktionen meidet der Autor leider auch hier.

Fazit.
In diesem Buch vermittelt der Autor an vielen Beispielen wie Massenmanipulation funktioniert. Leider belässt er vieles zu sehr im Konkreten und bringt zu oft seine Weltsicht in den Text ein. Trotz dieser Kritik ist dies ein lehrreiches Buch.

Cover des Buches Unsichtbare Fronten (ISBN: 9783938516959)
Dr_Ms avatar

Rezension zu "Unsichtbare Fronten" von Viktor Farkas

Sichtbare Defizite
Dr_Mvor 9 Jahren

Vieles in diesem Buch entspricht leider der Wahrheit. Der Autor zählt in einer Art polemischer Generalabrechnung eine lange Latte sehr ärgerlicher und auch bedrohlicher Missstände in Deutschland, Europa und der Welt auf und vermutet dahinter den großen Plan einer geheimnisvollen Macht, die er nicht benennt. Bereits mit einer solchen unausgesprochenen und diffusen Vermutung beginnt mein Problem mit diesem Buch. Manches darin ist durchaus richtig, manches aber auch völlig aus der Luft gegriffen, anderes in falsche und zu simple Zusammenhänge gepresst.

Analytischen Tiefgang oder gar Alternativen findet man in diesem Buch leider nicht. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass der Autor einfach mal seine Meinung sagen wollte. Das ist sein gutes Recht. Aber wirklich hilfreich war diese Meinung für mich jedenfalls nicht. Leider ist es sehr schwer, dies in einer kurzen Rezension zu begründen, denn eigentlich durchstreift der Autor so alles, was wir gegenwärtig an Problemen haben: die Finanzkrise, die amerikanische Russlandpolitik, unsere demografischen Probleme, einen eventuellen Bürgerkrieg in Europa, Ungleichbehandlungen durch die Justiz, die europäische Bürokratie, den Abbau von Bürgerrechten usw. usf. Dabei benutzt er keineswegs harte und belastbare Fakten, sondern eher das gefühlte Erlebnis und Leserbriefe in österreichischen Zeitungen.

Leider stehen auch viele der Aussagen dieses Buches in Widerspruch zueinander. So kann man nicht auf der einen Seite eine frühzeitige staatliche Kinderbetreuung verdammen und andererseits Mängel im Bildungssystem und eine abgestumpfte Jugend beklagen. Oder man kann nicht gleichzeitig den zunehmenden Wegfall oder die Privatisierung ehemals staatlicher Dienstleistungen etwa bei der Post anprangern und gleichzeitig noch mehr Sozialleistungen fordern, ohne zu sehen, dass der Staat schon jetzt finanziell völlig überfordert ist und deshalb sein Eigentum verscherbelt. Genau so wenig kann man die wachsende Regulierungswut verdammen, aber andererseits dem Staat neue Verpflichtungen aufbürden, die zwangsläufig zu noch mehr Bürokratie führen werden.

Die Liste ließe sich lange fortsetzen. Andererseits hat das Buch auch gute Passagen. Zum Beispiel, wenn der Autor die amerikanische Umzingelungspolitik gegenüber Russland anspricht oder den Abbau von Bürgerrechten unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung beschreibt.

Fazit.
Dieses Buch benennt so ziemlich alle Probleme, die man sich gegenwärtig vorstellen kann und vermutet einen großen Plan eines Krieges gegen die europäische Bevölkerung dahinter. Ich bin nicht schlau aus dieser Behauptung geworden. Das Buch bietet kein belastbares Faktenmaterial oder gar Lösungen. Vielmehr stellt es eine reine und etwas konzeptionslose Situationsbeschreibung aus der Sicht des Autors dar, über die man sicher streiten kann.

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