Cover des Buches Frischfleisch (ISBN: 9783940036384)
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Rezension zu Frischfleisch von Vincent Voss

Rasanter Zombie-Horror

von AmaliaZeichnerin vor 7 Jahren

Rezension

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AmaliaZeichnerinvor 7 Jahren

"Frischfleisch - Nullpersonen" von Vincent Voss ist ein
Zombie-Horror-Roman und Preisträger des Horror Awards Vincent Preis 2017

Klappentext:
Lasst euch doch BRDigen! Zombies in Deutschland! Das Ende der Zivilgesellschaft!

Ein kannibalistischer Gerichtsmediziner aus dem norddeutschen Wakendorf II geht auf einem zurückgezogenen Resthof seiner Leidenschaft nach und wird zum allerersten Untoten. Von dort aus greift das Phänomen um sich und überrollt Deutschland. Lediglich Tim Fabian, ein Journalist und Professor Dr. Robert Jäger, ein Ethnologe, kämpfen gegen das Unmögliche, warnen die Bevölkerung, die gezielt im Unklaren gelassen wird und schmieden einen Plan, der sie zurück nach Wakendorf II bringt.
Dort nehmen sie den Kampf gegen die Untoten auf.

Vincent Voss erweckt in »Frischfleisch – Nullpersonen« Untote in Deutschland zum Leben, legt die Zivilgesellschaft in Schutt und Asche und zeigt wie Politik und Medien versagen. Zu jeder Zeit hat der Leser das Gefühl, es könne wirklich so passieren.
Direkt in der Nachbarschaft.
Jetzt!
Hier!

Eigene Meinung:
Bei diesem Horror-Roman ist mir als erstes aufgefallen, dass der Autor viele kurze Episoden schildert, in denen das Grauen in ganz alltägliche, realistisch geschilderte Situationen hereinbricht, an realen Schauplätzen, z.B. in Kiel, einem schleswig-holsteinischen Dorf und in Hamburg. Insofern kann ich der Ansicht im Klappentext: "Zu jeder Zeit hat der Leser das Gefühl, es könne wirklich so passieren. Direkt in der Nachbarschaft. Jetzt! Hier!" zustimmen.
Diese schnellen, kurzen Kapitel vermitteln vom Gefühl her ein atemberaubendes Tempo, vieles passiert mehr oder weniger gleichzeitig an verschiedenen Orten, und das verstärkt den Eindruck der Bedrohung und Aussichtslosigkeit immer mehr. Jedes der Kapitel wird übrigens von einem passenden Zitat eingeleitet, was mir gut gefallen hat.
Schnell wird deutlich, dass die Zombies (die hier auch "Nullpersonen" genannt werden) extrem gefährlich sind und niemand, wirklich niemand vor ihnen sicher ist. Was dann natürlich entsprechend für Spannung sorgt, so dass ich das Buch in sehr kurzer Zeit durchgelesen habe.
Doch nicht nur die Zombies sorgten bei mir als Leserin für Grusel- und Schockmomente, sondern auch Entscheidungen auf höchster politischer Ebene, denn die Regierung muss sich natürlich früher oder später fragen, ob sie den allgemeinen Notstand ausrufen sollte.
Außerdem arbeitet der Autor mit viel dramatischer Ironie, denn im Gegensatz zu den von der Zombie-Seuche überraschten Figuren im Buch weiß der Leser natürlich von Anfang so einiges über Zombies. Aber auch nicht alles, denn Vincent Voss hat sich eine ganz eigene Erklärung für die Zombie-Seuche einfallen lassen.
Interessant fand ich auch, wie der Autor die Kommunikation in sozialen Netzwerke, einen Internet-Blog und einen Radiosender in die Handlung mit eingebunden hat.
Die Hauptfiguren machen im Laufe des Romans zwar keine spezielle Charakterentwicklung durch, doch sie fällen einige mutige Entscheidungen, welche die Handlung dann entscheidend vorantreiben.
Ich kenne übrigens den Vorgänger "Faulfleisch" noch nicht, es ist aber zum Verständnis der Geschichte nicht notwendig, diesen Roman gelesen zu haben.

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