Vladimir Nabokov

 4,2 Sterne bei 960 Bewertungen
Autor von Lolita, Pnin und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Wladimir Wladimirowitsch Nabokow - gestorben am 2. Juli 1977 in Montreux

Alle Bücher von Vladimir Nabokov

Cover des Buches Lolita (ISBN: 9783644056312)

Lolita

(505)
Erschienen am 19.05.2017
Cover des Buches Pnin (ISBN: 9783644056510)

Pnin

(80)
Erschienen am 21.07.2017
Cover des Buches Ada oder Das Verlangen (ISBN: 9783644056213)

Ada oder Das Verlangen

(28)
Erschienen am 24.01.2018
Cover des Buches Lushins Verteidigung (ISBN: 9783644056411)

Lushins Verteidigung

(26)
Erschienen am 18.08.2017
Cover des Buches Maschenka (ISBN: 9783644001688)

Maschenka

(28)
Erschienen am 18.08.2017
Cover des Buches Einladung zur Enthauptung (ISBN: 9783644000704)

Einladung zur Enthauptung

(21)
Erschienen am 22.09.2017
Cover des Buches Verzweiflung (ISBN: 9783644403475)

Verzweiflung

(17)
Erschienen am 18.08.2017
Cover des Buches König Dame Bube (ISBN: 9783644002258)

König Dame Bube

(16)
Erschienen am 20.11.2018

Neue Rezensionen zu Vladimir Nabokov

Cover des Buches Lolita (ISBN: 9783644056312)
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Rezension zu "Lolita" von Vladimir Nabokov

eingemerkt
Nabokovs Meisterwerk eines Psychogramms

Nabokov hat mit "Lolita" im Jahr 1955 ein Meisterwerk erschaffen, dass vermutlich auch in 100 weiteren Jahren noch gelesen wird. Es ist zeitlos geschrieben - aber auf hohem Niveau. Bildgewaltig, spannend, lyrisch.

Der Literaturwissenschaftler Humbert verliebt sich in die junge Dolores Haze. Er nennt sie Lolita. Er fühlt sich zu ihr hingezogen, sucht ihre Nähe, ist fast schon besessen von ihr. Dabei blendet er aus, dass es sich bei Dolores um ein minderjähriges Mädchen handelt. 

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil geht es um Humberts Jugend, die Entstehung seiner Obsession für "Nymphetten" und warum er gegenüber volljährigen/älteren Frauen keine Liebe entgegenbringen kann. Aber um seiner "Lolita" nah zu sein, muss er "Opfer" bringen und geht eine Ehe mit Dolores Mutter ein.

Im zweiten Teil verfolgt der Leser die zweijährige Reise von Humbert und Dolores quer durch die USA.

Wer hier eine pornographische Erzählung erwartet, der wird auf jeden Fall enttäuscht! Und das ist gut so. Nabokov schafft es, Dolores - wenn man so will - eine Form von Würde zu bewahren. Die "Szenen" sind nur vage beschrieben. Der Leser soll nur erahnen, was Dolores über die Jahre widerfahren ist. 

Das Buch wirkt nach. Die Taten des Charakters Humbert sind abscheulich und abstoßend - trotz der milden Ausdrucksweise von Nabokov. Dieses Psychogram gewährt auf fesselnde und eindrucksvolle Weise, Einblicke in die Gedanken von Humbert. Der Leser hat den Eindruck, eine tatsächlich existierende Biographie zu lesen. Nabokov hat stets dementiert, dass er eigene Empfindungen/Neigungen im Buch verarbeitet hat. Es ist rein fiktiv. Leider ist das Buch ausschließlich aus Sicht von Humbert geschrieben, so dass man über die tief verletzte Gefühlswelt von Dolores leider wenig erfährt. Das wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen.

Das Buch ist nicht für Jedermann, insbesondere wenn man selbst vielleicht sexuelle Gewalt erlebt hat. 

