Drei Personen sind die Hauptfiguren des Buches: Janne, ein neunjähriger Junge, seine Mutter Malu und Oldmann Walter, ein Rentner, der gerne im Park Schach mit sich selbst spielt. Janne lernt ihn eines Tages kennen, als er mit seinem Roller auf der Rampe am Üben ist. Janne ist neugierig und will Schach spielen lernen und so bringt Oldmann ihm so langsam die Regeln des Spieles bei. Janne lernt schnell, ganz anders als in der Schule, wo die Lehrerin seine Mutter fast jede Woche hinzitiert, um sich über ihn zu beschweren.
Malu ist alleinerziehend, sie arbeitet in einem kleinen Café, das vor der Schließung steht. Damit würde sie arbeitslos werden und der Plan B ist noch nicht gefasst. Sie hat nur wenige Bezugspersonen. Eine davon ist Liv, eine Künstlerin, der andere ist Hinnerk, ihr Arbeitgeber.
Das Buch ist jeweils aus der Sicht einer der Hauptpersonen geschrieben, mit Oldman erfahren wir in Rückblenden viel aus seinem Leben, seinem Werben um Lieschen, seiner Ehe mit ihr, aber auch der Kinderlosigkeit ihrer Ehe. Sie hätten sich beide Kinder gewünscht. Nun trauert er dieser Zeit hinterher und führt Zwiegespräche mit ihr, um seiner Einsamkeit etwas entgegenzusetzen.
Trotz durchaus angesprochener Probleme ist das Buch ein Wohlfühlbuch. Meistens sind die Leute nett zueinander, selbst wenn sie, wie Frau Oberförster, so ihre Schrullen haben.
Aber die authentischste Persönlichkeit des Buches ist eindeutig Janne. Seine Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und offene Art ermöglichen vielen Kontaktpersonen, sich von einer ganz anderen Seite zu zeigen. Selbst Frau Oberförster kann ganz nahbar sein, wenn sie es mit Janne zu tun hat.
Er ist noch unverbogen, spricht aus, was er denkt und ist dabei doch bemüht, niemanden zu verletzen oder zu beleidigen. Malu hat gute Arbeit geleistet in seiner Erziehung und man bedauert die beiden, wenn die unfähige Lehrerin sich in regelmäßigen Abständen bei ihnen beschwert.
Oldman findet mit seiner knurrigen Art direkt einen Draht zu Janne. Und auch Janne schafft es bei ihm, still zu sitzen und sich zu konzentrieren. Über das Schachspiel hinaus schafft es Oldman, Janne einiges an Lebensweisheiten mitzugeben und die empathische Art des Jungen zu unterstützen.
Selbst wenn sich zum Schluss des Buches doch einiges zum Guten wendet, so wird Oldman doch Jannes Wahlopa bleiben, die beiden haben sich gesucht und gefunden.
Mir hat das Buch gut gefallen, so dass ich gerne die volle Punktzahl dafür vergebe.