Vivien Suchert

 3,9 Sterne bei 69 Bewertungen
Autorenbild von Vivien Suchert (©Vivien Suchert)

Lebenslauf

Dr. Vivien Suchert wurde 1990 in Halle (Saale) geboren. Sie studierte Psychologie in Dresden und promovierte anschließend an der Universität in Kiel. Es folgten zwei reiseintensive Jahre, in denen sie begann, Sachbücher zu schreiben. In ihrem ersten Buch "Sitzen ist fürn Arsch" geht es um die gesundheitlichen Folgen unseres sehr bequemen Lebensstils. Mit "Das Vermessene Ich" widmet sie sich weiteren relevanten Themen unserer Zeit: der Selbstvermessung und der Herrschaft der Zahlen und Daten. (www.viviensuchert.de)

Alle Bücher von Vivien Suchert

Neue Rezensionen zu Vivien Suchert

Cover des Buches Die Neuerfindung Des Viscount (Die Blaustrumpf-Skandale 2) (ISBN: B08VD97RS7)
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Rezension zu "Die Neuerfindung Des Viscount (Die Blaustrumpf-Skandale 2)" von Ellie St. Clair

Zwei Außenseiter finden sich
Lottewoessvor 3 Jahren

Fredericka hat ein ungewöhnliches Hobby: Sie ist Erfinderin und möchte mit ihren technischen Spielereien den Menschen das Leben erleichtern.

Ihr Nachbar, der Viscount Miles leidet unter einem schweren Handicap: Er ist fast taub. Sein Vater hasst ihn und sähe lieber den jüngeren Sohn Benjamin als Titelerben.

Freddie schlägt Miles eine Vernunftehe vor, ohne seinen ›Makel‹ zu kennen, kurz nach der Hochzeit entwickelt sie schon bald Gefühle für Miles, die über Freundschaft hinausgehen. Als sie hinter sein Geheimnis kommt, tut sie alles, um ihn zu beschützen. Doch seinem Vater ist Miles nach wie vor ein Dorn im Auge und er macht ihnen das Leben schwer, wo es geht. Da er als Marquess Einfluss ohne Ende zu haben scheint, gelingt ihm sogar die Einweisung in eine Irrenanstalt ...


Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Miles und Freddie erzählt, beide Figuren sind mir sofort ans Herz gewachsen. Für Miles ist es ein täglicher Spießrutenlauf, seine Taubheit vor der ›guten Gesellschaft‹ verbergen zu müssen. Freddie ist liebevoll und warmherzig. Es gelingt der Autorin in rührender Art und Weise die Annäherung der beiden zu schildern, die sich zaghaft entwickelt. Die Nebenfiguren sind etwas blass, die Protagonisten beanspruchen fast den gesamten Raum, erst gegen Ende des Buches greifen auch ein paar Freunde ein. Die Erzählweise ist flüssig und angenehm lesbar, die Sprache der Zeit angepasst und dennoch nicht hölzern. Ein Minuspunkt war für mich der Vater, der fanatisch übertrieben dargestellt wird und als übermächtige Schreckgestalt für mich einfach lächerlich war.

Unter dem Strich ein entspannt zu lesender Regencyroman an dem Fans des Genres ihre Freude haben waren. 

Cover des Buches Das vermessene Ich: Von Selbstkontrolle, Optimierungswahn und digitalen Doppelgängern (ISBN: 9783711002426)
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Rezension zu "Das vermessene Ich: Von Selbstkontrolle, Optimierungswahn und digitalen Doppelgängern" von Vivien Suchert

„ Was wirklich zählt, hat eben mit Zahlen nichts zu tun.“
Leserattenmamavor 4 Jahren

Ein perfekter Abschlusssatz für ein Buch, das sich mit der allgegenwärtigen Zahlen- und Datensammelei beschäftigt! 

Sehr fundiert recherchiert, mit aktuellen Beispielen aus den Medien und abseits davon, erläutert die junge Autorin Vivien Suchert die Welt der Zahlen und Daten, in der wir uns bewusst und noch viel öfter unbewusst bewegen. Mit den Grundlagen beginnend wird der Leser mitgenommen - was für mich persönlich etwas zu sehr an der Basis begann, da ich beispielsweise die Abkürzung REM sowie den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation und den Begriff Cookie durchaus kenne. Wer also wie ich im Datenbereich arbeitet, wird manche Passagen überfliegen können... 

