Rezension zu "Sofies Welt oder die Geschichte der Philosophie - Von den Anfängen" von Vincent Zabus
Der Roman "Sofies Welt" von Jostein Gaarder gehört zu meinen "Lebensbüchern"! Ich hatte es vor etwa 30 Jahren (!) gelesen und es hatte mich nachhaltig beeinflusst. Das Buch hat mich mit der Philosophie bekannt und neugierig gemacht. Da ich schon seit längerem ein Graphic Novel lesen wollte, kam nun die Adaption von Vincent Zabus und Nicoby genau richtig.
Inhalt: "Wer bist du?" Sofie erhält einen Brief, in dem nur diese Frage steht. Es folgen weitere Briefe und Fragen und schon ist Sofie mittendrin in der Geschichte der europäischen Philosophie. Sie begegnet großen Denkern, beeindruckenden Ideen und lernt vor allem eins: selbst Fragen zu stellen!
Meinung: Sofie Amundsen ist im 21. Jahrhundert angekommen. Mit Handy in der Hand und Themen, die uns heute beschäftigen, beginnt Sofie die Welt der Philosophie zu entdecken. Während Sofie im Jahre 1991 auf Aristoteles' Frauenbild gar nicht einging, ist Sofie im Jahre 2022/23 alles andere als darüber begeistert und äußert sich hierzu auch klar. Sie wirkt auf mich selbstbewußter und diskutierfreudiger. Diese Sofie könnte die neue Zielgruppe direkt ansprechen, wenn die 14jährigen sich nicht von der Dicke und Größe des Buches (264 Seiten und eine Größe von 21 x 28 cm) abschrecken lassen.
Wenn sich die Leser jedoch darauf einlassen, dann könnte dies der perfekte Einstieg in die Welt der Philosophie sein. Vincent Zabus und Nicoby haben die Geschichte durch ihre Zeichnungen lebendiger und übersichtlicher gemacht. Es gibt sehr viele wunderbare Details und einiges wird durch die Zeichnungen klarer bzw. verständlicher dargestellt.
Fazit: Die Graphic Novel-Version von Sofies Welt hat mir persönlich sehr gut gefallen und ich freue mich auf den zweiten Teil im Herbst. Zabus und Nicoby haben den Roman sehr gut in die grafische Form und heutige Zeit übertragen. Klar, hier und da fehlen Details aus dem Buch. Aber wer nach dem Graphic Novel noch mag, kann dann das Buch lesen. Ich habe nun tatsächlich Lust bekommen, das Buch nach knapp 30 Jahren wieder zu lesen.