Der ungewöhnliche Titel bietet bereits einen Hinweis, dass die Benutzung der Sprache nicht gerade zimperlich ist in diesem Werk. Es ist kein Dialog sondern ein Trialog zwischen zwei Frauen und einem Mann, wobei der Schriftsteller und die Schauspielerin die größten Anteile habe. Sie kennen sich von früher, haben aber lange keinen Kontakt zueinander gehabt. In ihrem Austausch geht es stark um Rollenverständnis, Umgang mit dem Alter, Suchtproblematik, Feminismus und die Einschränkungen durch die Corona krise.
Manchmal setzen sie sich auseinander, manchmal giften sie sich an, manchmal reden sie aneinander vorbei, doch der Austausch dieser „Briefe“ reißt sich ab. Die derbe Sprache wirkt etwas „gewollt“ und wirkt jetzt nicht wirklich anarchistisch. Man nähert sich an und bezeichnet sich bald als Freunde. Sie gehen durch Höhen und Tiefen und erfahren so etwas wie eine Läuterung.
Und erzählt wird auch von sexueller Nötigung und der „me too“-Bewegung. Wer ist Opfer, wer ist schuldig und was macht das mit allen? Es war nicht uninteressant dem allem zu folgen. Doch irgendwann war es mir einfach zu viel.
Es handelt sich um eine ungekürzte Lesung mit ca. 9 Stunden Laufzeit, gelesen von Lisa Hrdina, Anke Reitzenstein und Johann von Bülow, ganz unterschiedliche Stimmen, die aber gut zum Text passen. Alle machen ihre Sache ausgesprochen gut.
Fazit: Mal ganz etwas anderes, besser als Hörbuch denn als Lesestoff.