Der unfassbar ausgefeilte Schreibstil von Nabokov ist große Kunst. Ein kleines Beispiel sei hier noch zitiert:

"Und am nächsten Tag dann wieder schmolz ein dünn besiedelter Himmel über uns, verlor sein Blau an die Hitze, und Lo jammerte nach einem Getränk, und ihre Wangen höhlten sich kräftig über dem Strohhalm, und wenn wir wieder in den Wagen stiegen, war es darin heiß wie in einem Backofen, und die Straße vor uns schimmerte, ein Auto in der Ferne veränderte im Flimmern über dem Erdboden seine Umrisse wie eine Luftspiegelung und schwebte sekundenlang, altmodisch viereckig und hoch, im heißen Dunst."

Cover des Buches Lolita (ISBN: 9783644056312)
Aurora-Cs avatar

Rezension zu "Lolita" von Vladimir Nabokov

Aurora-C
Light of my life, fire of my loins

Mir fällt es sehr schwer, dieses Buch zu bewerten. Ich wusste zwar von Anfang an, dass es eher ein belastender Roman wird, aber im Nachhinein bin ich froh, es gelesen zu haben.

Der Schreibstil von Nabokov ist einfach nur überragend! Ich hatte es auf Englisch gelesen, aber beispielsweise auf Russisch würde ich es nur zu gerne in die Finger bekommen. Teilweise zogen sich vor allem Beschreibungen in die Länge, aber das war bei einem Klassiker wie diesem zu erwarten. Dass das Buch wie ein Manuskript Humberts geschrieben ist, passt gut zum Inhalt.

Die Geschichte an sich, über Humbert Humbert und Dolores war gut konzipiert. Man bemerkte, dass er kein zuverlässiger Erzähler war, allein als er davon sprach, dass es einige Mädchen gibt, die im Alter von neun bis vierzehn ‘Nymphen’ sind. An einigen Stellen blitzte dann doch die Wahrheit hindurch. Ich würde allzu gerne wissen, wie Dolores selbst die Situationen wahrgenommen hat. Durch Humbert hat man ja eher verdrehte Versionen vom Geschehen.

Es gab Stellen im Buch, da bekam ich eine Gänsehaut, weil es einfach so widerwärtig war. Vor allem seine Gedanken über Dolores waren verstörend. 


Ein Klassiker, der gelesen werden und nicht totgeschwiegen werden sollte! Ein überaus relevantes Thema, wenn auch nur schwer zu lesen und noch viel schwerer zu verdauen.

Cover des Buches Lolita (ISBN: 9783644056312)
_sternenguckerin_s avatar

Rezension zu "Lolita" von Vladimir Nabokov

_sternenguckerin_
Wie bewertet man denn das jetzt?

Schon lange stand "Lolita" auf meiner Liste. Ein Klassiker, den man (nicht nur) meiner Meinung nach gelesen haben muss. Ich habe mich also mit ein bisschen Angst vor dem Thema an Nabokov gemacht und was soll ich sagen: Was ich schon vermutet hatte, hat sich bewahrheitet. "Lolita" ist irgendwie genial und hat in meinem Kopf eine nicht endende wollende Maschinerie von Fragen angeworfen (Warum? Was genau will der Erzähler uns damit sagen?). Andererseits ist der Roman unbestritten schlichtweg grausam und lässt mich verstört, entsetzt und geekelt zurück. Das einzige, worin ich mir nach diesem Buch sicher bin, ist dass es seinen Weltruhm (und damit den ganzen Skandal drumherum) definitiv verdient hat.

Gespräche aus der Community

Ich suche Bücher, in denen es um toxische Beziehungen geht. Es kann realistisch und gefühlvoll sein (Nur noch ein einziges Mal) bis zum Psychothriller (Saving Grace). Auch Klassiker wie Lolita und Das Bildnis des Dorian Gray gehören für mich dazu. Meine dunkle Vanessa habe ich noch nicht gelesen, aber den Rezensionen nach zu schließen, würde es auch gut passen.

Die Art der Beziehung ist dabei egal, auch wie man toxisch definiert. Ich suche einfach nach Büchern mit ähnlicher Atmosphäre.

