Rezension zu "Die Neuerfindung Des Viscount (Die Blaustrumpf-Skandale 2)" von Ellie St. Clair
Fredericka hat ein ungewöhnliches Hobby: Sie ist Erfinderin und möchte mit ihren technischen Spielereien den Menschen das Leben erleichtern.
Ihr Nachbar, der Viscount Miles leidet unter einem schweren Handicap: Er ist fast taub. Sein Vater hasst ihn und sähe lieber den jüngeren Sohn Benjamin als Titelerben.
Freddie schlägt Miles eine Vernunftehe vor, ohne seinen ›Makel‹ zu kennen, kurz nach der Hochzeit entwickelt sie schon bald Gefühle für Miles, die über Freundschaft hinausgehen. Als sie hinter sein Geheimnis kommt, tut sie alles, um ihn zu beschützen. Doch seinem Vater ist Miles nach wie vor ein Dorn im Auge und er macht ihnen das Leben schwer, wo es geht. Da er als Marquess Einfluss ohne Ende zu haben scheint, gelingt ihm sogar die Einweisung in eine Irrenanstalt ...
Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Miles und Freddie erzählt, beide Figuren sind mir sofort ans Herz gewachsen. Für Miles ist es ein täglicher Spießrutenlauf, seine Taubheit vor der ›guten Gesellschaft‹ verbergen zu müssen. Freddie ist liebevoll und warmherzig. Es gelingt der Autorin in rührender Art und Weise die Annäherung der beiden zu schildern, die sich zaghaft entwickelt. Die Nebenfiguren sind etwas blass, die Protagonisten beanspruchen fast den gesamten Raum, erst gegen Ende des Buches greifen auch ein paar Freunde ein. Die Erzählweise ist flüssig und angenehm lesbar, die Sprache der Zeit angepasst und dennoch nicht hölzern. Ein Minuspunkt war für mich der Vater, der fanatisch übertrieben dargestellt wird und als übermächtige Schreckgestalt für mich einfach lächerlich war.
Unter dem Strich ein entspannt zu lesender Regencyroman an dem Fans des Genres ihre Freude haben waren.