Virginia Woolf

 4 Sterne bei 987 Bewertungen
Autorin von Mrs. Dalloway, Orlando und weiteren Büchern.
Autorenbild von Virginia Woolf (© George Charles Beresford)

Lebenslauf

Vorreiterin des Feminismus: Die britische Schriftstellerin Virginia Woolf gehört zu den progressivsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Von ihr stammt u. a. die schriftstellerische Form des inneren Monologs als Bewusstseinsstrom der erzählenden fiktiven Figur. Als ihr bekanntestes Werk gilt „Mrs. Dalloway“ das zuletzt 1997 mit Vanessa Redgrave verfilmt wurde. Virginia Woolfs eigene Geschichte erzählte 2002 der Film „The Hours“, für den Nicole Kidman in der Titelrolle mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Virginia Woolf und die Bloomsbury Group: Die Autorin wurde 1882 als Adeline Virginia Stephen in eine wohlhabende Londoner Familie hineingeboren. Schon als Kind kam sie mit berühmten Autoren wie Thomas Hardy und Henry James in Kontakt, die häufig bei ihrem Vater zu Besuch waren. 1905 zog sie gemeinsam mit ihren Geschwistern Vanessa und Thoby in ein Haus in Bloomsbury, das der späteren „Bloomsbury Group“ ihren Namen gab. In diesem Kreis junger Intellektueller und Künstler konnte sich Virginia erstmals als Schriftstellerin frei entfalten. Literarischer Erfolg und private Probleme: Gemeinsam mit ihrem Ehemann Leonard Woolf gründete Virginia den Verlag Hogarth Press, in dem sie 1922 ihren eigenen Roman „Jacob's Room“ (Jacobs Zimmer) veröffentlichte und der international bekannt wurde. In den folgenden Jahren erschienen „Mrs. Dalloway“ (1925), „To the Lighthouse“ (1927) und „Orlando“ (1928). In dem 1929 veröffentlichen Essay „A Room of One's Own“ (Ein Zimmer für sich allein) schrieb Woolf über die eingeschränkten Möglichkeiten weiblicher Schriftstellerinnen und avancierte so zu einer frühen Vorreiterin der Frauenbewegung der 68er. Auf Deutsch wurde der Essay jedoch erst 1978 erstmals veröffentlicht. Schon im jugendlichen Alter entwickelte Virginia Woolf eine bipolare Störung, die sich in langen depressiven Schüben äußerte. Am 28. März 1941 nahm sich die erst 59-jährige Schriftstellerin das Leben, in dem sie mit einem schweren Stein im Mantel in den Fluss Ouse stieg.

Neue Bücher

Cover des Buches Love Letters (ISBN: 9783293006010)

Love Letters

 (1)
Neu erschienen am 18.03.2024 als Gebundenes Buch bei Unionsverlag.

Alle Bücher von Virginia Woolf

Cover des Buches Mrs. Dalloway (ISBN: 9783717525561)

Mrs. Dalloway

 (269)
Erschienen am 26.04.2022
Cover des Buches Orlando (ISBN: 9783458359388)

Orlando

 (104)
Erschienen am 07.06.2015
Cover des Buches Ein eigenes Zimmer (ISBN: 9783596522354)

Ein eigenes Zimmer

 (58)
Erschienen am 25.09.2019
Cover des Buches Zum Leuchtturm (ISBN: 9783596906284)

Zum Leuchtturm

 (51)
Erschienen am 23.06.2016
Cover des Buches Die Wellen (ISBN: 9783104904924)

Die Wellen

 (32)
Erschienen am 08.12.2016
Cover des Buches Ein Zimmer für sich allein (ISBN: 9783311150084)

Ein Zimmer für sich allein

 (17)
Erschienen am 23.07.2020
Cover des Buches Flush (ISBN: 9783104904894)

Flush

 (15)
Erschienen am 08.12.2016
Cover des Buches Das Lesebuch (ISBN: 9783100925886)

Das Lesebuch

 (12)
Erschienen am 01.12.2006

Neue Rezensionen zu Virginia Woolf

Cover des Buches Love Letters (ISBN: 9783293006010)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Love Letters" von Alison Bechdel

