Vladimir Sorokin

 3,8 Sterne bei 218 Bewertungen
Autor von Der Schneesturm, Der Tag des Opritschniks und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Revolutionäre Literatur: Wladimir Georgijewitsch Sorokin, geboren am 7. August 1955 in Moskau, ist ein russischer Schriftsteller und Dramatiker. Nach seinem Abschluss seiner Ingenieursausbildung im Jahre 1977, arbeitete er ein Jahr lang für die Zeitschrift „Wechsel“, bevor die Weigerung, einer russischen Jugendorganisation beizutreten, zu seiner Entlassung führte. Zu dieser Zeit beschäftigte er sich dann mit Buchgraphik, Malerei und Konzeptkunst. Nach seinem Debüt als Schriftsteller und Dichter galt er als einer der schärfsten Kritiker des politischen Systems Russlands. Die russische Zeitung Moskowski Komsolomez nannte Sorokin 2010 nach der Verleihung der Gorki Preises einen Revolutionär.  

Alle Bücher von Vladimir Sorokin

Cover des Buches Der Schneesturm (ISBN: 9783462046823)

Der Schneesturm

 (78)
Erschienen am 06.11.2014
Cover des Buches Der Tag des Opritschniks (ISBN: 9783462004106)

Der Tag des Opritschniks

 (39)
Erschienen am 12.04.2022
Cover des Buches LJOD, Das Eis (ISBN: 9783833302985)

LJOD, Das Eis

 (23)
Erschienen am 01.05.2005
Cover des Buches Der himmelblaue Speck (ISBN: 9783832148812)

Der himmelblaue Speck

 (10)
Erschienen am 23.09.2003
Cover des Buches BRO (ISBN: 9783833305030)

BRO

 (11)
Erschienen am 01.11.2007
Cover des Buches Manaraga.Tagebuch eines Meisterkochs (ISBN: 9783462051261)

Manaraga.Tagebuch eines Meisterkochs

 (7)
Erschienen am 08.11.2018
Cover des Buches Der Zuckerkreml (ISBN: 9783462042269)

Der Zuckerkreml

 (6)
Erschienen am 19.08.2010
Cover des Buches Telluria (ISBN: 9783462048117)

Telluria

 (5)
Erschienen am 01.08.2015

Neue Rezensionen zu Vladimir Sorokin

Cover des Buches Der Schneesturm (ISBN: 9783462046823)
Herbstroses avatar

Rezension zu "Der Schneesturm" von Vladimir Sorokin

Aberwitzige Schlittenfahrt im russischen Winter
Herbstrosevor 9 Monaten

Landarzt Platon Iljitsch Garin hat einen Auftrag, er muss so schnell wie möglich einen Impfstoff in den Ort Dolgoje bringen, wo eine tödliche Epidemie ausgebrochen ist. Unterwegs machen seine Pferde schlapp, sodass Garin gezwungen ist, die Fahrt mit dem „Mobil“ des Brotkutschers Kosma genannt Krächz, einem Schlitten der von 50 Minipferdchen gezogen wird, fortzusetzen. Unterwegs bricht ein schwerer Schneesturm aus, es wird Nacht, sie kommen vom Weg ab und für die beiden beginnt ein irrwitziger Überlebenskampf gegen den Schnee und die erbarmungslose Kälte. Die Schlittenkufe bricht, Wölfe kreuzen ihren Weg, sie begegnen grotesken Figuren, Zwergen und Riesen, und treffen auf Drogendealer. Trotz aller Anstrengungen und Mühen kommen sie ihrem Ziel kaum näher, es gibt immer wieder neue Hindernisse …

Vladimir Sorokin, geb. 1955 in Bykowo bei Moskau, ist ein russischer Schriftsteller und Dramatiker. Er gilt als Vertreter der russischen Postmoderne und war in der Vergangenheit heftigen Angriffen von regierungsnahen politischen Organisationen ausgesetzt. Er schrieb zahlreiche Kurzgeschichten, Essays, Gedichte, Theaterstücke, Drehbücher und etwa 15 Romane, die nahezu alle ins Deutsche übersetzt wurden. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 lebt Sorokin im Exil in Berlin. 

