Grundsätzlich hat mir die Idee des Buches, zu jedem Rezept ein Kapitel zu erzählen, sehr gut gefallen. Jedoch kamen mir persönlich die Charaktere des Buchs etwas zu perfekt vor. Es geht um verschiedene Generationen von Frauen aus einer Familie, die einen Obsthof betreibt. Komischerweise bekommen die Frauen immer jeweils nur ein Kind und immer eine Tochter. Diese Tochter ist sich nie so sicher, ob sie wirklich das Erbe ihrer Eltern annehmen soll oder nicht. Alle Charaktere werfen nur so mit Lebensweisheiten um sich, was mir doch etwas zuviel des Guten war. Sam wirkt als Gegenpol, denn sie hat ihren Platz im Leben noch nicht gefunden. Ist ihr Platz auf der Obstfarm oder lieber in New York? Wie alle Frauen in ihrer Familie liebt sie es, zu backen und hat deswegen eine Konditorschule in New York besucht. Als ihr divenhafter Chef sie wieder einmal unmenschlich behandelt, kündigt sie spontan und fährt zu ihrer Familie nach Michigan.

Meine Meinung: Die Grundidee des Buches hat mir gut gefallen, jedoch waren mir einige Passagen einfach zu langatmig und wiederholten sich. Die Rezepte mit jeder Menge Zucker und Fett wie eben zu Großmutters Zeiten werden arg romantisiert und ich bekomme das Gefühl, als sollte man als Frau bereits morgens backen, da es ja soviel Spaß macht. Ab und zu mag dies der Fall sein, auf Dauer entspricht dies aber einem veraltetem Rollenbild- meine Meinung. Außerdem denkt niemand an potentielle gesundheitliche Risiken wie zB Diabetes oder einen zu hohen Cholesterinspiegel. Wenn man sich das Ganze aber mal wegdenkt, handelt es sich hier um einen schönen Roman, der fröhlich und optimistisch ist.