Die bewusste Generierung von Daten über Smartwatches oder Fitnessarmbänder wird ebenso thematisiert wie die unbewusste durch das Surfen oder Kaufen im Internet. Welchen Wert diese Daten haben, beeindruckt... und die Frage, wo eigentlich die Privatsphäre beginnt, steht im Raum. In Kapitel 5, S.141/142 werden Tipps gegeben, um die Algorithmen zu verwirren - zB, dass ein alleinstehender Mann online Tampons bestellt..... hier verliert mich die Autorin etwas, da es mich persönlich absolut nicht stört, wenn mir „passende“ Produkte aufgrund meines bisherigen Bestell- oder Surfverhaltens vorgeschlagen werden - im Gegenteil, ist doch praktisch und erspart mir Zeit / Geld! Ich denke ja trotzdem noch nach und bestelle nicht blindlings jeden „Match“.

Die vielen Fakten werden aufgelockert durch kleine Zeichnungen sowie den Dialogen mit Henry, der als Gegenspieler in den Auseinandersetzungen der Autorin mit dem Thema Daten herhält. Dass dennoch die Fakten dominieren, zeigt auch das 14-seitige Literaturverzeichnis. 


Ein schwieriger Spagat, den die Autorin versucht hat: das Thema Daten sehr fundiert für den „normalen“ Leser zu beschreiben - meiner Meinung nach nicht ganz gelungen: für datenaffine Leser beginnt es zu sehr an der Basis; für weniger datenverliebte Leser dann wiederum zu faktenlastig.

Hast du dich schon mal selber auf die Probe gestellt? Dich selbst vermessen? Also deine Schritte gezählt, deinen Schlaf gecheckt? Was du ißt und wie viel du an Flüssigkeit zu dir nimmst? Warum das alles?

„Ich will die beste Version von mir sein, die ich sein kann“ Seite 17

In ihrem Buch,  Das vermessene Ich, stellt die Psychologin und lizenzierte Fitnesstrainerin unseren Umgang mit den Daten, die wir im Netz und auch im wahren Leben hinterlassen, in Frage. Sie beschreibt sehr anschaulich, welche Spuren wir überall hinterlassen. Ihr Freund Henry, der immer wieder zu Wort kommt, ist da eher gemäßigt. Ihn stört es nicht, dass im Grunde jeder alles über ihn erfahren kann. Das ist eben so und damit muss man leben. Erschreckend ist, dass fast jeder so denkt und tatsächlich kaum die Möglichkeit besteht, etwas dagegen zu unternehmen. Alleine, wenn du im Internet nach etwas suchst, hinterlässt du Spuren, nachdem die Algorithmen uns dann mit Werbung zu spamen oder was ich noch viel bedenklicher finde, mit unseren Daten werden wir vermessen.

Was ich gelesen habe

Die ersten Kapitel in diesem Buch haben mir sehr gut gefallen. Es hat mich überzeugt, doch vorsichtiger mit meinen Daten umzugehen. Tatsächlich liegt meine Schrittzähler schon seit einiger Zeit in meinem Schrank und hält eine Art Winterschlaf. Vivien Suchert erklärt in ihrem Sachbuch, wie die Industrie, die Regierungen und wer auch sonst, mit unseren Daten, die wir freizügig hinterlassen, umgehen.

Am Ende war ich allerdings immer genervter von all dem Input, der auf mich einprasselte. Es las sich immer mehr wie eine Doktorarbeit und die anfänglichen Gedanken, die ich mir machte, flauten immer mehr ab. Dann sollen sie doch meine Daten auswerten, war mein letzter Gedanke. Das Buch wurde immer trockener und auch die grau hinterlegten Henry-Geschichten machten es nicht besser. Wer sich allerdings gerne mit den Einsen und Nullen der Computerwelt beschäftigen möchte, ist bei diesem Buch bestimmt richtig.


Was die Autorin allerdings tatsächlich bei mir erreicht hat ist, dass ich versuche so wenig Spuren zu hinterlassen. Inkognito surfen, eine andere Suchmaschine, die angeblich keine Cookies speichert und wie gesagt, die  winterschlafende Fitnessuhr, sind meine Maßnahmen. Aber das wir in einer Welt leben, die darauf ausgelegt ist, uns zu vermessen, das werden wir wohl kaum verhindern können.

Die Autorin

Vivien Suchert ist Diplom-Psychologin und Fitnesstrainerin. Sie hat 2017 das Buch Sitzen ist fürn Arsch, herausgebracht, dass sich mit unserem Sitzverhalten beschäftigt hat. Sie arbeitet in Kiel im Rahmen eines Projekts zur Förderung der körperlichen Aktivität bei Jugendlichen, das sie zu ihrem Erstlingswerk motivierte.

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Zusätzliche Informationen

Vivien Suchert wurde am 13. Februar 1990 in Halle (Saale) (Deutschland) geboren.

Vivien Suchert im Netz:

Community-Statistik

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von 10 Leser*innen aktuell gelesen

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