Vinzenz Löffler
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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JazzBallade
Neue Rezensionen zu Vinzenz Löffler
Ich möchte lieber alle Leseabschnitte zusammengenommen betrachten. Zunächst einmal: ein sehr stimmungsvolles Buch; Schöne Schwarzweiß-Fotografien (die meisten) und einige Farbfotografien (Jazz live). Aber: Die meisten Fotos haben einen Titel, andere wiederum nicht; dann benennen die Titel zuweilen einfach das abgebildete Motiv, ein anderes Mal bekommen die Bilder einen 'hobbyphilosophisch' wirkenden Titel; das hat mir nicht so gut gefallen, weil es die Freiheit meiner Assoziationen zu den Bildern eingeschränkt hat. Eine beigefügte Playlist im Anhang wäre schön gewesen! Die Texte sind ebenfalls sehr stimmungsvoll, wirken aber zuweilen etwas überbemüht. Als Beispiel hierfür möchte ich die Seite 102 benennen: Da wird das Bild des Baumes etwas überstrapaziert:
Die Äste flüstern, dann singen sie eine Melodie, er hört Ramonas Stimme, aber sie konnte ja nicht gut singen; dann erkennt Blum im Wind ein altes Volkslied, das ihn an seinen Vater erinnert; verzweigte Äste, brüchige Blätter, tiefe Wurzeln... und die hatte ihm sein Vater gegeben... und Flügel. Aber vielleicht soll das Bild 'Wurzeln und Flügel' ja auch die innere Zerrissenheit von Blum abbilden: Verharren und Entfliehen...
Die Texte konnten sich nach meiner Auffasung nicht so richtig entscheiden, ob sie eher für sich stehende Stimmungsbilder und Alltagssituationen sein wollen oder eine zusammenhängende Geschichte - aber irgendwie passt das ja auch zum Wesen des Jazz: da gibt es ein Thema, über das dann die unterschiedlichen Instrumente improvisieren.
Ich habe das Buch - weil sehr ruhig, stimmungsvoll und auch ein wenig düster - sehr gerne gelesen! Gleichwohl steckt in der Idee noch eine Menge Potenzial!