Angstfrei lesen
aus-erlesenvor einem Monat

Was wäre eigentlich, wenn Virginia Wolf und Vita Sackville-West heute leben würden? Sie würden sich heutzutage auf einem Charity-Event kennenlernen, wo sich die C-Promi-Garde mit der D-Kategorie ablichten lässt, weil sie so mehr Follower generieren würden. Hinter vorgehaltener Hand würde eine Viertelfinalteilnehmerin einer Casting-Show oder ein Teilnehmer bei einem menschenverachtenden Reality-Format mit einem leichten Grinsen das Gerücht verbreiten, dass sie und sie, Virginia und Vita

 - die Namen würden schon mal zu den TV-Formaten passen … - etwas miteinander hätten. Eine hektisch sprechende Moderatorin würde aus ihrem „Was ist denn da passiert?“-Monolog eine Sensation ankündigen. Und die beiden selbst? Sie würden elegant, aristokratisch, gelangweilt den bunten Mikrofonen und den kreischenden Zurufen der Fotografen die kalte Schulter zeigen.

Denn sie haben sich, haben einander, haben ihre Gatten, Freunde, Geschäftspartner (oft in Personalunion) und würden trotzdem schwitzen wegen der vermeintlichen Hetzjagd. Doch im Vergleich zu damals – Virginia Wolf und Vita Sackville-West lernten sich 1922 bei einem Dinner kennen – wäre die Hetzjagd nach ein, zwei Wochen vorüber. Bis, ja bis sie sich wieder öffentlich zeigen (vielleicht sogar gemeinsam?!) und das Getuschel von Neuem beginnt.

Was hätten sie dann noch? Ihre Social-Media-Kanäle, in denen sie in wohlgewählten Worten auf die Missstände in der Gesellschaft hinweisen. Vielleicht würden sie die Regenbogenfahne schwenken, was ihre Partner ungewollt in die Regenbogenpresse ziehen würde. Würden die beiden gendern?

Oder würden Virginia Wolf und Vita Sackville-West den abgemagerten Promiklatschreporterinnen und den leicht zu Übergewicht neigenden Promireportern (das ist eine ganz subjektive Einschätzung, aber passt irgendwie ins Bild, oder?!) frontal entgegentreten und Gegenfragen stellen, die jeden Unterton entlarven?

Ach es wäre ein Fest für alle, die die beiden Autorinnen für ihr Tun verehren! Zum Glück waren die Zeiten als die beiden sich ihre Liebe in unzähligen Briefen und Tagebucheinträgen gegenseitig versicherten anders. Geschliffene Worte, erhabene Sehnsucht, feuriges Verlangen und schnippige Bemerkungen ohne dabei bewusst verletzen zu wollen. Dieses Buch ist ein meisterhaftes Beispiel dafür, das Liebe und Zuneigung laut und leise, offen und verborgen, zart und roh zugleich ist – die Außenwelt darf zusehen, aber nicht eingreifen. Zwei unabhängige, starke Frauen, die nicht müde werden in ewiger Verbundenheit getrennt und zusammen jeglichen Konventionen zu trotzen!

Cover des Buches Virginia Woolf, Ein Zimmer für sich allein. Schmuckausgabe mit Goldprägung (ISBN: 9783730612637)
Christina_Unraus avatar

Rezension zu "Virginia Woolf, Ein Zimmer für sich allein. Schmuckausgabe mit Goldprägung" von Virginia Woolf

Ein zentrales Werk der feministischen Literatur
Christina_Unrauvor 6 Monaten

Das Buch hat nur 160 Seiten, dennoch braucht es relativ viel Zeit, diese aufmerksam lesen zu können. Es handelt sich nämlich um keine unterhaltsame, leichte Geschichte, sondern um einen anspruchsvollen Essay der Frauenbewegung - wohl der bekannteste überhaupt und ein echter Klassiker. Der feministische Ansatz hat mir gefallen, die Gedanken zu den notwendigen Voraussetzungen für schriftstellende Frauen (insbesondere im historischen Kontext) werden anschaulich formuliert und regen zum Nachdenken an. Virginia Woolf erzählt von den Anfängen schreibender Frauen und nimmt immer wieder Bezug auf berühmte Personen, sei es Shakespeare oder Jane Austen. Was mir leider nicht zugesagt hat, ist ihre Kritik an bestimmten Autorinnen - diese habe ich teilweise als zu harsch empfunden und nicht nachvollziehen können. Meines Erachtens passen diese Aussagen nicht ins restliche Bild des Essays.

