Vincent de Swarte

 3,3 Sterne bei 11 Bewertungen

Alle Bücher von Vincent de Swarte

Cover des Buches Der Leuchtturmmörder (ISBN: 9783518396254)

Der Leuchtturmmörder

(10)
Erschienen am 23.05.2000
Cover des Buches Requiem für einen Wilden (ISBN: 9783518398043)

Requiem für einen Wilden

(1)
Erschienen am 19.11.2001

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Cover des Buches Der Leuchtturmmörder (ISBN: 9783518396254)
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Rezension zu "Der Leuchtturmmörder" von Vincent de Swarte

Angelsammy
Der unschuldige Mörder?

Vincent de Swarte kam aus Bordeaux und studierte Politikwissenschaften. 2006 starb er im Alter von nur 42 Jahren an der heimtückischen Krankheit mit dem großen K! Deprimierend! Ein Stern, der viel zu früh verloschen ist! Er war in diversen Genres versiert, ließ sich beileibe niemals festlegen. Schaut mal im Net über ihn nach. Das lohnt sich! 

Vincent de Swarte hat leider nur ein kleines, aber feines Ouevre an erstklassiger, meisterhafter Literatur in verschiedenen Genres hinterlassen. Der viel zu früh an Krebs verstorbene Franzose ist der Welt verlorengegangen, bevor er seine Vollendung und breite Anerkennung erfuhr. Das ist so schade und traurig. 

Außerhalb Frankreichs ist dieser charismatische Autor leider kaum bekannt und wir Suhrkamp - Jünger müssen ihn unbedingt kennen. 

Das hier vorliegende Buch löste bei Erscheinen bei unseren Bleu, Blanc, Rouge Freunden eine unangemessene Erregung und Empörung aus. Mir selbst unverständlich! Ihm wurde Pornographie und Verherrlichung der Gewalt vorgeworfen ( Ich höre de Sade lachen! )

Erstens: Vincent de Swarte ist sehr, sehr , sehr fern von den abstoßenden Schilderungen des Marquis. Pornographie? Non, mesdames et messsieures! Also echt! Autoren wie Edward Lee und Richard Laymon würden lachend mit dem Stuhl umkippen, wegen der "Brutalität" dieses Buches hier. Seit wann sind die Franzosen so übersensibel? 🤔

Das Buch enthält nicht übermäßig Gewalt, sondern passend in den Kontext und sehr moderat dem Plot entsprechend. 

Um was geht es? Der junge, nun erwachsene Geoffroy Lefayen wurde als Kind unschuldig des Todes seines Bruders bezichtigt. Das und andere Faktoren sickerten wie Finsternis in seine Psyche und deformierten ihn nach und nach. Seit Kindesbeinen an hält er sich für eine dunkle Bedrohung anderer unschuldiger Menschen, erliegt der Wahnvorstellung, er müsse töten, wenn er anderen nicht fernbleibt. 

Konsequenterweise, aus seiner Sicht, lebt er nun als Wärter einer sehr einsam gelegenen Leuchtturminsel. Mit anderen Menschen hat er nur den allernötigsten Kontakt, Versorgung usw. Er ist vollkommen allein und vereinsamt, driftet immer mehr in den Wahnsinn. 

Obwohl er alles tut, um sich bestmöglich zu isolieren, kommt es doch zur Begegnung als jemand und dann vielleicht noch jemand in seine Klause "eindringt", aber dies droht eine verhängnisvolle Kettenreaktion zu triggern, an deren Ende die selbsterfüllende Prophezeiung, ein Mörder von Geburt an zu sein, durch und durch böse? wahr zu werden "verheißt" ...

Geoffroy Lefayen könnte der französische Bruder von Norman Bates sein ( gewiße Szenen wecken diese Assoziation ein paar Mal ), unschuldig schuldig, tragisch und trotzdem monströs? Das Skandalöse am Buch scheint wohl, daß Vincent de Swarte es mit seinem tiefgründigen Psychogramm eines Gebrochenen schafft, unerhörterweise Sympathien für Geoffroy zu wecken, anstatt ihn polarisierend eindimensional zu dämonisieren als auch zu verdammen.

In einer intensiven, verknappten Sprache schafft der Autor es erstaunlich blutarm fern von Ekelszenen, ein beklemmendes, alptraumhaftes Szenario zu entwerfen, die den Leser an den losen Fäden der Psyche packt und nicht mehr losläßt. Das ist psychologischer Horror at its very best! Auf widerliche, plumpe Schaueffekte verzichtend kriecht das Buch um so effektiver in das Unterbewußtsein und letztendlich in die Alpträume des Lesers. 

Geoffroy Lefayen ist ein ambivalenter, tiefgründiger Charakter mit sehr sehr dunklen Seiten, aber durchaus kein Monster, geplagt, beladen, zerstört, zerbrochen, verloren, tragisch und traurig, melancholisch, traumatisiert und kaputt. Ein meisterliches Psychogramm! Bitte bitte unbedingt lesen oder andere Bücher des Autoren ( Kinderbuch, Krimis ). Vincent de Swarte hätte es posthum auch noch dringend verdient, weltweit entdeckt zu werden! So schade um ihn! Wer weiß, was seine Feder noch an Meisterwerken hervorgezaubert hätte?!

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