Viktoria von Schirach

Lebenslauf

Viktoria von Schirach, 1960 in München geboren, studierte Romanistik in Bari, Florenz und Rom. Sie ist Übersetzerin, Lektorin, Literaturscout sowie Herausgeberin der Reihe "Gialli tedeschi" bei Emons edizioni. Viktoria von Schirach lebt in Rom und München.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Viktoria von Schirach

Cover des Buches Italienisches Lesebuch (ISBN: 9783492238748)

Italienisches Lesebuch

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Erschienen am 01.01.2004

Neue Rezensionen zu Viktoria von Schirach

Cover des Buches Eine Frage der Würde (ISBN: 9783442487103)
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Rezension zu "Eine Frage der Würde" von Gianrico Carofiglio

Vom Fachmann für Kenner
Josselevor 4 Monaten

Der 5. Roman des italienischen Autors um den Rechtsanwalt Guido Guerrieri erschien im Original 2014 unter dem Titel „La regola dell‘ equilibrio“. Der designierte Präsident des Amtsgericht Bari, Pierluigi Rocca, bittet Guido Guerrieri um Hilfe, weil er glaubt, dass die Staatsanwaltschaft Lecce gegen ihn ermittelt. Ein ehemaliger Mafioso und jetziger Kronzeuge habe eine Aussage getätigt, dass Rocca gegen Bezahlung Häftlinge aus der Untersuchungshaft entlassen hätte. Überzeugt davon, dass der Richter unschuldig ist, übernimmt Guido seine Verteidigung, doch dann erfährt er, dass der Richter wirklich bestechlich ist. Das stürzt ihn in ein Dilemma.

Ein gut erzählte Geschichte, die vielleicht etwas zu sehr in Details des italienischen Rechtssystems eintaucht. Es ist in jeder Zeile zu spüren, dass der Autor vom Fach ist.

Das Privatleben des Protagonisten wirkt wie in den anderen Bänden auch in diesem etwas aufgesetzt, seltsam abgetrennt von der Handlung in der Gerichtssache. Als Beispiel mag die Episode mit dem behinderten jungen Nachbarn gelten. Dafür arbeitet der Autor das Dilemma, in das der Anwalt gestürzt wird, dadurch, dass er von der Schuld seines Mandanten, den er für unschuldig hielt, erfährt, wunderbar heraus. Ein Dilemma, das besonders schwer lösbar noch dadurch wird, dass der Angeklagte ein Teil des Justizsystems ist, dem der Anwalt selbst angehört und mit einer enormen Macht ausgestattet ist. Auch an diesen Stellen ist merkbar, dass sich der Autor darüber ausführlich eigene Gedanken gemacht hat. Drei Sterne.

Cover des Buches Eine Frage der Würde (ISBN: 9783442487103)
Chiarras avatar

Rezension zu "Eine Frage der Würde" von Gianrico Carofiglio

Schade! Bisherigen Bücher der Serie super, aber hier einfach zuuuu viele Längen!
Chiarravor 8 Monaten

Ich war bisher von allen Büchern der Serie mit Guirreiri begeistert. Doch hier bin ich einfach nur überrascht, wie teilweise genervt ich beim Lesen wurde.

Die Idee für die Geschichte würde sich an und für sich als Basis für einen sehr guten Krimi bestens eignen und beinhaltet auch gelungene Wendungen. Doch leider beschreibt Carofiglio die juristischen Einzelheiten und Strategien so detailverliebt und teilweise wiederholt, dass einfach keine wirkliche Spannung aufkommen mag. In seinen vorherigen Büchern hat es der Autor viel, viel besser verstanden, seine wohl im Berufsalltag erlebten, sozialkritischen Themen in einen packenden Krimi einzubauen. Hier bleibt bei mir leider mehr die Langatmigkeit in Erinnerung!

Für mich als Fan der Guirreiri-Serie trotzdem ein Muss, dieses Buch zu lesen - aber leider nicht mit so viel Freude wie sonst. Als Einzelbuch würde ich es meinen Freunden nicht empfehlen.

Cover des Buches In ihrer dunkelsten Stunde (ISBN: 9783442473557)
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Rezension zu "In ihrer dunkelsten Stunde" von Gianrico Carofiglio

Logische Fehler stören das Gesamtbild
Josselevor einem Jahr

Das Original dieses vierten Bandes mit den Erlebnissen des Strafverteidigers Guido Guerrieri erschien 2010 unter dem Titel „Le perfezioni provvisorie“. Einmal mehr ist mir der deutsche Titel ein Rätsel und es wäre besser gewesen, den italienischen Titel einfach zu übersetzen. Mehr aus Gefälligkeit sieht sich Guido Guerrieri die Akte einer seit einem halben Jahr verschwundenen Studentin an, um nach Anhaltspunkten zu suchen, denen man noch nachgehen könnte, bevor der Fall zu den Akten wandert. Nach Durchsicht der Akte entschließt er sich, einen Versuch zu unternehmen, zur Klärung des Falls beizutragen. Guido Guerrieri arbeitet diesmal also als Detektiv.

Sehr systematisch und klar geht der Anwalt vor und so wird die Geschichte auch erzählt, eins nach dem anderen, sehr ruhig, so dass keinerlei Gefahr besteht, dass der Leser den Faden verlieren könnte. Dennoch ist der Roman nicht frei von grob unlogischen Sachverhalten, so z.B. hier: „Sie schrieb, dass sie mit Nicoletta gesprochen und sich mit ihr für den folgenden Nachmittag verabredet hatte. Das bedeutete, dass ich keinen Hin- und Rückflug für denselben Tag nehmen konnte…“ (Goldmann Tb, 6. Aufl. Mai 2013, S. 177) Wieso sollte das nicht möglich sein, wenn der Flug etwas mehr als eine Stunde dauert und es mehrere Hin- und Rückflüge pro Tag gibt? Ganz ehrlich, solche Schludrigkeiten nerven mich und leider ist es nicht die einzige.

Gegenüber den Vorgängerbänden ist es dem Autor für meinen Geschmack besser gelungen, die Teile über das Privatleben des Autors oder Ausflüge in Nebenaspekte des Romans besser in die Haupthandlung zu integrieren. Und wie Anwalt Guido Guerrieri auch diesmal wieder den weiblichen Reizen nicht ausweichen kann, ist deutlich weniger plump und dafür humorvoller dargestellt als im Band „Das Gesetz der Ehre“.  

Eine feine Ironie durchzieht den ganzen Text, die durchaus auch vor derbem schwarzem Humor nicht zurückschreckt: „Derselben Musik, die die Amerikaner in Guantanamo einsetzten, um Geständnisse aus hartgesottenen Al-Quaida-Kämpfern herauszupressen.“ (ebd., S. 178)

Die Literatur ist wohl ein Steckenpferd des Autors. In regelmäßigen Abständen erwähnt er literarische Werke, deren Autoren und Protagonisten. Nicht anders verhält es sich mit Kinofilmen und der Musik.

Wären nicht diese ärgerlichen logischen Fehler, wäre mehr drin gewesen. Drei Sterne.

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