Cover des Buches Der Junge, der mit dem Herzen sah (ISBN: 9783442486328)
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Rezension zu Der Junge, der mit dem Herzen sah von Virginia Macgregor

Warmherzig und mitreißend

von BookfantasyXY vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Mein Lesehighlight 2017. Von diesem Buch kann man als Gesellschaft lernen.

Rezension

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BookfantasyXYvor 6 Jahren
Milo – ein neunjähriger Junge – lebt mit seiner Mum Sandy und Grandma Lou(isa) in einem Haus. Milos Dad Andy verließ Sandy, und lebt nun mit einer anderen Frau und deren gerade geborenen Baby in Abu Dhabi. Als Trost schenkte Andy vor seiner Abreise ein kleines Ferkel namens Hamlet an Milo. Seit Milo mit den beiden Frauen alleine in dem Haus lebt, arbeitet Sandy im Gartenschuppen in ihremprovisorischen Beautysalon, und Milo kümmert sich außerhalb der Schule ausschließlich um seine Grandma Lou. Lou spricht seit dem Tod von Grandpa nicht mehr, was schon einige Jahre her ist. Somit schreiben sich Enkel und Großmutter ständig Zettel hin und her. Die Zettelkommunikation stellt außerdem den Grund dar, dass Milo eine seltene Augenkrankheit hat, die ihm das Sehfeld einschränkt. In der Schule ist Milo eher der Außenseiter. Eines Tages brennt die Küche in dem großen Haus. Der Brand wird zum Auslöser einer Verstrickung von Emotionen und Belastungen. Sandy fühlt sich überfordert, und möchte nicht länger Milo belasten, dass er seine freie Zeit für die Pflege von Lou zur Verfügung stellt. Immerhin ist Lou zweiundneunzig Jahre alt. Ohne Wenn und Aber sorgt Sandy dafür, dass Lou in eine Senioreneinrichtung einzieht. Milo versteht die Welt nicht mehr. Dennoch versucht er, jeden Tag vor oder nach der Schule Lou zu besuchen. Währenddessen lernt er den Flüchtling und Koch in der Einrichtung Tripi kennen, und sie werden Freunde. Milo will unbedingt, dass Lou wieder nach Hause kommt. Er sucht nach einem Grund, und die Gründe kommen schneller als er ahnen kann.

Virginia Macgregor gelingt es, die Emotionen zwischen direkt oder zwischen den Zeilen herauszustellen. Der kleine neunjährige Milo wirkt klug, warmherzig und mitfühlend.
Er steht im Mittelpunkt dieser Geschichte. Ohne seine Mitstreiter Tripi, Cloud und dem süßen Schweinchen Hamlet wäre aus der Geschichte eine familiäre Familien-Freunde-Geschichte
geworden. Ebenso stellt Milo einen kleinen Kämpfer dar, denn er ist selbst gehandicapt mit seiner Augenkrankheit und kämpft dagegen. Und des Weiteren kämpft er für seine Grandma Lou und die anderen Bewohnerinnen und den Bewohner Petros für ein gerechtes Leben in einer Senioreneinrichtung. Die Geschichte stellt das Gute in den Vordergrund, und das Böse bekommt einen Denkzettel verpasst. Somit kämpft Milo für die Gerechtigkeit für andere Menschen und für sich selbst. Im Besonderen stellt die Autorin einen aktuellen Bezug zu Weltlage dar, indem sie einen syrischen Flüchtling durch Tripi darstellt, der seine jüngere Schwester auf der Flucht verlor und nun wiederfinden möchte.


Bei diesem Roman habe ich jede Seite genossen. Seit langem habe ich nicht eine solche mitfühlende, solidarische und kluge Geschichte gelesen, die der Leserschaft aufzeigt, dass das Gute das Böse besiegen kann. Und dafür braucht es Courage und Mut. Mein Lesehighlight im Jahr 2017.

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