Zusammengefasst ist "Ein Zimmer für sich allein" trotz dessen ein sehr zentrales Werk der feministischen Literatur, das vor allem die geschichtliche Entwicklung des weiblichen Schreibens und das damit verbundene Geschlechterverhältnis thematisiert - ihr solltet aber unbedingt Zeit und Konzentration für die Lektüre einplanen, da das Büchlein nicht einfach zu lesen ist.

Cover des Buches Kampa Pocket / Wie sollte man ein Buch lesen? (ISBN: 9783311150459)
Waldkinds avatar

Rezension zu "Kampa Pocket / Wie sollte man ein Buch lesen?" von Virginia Woolf

Über die Leidenschaft fürs Lesen und den Zugang zum geschriebenen Wort
Waldkindvor 7 Monaten

Das Buch enthält die Essays „Wie sollte man ein Buch lesen?“ und „Die Literatur ist für alle da“ von Virginia Woolf. Hineingetragen in Woolfs Gedanken über selbstbestimmtes Lesen und Schreiben wird man von der Schriftstellerin Sheila Heti, welche das Buch als Schattenform sieht, die zum Leser zurückkehrt. Eher ein Gefühl, als eine konkrete Erinnerung. 

Ein schmales, aber gehaltvolles Bändchen mit Gedanken zum Lesen um des Lesens Willen, zur Fragwürdigkeit professioneller Kritik, zum Wert des Buches, zur Literatur als Kunstform u.v.m.

Ich persönlich war hingerissen von Vor- und Nachwort, mindestens ebenso wie von den eigentlichen Essays. Insgesamt ein Plädoyer für das Lesen ohne Regeln und Grenzen - und wunderbarer Lesestoff.

Gespräche aus der Community

Herzlich Willkommen zur zweiten Leserunde im Jahr 2015: wir lesen "Orlando - eine Biographie" von Virginia Woolf, veröffentlicht 1928.

Biographien lese ich persönlich eigentlich ganz gern, mal sehen, wie diese hier wird und ob es überhaupt eine richtige Biographie ist?

Wikipedia sagt:
Die Handlung beginnt im England des 16. Jahrhunderts. Die Hauptperson Orlando ist ein junger Adliger, der bei Königin Elisabeth I. in hohem Ansehen steht und von ihr einen Landsitz erhält. Während des Frostjahrmarkts auf der im 16. Jahrhundert aufgrund der Kleinen Eiszeit regelmäßig zugefrorenen Themse lernt Orlando eine geheimnisvolle russische Gräfin namens Sasha kennen...

An dieser Stelle habe ich bei Wikipedia aufgehört zu lesen, sonst wird man gleich zugespoilert ;)

Mit der Erkundung der Geheimnisse der russischen Gräfin beginnen wir am 1. Februar, das wäre dann HEUTE ;)

Wie immer zum Schluß unsere Leserunden-Regeln:
1. Beiträge in den Leseabschnitten mit Spoiler-Haken posten.
2. Beiträge in Kategorien posten, wenn man das vergessen hat, kann man es auch nachträglich ändern.
61 Beiträge
Apfelgruens avatar
Letzter Beitrag von  Apfelgruenvor 9 Jahren
So, das fünfte Kapitel habe ich ausgelassen und das sechste nur überflogen. Mit etwas mehr Muße hätte ich mich "durchgequält", aber schon steht die nächste Leserunde an und es warten noch so viele (hoffentlich) gute Bücher auf dem SUB. Das Buch hatte viele gute Momente, hat mich aber insgesamt gesehen gelangweilt. Ich schwanke noch zwischen zwei oder drei Sternen... wohl eher drei, weil es stellenweise wirklich toll war, aber nur sehr knappe drei Sterne.

Zusätzliche Informationen

Virginia Woolf wurde am 24. Januar 1882 in London (Großbritannien) geboren.

Community-Statistik

in 1.406 Bibliotheken

auf 195 Merkzettel

von 50 Leser*innen aktuell gelesen

von 32 Leser*innen gefolgt

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