Rezension zu "Verborgene Schätze heben" von Violet Oaklander
Als Mutter von zwei Pubertierenden bestellte das ich Buch, weil mir der Titel gefiel. Als ich es dann in den Händen hielt und den Klappentext las, wurde mir allerdings klar, dass ich gar nicht zur Zielgruppe gehöre: Das Buch richtet sich nicht an Mütter, sondern an Therapeuten, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.
Ich habe trotzdem angefangen, zu lesen und war sofort gefesselt, so spannend beschreibt Violet Oaklander ihre therapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Dabei verzichtet sie weitestgehend auf Fachjargon, beziehungsweise erklärt die verwendeten Begriffe wie zum Beispiel Ich-Zentriertheit und Introjekte, so dass ich auch ohne Fachkenntnisse keinerlei Mühe hatte, den Text zu verstehen. Einen großen Raum nehmen ihre Fallbeispiele traumatisierter Kinder ein, an denen man ihre Arbeit sehr gut nachvollziehen kann.
Und auch für meine nichttherapeutischen Zwecke, nämlich ein bisschen besser zu verstehen, wie Jugendliche „ticken“, habe ich sehr viel aus diesem Buch herausgezogen. Zum Beispiel sind die Ausführungen über den Umgang mit Wut und über die Notwendigkeit, dass die Kinder und Jugendlichen Wege finden, „sich selbst zu nähren“, durchaus alltagstauglich.
Über die Tauglichkeit des Buches für Therapeuten kann ich natürlich nichts sagen, aber für Eltern, die das Innere ihrer Kinder ein bisschen besser verstehen wollen, kann ich es auf jeden Fall empfehlen.