Größer als des Menschen HerzDas Buch vom wahren Leben.
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Inhaltsangabe
Leseprobe: Diese Kleinbühne des Lebens, auf der die beiden Kampfhähne Ottmar und Bonifaz mir den ersten Begriff von der Mangelhaftigkeit der menschlichen Natur beibrachten, hatte noch eine Nebenstube, wo es oft nicht weniger geräuschvoll zuging, es war das Häuschen der alten Fränzel. Das gehörte uns Kindern. Dort durften auch wir mitspielen.
Wenn es regnete oder stürmte, wenn unsere Phantasie im Erfinden von Spielen ermüdete oder uns zur Winterszeit die Finger vor Kälte klamm wurden, flüchteten wir zu der kleinen Zauberin.
Gleich neben Ottmars Haus etwas abseits der Straße mitten in einem kleinen Gehölz von hochstorrigen Zwetschgenbäumen lag es, eingebettet in die Wildnis hoher Johannisbeer- und Stachelbeerhecken, das Häuschen der alten Fränzel.
Warum hat mich der Schöpfer nicht zum Maler werden lassen! Ich hätte wahrhaftig dieses kleine verwilderte Idyll einer menschlichen Behausung bei jeder Witterung und Jahreszeit Hunderte Male mit Pinsel und Stift festgehalten und die alte Bewohnerin dazu. Schon dieser Lattenzaun, der in einem schiefen Rechteck um die Hütte sich zog, hätte es verdient gehabt, in eine Altertumssammlung aufgenommen zu werden. Halb eingedrückt hing er in einem Wall von Brennesseln, Taubnesseln und Brombeerranken. Fast jede Latte hatte ihr eigenes Gepräge. Neben gewöhnlichen Dachlatten waren Reisigstekcken, Bretterschwarten, Stiele von Besen und Schrubbern, sogar eine zerbrochene Stuhllehne angenagelt, und fast alle trugen bei Sonnenschein einen Kleiderfetzen zum Trocknen auf dem Kopf.
Unter den urwaldhaften Beerensträuchern, die mannshoch am Zaun entlangliefen, befanden sich Mulde an Mulde die Scharrnester von Ottmars Hühnern. Nicht zu vergessen unsere Wohnungen mit kleinen Bänken, Tischen, Hockern aus abgesägten Scheiten mit allem Zubehör an Blechdosen, Wichseschachteln und bunten Scherben. Welche Lust, unter diesen Beerhecken zu spielen und wie Fuchs und Marder in dem grünen Geschlupf herumzukriechen. Dicht an den Hauswänden entlang, wie ein letzter Rest Kultur, waren mit zerbrochenen Dachziegeln einige Beete abgeteilt für Salat, Zwiebeln
Wenn es regnete oder stürmte, wenn unsere Phantasie im Erfinden von Spielen ermüdete oder uns zur Winterszeit die Finger vor Kälte klamm wurden, flüchteten wir zu der kleinen Zauberin.
Gleich neben Ottmars Haus etwas abseits der Straße mitten in einem kleinen Gehölz von hochstorrigen Zwetschgenbäumen lag es, eingebettet in die Wildnis hoher Johannisbeer- und Stachelbeerhecken, das Häuschen der alten Fränzel.
Warum hat mich der Schöpfer nicht zum Maler werden lassen! Ich hätte wahrhaftig dieses kleine verwilderte Idyll einer menschlichen Behausung bei jeder Witterung und Jahreszeit Hunderte Male mit Pinsel und Stift festgehalten und die alte Bewohnerin dazu. Schon dieser Lattenzaun, der in einem schiefen Rechteck um die Hütte sich zog, hätte es verdient gehabt, in eine Altertumssammlung aufgenommen zu werden. Halb eingedrückt hing er in einem Wall von Brennesseln, Taubnesseln und Brombeerranken. Fast jede Latte hatte ihr eigenes Gepräge. Neben gewöhnlichen Dachlatten waren Reisigstekcken, Bretterschwarten, Stiele von Besen und Schrubbern, sogar eine zerbrochene Stuhllehne angenagelt, und fast alle trugen bei Sonnenschein einen Kleiderfetzen zum Trocknen auf dem Kopf.
Unter den urwaldhaften Beerensträuchern, die mannshoch am Zaun entlangliefen, befanden sich Mulde an Mulde die Scharrnester von Ottmars Hühnern. Nicht zu vergessen unsere Wohnungen mit kleinen Bänken, Tischen, Hockern aus abgesägten Scheiten mit allem Zubehör an Blechdosen, Wichseschachteln und bunten Scherben. Welche Lust, unter diesen Beerhecken zu spielen und wie Fuchs und Marder in dem grünen Geschlupf herumzukriechen. Dicht an den Hauswänden entlang, wie ein letzter Rest Kultur, waren mit zerbrochenen Dachziegeln einige Beete abgeteilt für Salat, Zwiebeln
Buchdetails
Aktuelle Ausgabe
ISBN:9783882246285
Sprache:
Ausgabe:Sonstige Formate
Verlag:FRANCKE BUCHHANDLUNG GMBH
Erscheinungsdatum:01.02.1992
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