Zum Thema
5 Beiträge
samy_evils avatar
Letzter Beitrag von  samy_evilvor 4 Jahren

Entführt von Mila Olsen kann ich auch sehr empfehlen.

Desweiteren finde ich, passen die Buchreihen von Anna Zaires, Dima Zales und Charmaine Pauls sehr gut zum Thema toxisch.

Bücher sie im Anhang

Willkommen zur nächsten Leserunde der Gruppe "Wir lesen Klassiker der Weltliteratur".

Im September haben wir uns "Lolita" von Vladimir Nabokov vorgenommen.

Die Leserunde beginnt am 1. September und wir freuen uns über  jeden, der mit uns lesen will.


59 Beiträge
Knigaljubs avatar
Letzter Beitrag von  Knigaljubvor 8 Jahren
Scheinbar möchte keiner eine Rezension verfassen :) Ich auch nicht, aber als Fazit würde ich festhalten, dass es mir stellenweise viiiel zu lang war. Als gut geschriebene Kurzgeschichte hätte mir das Ganze vielleicht besser gefallen. Ansonsten aber auch ein aufrüttelndes Thema und eine poetische Sprache und letztlich hat das Ende nochmal Einiges herausgeholt bei mir, sodass ich insgesamt sagen würde: Kann man ruhig mal lesen.
Rote Reihe Special!

Vladimir Nabokov, durch seine englischen Romane weltberühmt, hat ein ebenso faszinierendes russisches Erzählwerk verfasst. Ob es um einen Besessenen mit glühender Phantasie geht, der seine letzte Chance ergreift (Pil'gram), um einen Mann, der mit seiner Ex-Frau eine qualvoll-selige Zeitlang zusammengesperrt wird (Muzyka), oder um einen Untröstlichen, dem ein Schmetterling das Leben rettet (Roždestvo): alle drei Texte, die wir hier im russischen Original lesen wollen, sind in Nabokovs ungemein bildhafter, sinnlicher Sprache geschrieben und enden völlig unerwartet.

Wer sich die Sprachkompetenz noch nicht völlig zutraut. Auf Deutsch sind diese Texte folgendermaßen im Taschenbuch greifbar:

Die Erzählung Pilgram in:
Vladimir Nabokov, Stadtführer Berlin [Fünf Erzählungen], Reclams UB 8090

Die Erzählung Musik in:
Vladimir Nabokov, Der neue Nachbar. Erzählungen 1925–1935, rororo 22542

Die Erzählung Weihnachten in:
Vladimir Nabokov, Die Venezianerin. Erzählungen 1921–1924, rororo 22541

Wir wollen uns hier jedoch am russischen Original versuchen und stellen hierfür wieder 20 Exemplare zur Verfügung.


In allen drei Geschichten ist die Hauptfigur zwar als unglücklich zu bezeichnen – und doch enden alle drei Geschichten mit einer Art von Glück! Und auch für Personen um sie herum spielt das Thema Glück – nämlich: wie und worüber man Glück empfindet – eine Rolle.


Ihr möchtet mitlesen?
Dann sagt uns, was Glück für euch bedeutet und wo ihr es empfindet?

Wir sind gespannt.
29 BeiträgeVerlosung beendet
Letzter Beitrag von  Ein LovelyBooks-Nutzervor 11 Jahren
Ich nehme z.Z. russische Privatstunden und wir versuchen uns an Nabokov, an der Erzählung Roshdestwo. Zur Zeit lese ich Ljudmila Ulizkaja im Original "Wesjolyje pochorony", aber es ist doch ein Stück Arbeit und nicht so als wenn ich in meiner Muttersprache lesen würde. Russisch ist toll und es ist ein großes Glück, diese Sprache im Original lesen zu können, nicht nur Zeitungen und im Internet, sondern die großartige Literatur - egal aus welcher Epoche. Mein Lieblingsbuch Nabokovs ist "Pnin"! Auch das sollte man im englischen Original lesen.

Zusätzliche Informationen

Vladimir Nabokov wurde am 22. April 1899 in Sankt Petersburg (Russland) geboren.

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auf 204 Merkzettel

von 42 Leser*innen aktuell gelesen

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