Cover des Buches Mörderisches Ufer (ISBN: 9783462047370)
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Rezension zu Mörderisches Ufer von Viveca Sten

Thomas und Nora perfekt miteinander verwoben

von marcelloD vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Der erste Band der Reihe der die Geschichten von Thomas und Nora zu meiner Zufriedenheit miteinander verbindet.

Rezension

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marcelloDvor 6 Jahren

Viveca Stens schwedische Krimireihe hat mich das ein oder andere Mal schon zur Verzweiflung getrieben. Die Krimifälle sind immer solide erzählt, nur war Nora Linds meist nur schmückendes Beiwerk, ohne groß etwas zur Geschichte beizutragen. Seit wenigen Bänden, als Nora wieder richtig in ihren Beruf als Juristin eingestiegen ist, sehe ich aber eine klare Verbesserung, die ich im neusten Band „Mörderisches Ufer“ bestätigt sehen wollte.

Der Vorgänger endet mit einem Thomas Andreasson, der sich Gedanken macht, ob er noch als Polizist arbeiten will oder doch noch einmal den Karriereweg ändern will. Eigentlich eine spannende Ausgangslage, der aber vollkommen aus dem Weg gegangen wird, da ein großer Zeitsprung angeboten wird. Thomas hat tatsächlich den Job gewechselt, ist aber nach wenigen Monaten wieder in den Polizeiberuf zurückgekehrt. Die Zeitsprünge hat Sten immer schon angeboten, sicherlich auch um immer wieder neues Erzählpotenzial im Privatleben von Thomas und Nora zu haben, aber manches Mal ist es eher die falsche Entscheidung. Dennoch war ich nicht total unzufrieden mit dieser Entscheidung, da ein richtig guter, und vor allem auch gut durchdachter, Kriminalfall geboten wurde.

Parallel arbeitet Nora an einem Prozess, wo der Belastungszeuge ausgerechnet der Vater des entführten Jungen ist, nach dem wiederum Thomas fahnden muss. Beide Geschichten für sich sind schon sehr interessant gestaltet, weil auch beide Protagonisten wunderbar glänzen können. Nora ist sehr ehrgeizig und pfiffig und Thomas ist endlich wieder leidenschaftlich in seinem Job, so dass er auch voller Eifer in die Ermittlungen geht. Mehr und mehr ahnt man, dass die Geschichten der beiden miteinander verknüpft sein müssen und die tatsächliche Lösung des Ganzen ist wirklich großartig gestaltet. Endlich, endlich, scheint Sten erkannt zu haben, was man mit Noras Job als Juristin machen kann, so dass sie nicht nur Thomas‘ Freundin ist, die ab und zu mal in die Mordermittlungen stolpert oder sogar gar nichts mit diesen zu tun hat, sondern ein wichtiges Gegenglied, da Polizei und Gesetz nunmal Hand in Hand gehen.

Am Ende spitzt sich die Handlung wunderbar zusammen, so dass auch eine gehörige Portion Spannung dem Fall nicht abgesprochen werden kann. So müssen Krimis ja auch sein. Etwas lästig dagegen waren die fast schon zwanghaft wirkenden privaten Beziehungsprobleme von Nora und Thomas. Die wirkten wie ein Störfeuer, nur um am Ende wieder bei Friede, Freude, Eierkuchen zu sein. Das nehme ich aber mit einem Zwinkern.

Fazit: In meinen Augen ist „Mörderisches Ufer“ bisher ganz klar der beste Band. Nora und Thomas haben jede ihre wichtige Geschichte, aber beider Geschichten werden geschickt und spannend miteinander verknüpft. So zeigt sich, dass Nora auch zurecht Protagonistin ist und dass ihre Figur wunderbar genutzt werden kann. Weiter so!

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