Die Geschichte liest sich wie ein Märchen, in dem man durchaus Parallelen zum heutigen Russland entdecken kann. Es scheint im ländlichen Russland des 19. Jahrhunderts zu beginnen, verwandelt sich aber bald in ein irrwitziges Roadmovie, das durchaus in der Gegenwart und in der nahen Zukunft spielen könnte. Ein Arzt soll Impfstoff in ein abgelegenes Dorf bringen, damit ein Ausbreiten der grausamen Epidemie verhindert werden kann. Wir lesen auch von einem „Radio mit lebendigen Bildern“, von einem „Wunderkristall“ der beim Verbrennen Träume hervorruft, von einer „Paste die Filzstoff wachsen lässt“, es gibt Telefon - und einiges mehr. Alles Bemühen Garins und Krächz‘ voran zu kommen scheint vergebens, es gibt immer wieder neue Probleme. Am Ende tauchen zur Rettung gar Chinesen auf … 

Fazit: Gut und flüssig geschrieben, unterhaltend und spannend bis zum Schluss. 

Cover des Buches Der Tag des Opritschniks (ISBN: 9783462004106)
Horst_Knappes avatar

Rezension zu "Der Tag des Opritschniks" von Vladimir Sorokin

Überzogene Russland-Utopie - trotzdem stimmig
Horst_Knappevor einem Jahr

In diesem Buch tobt sich Sorokin einmal so richtig in seinen düstersten Phantasien in Sachen russischen Staatsterrors aus. "Opritschniks" hießen die blutrünstigen Leibwächter Iwans des Schrecklichen im 16. Jahrhundert - Opritschniks sind bei Sorokin die Getreuen der Leibgarde des allmächtigen "Gossudaren" Russlands im Jahre 2027. Willkür, Freude am Vollstrecken, Foltern und Vergewaltigen einigt sie, "Säuberungsaktionen" unter Staatsfeinden und diesbezüglich auch nur Verdächtigen bestimmen ihren Tagesablauf. Einen solchen Tagesablauf erlebt man hier mit, und es bedarf starker Nerven, die wiederkehrende Brutalität inkl. sexualler Ausschreitungen zu verkraften. Dass in Russland ein anderer Wind weht als in westlichen Demokratien ist wohl kein Geheimnis, doch so überzogen wie hier geht es dort sicher (zum Glück) wohl nicht zu. Trotzdem ist der Roman sprachlich und im Handlungsbogen wieder einmal gelungen.

Weitaus besser von Vladimir Sorokin fand ich übrigens sein Werk "Schneesturm", mit z.T. phantastischen Elementen, aber künstlerisch ganz sicher anspruchsvoller und stimmiger.

Cover des Buches Der Schneesturm (ISBN: 9783462046823)
Federfees avatar

Rezension zu "Der Schneesturm" von Vladimir Sorokin

Phantastische Reise durch den Schneesturm – eine verrückte Geschichte
Federfeevor 2 Jahren

Dies ist keine Rezension, sondern es sind meine ungeordneten Eindrücke. Aber warum sollte ich strukturierter schreiben als Sorokin?! Aber vielleicht hat er strukturiert geschrieben und ich habe es nur nicht verstanden?

Und wieso gebe ich solch' einer verrückten Geschichte 5 Sterne? Nach anfänglichem Kopfschütteln hat sie mich nicht mehr losgelassen und ich kann noch nicht mal sagen, warum. Solche merkwürdigen Vorkommnisse – fast hätte ich 'bekloppt' geschrieben! Aber da die Geschichte sprachlich auf hohem Niveau angesiedelt ist – außer dem Dialekt der einfachen Leute – und da ich noch nach Beenden des Buches weiter darüber nachdenken muss, ist wohl was dran an der Qualität des Buches.

Der Landarzt Garin wird in einem einsam gelegenen Dorf erwartet, um dort die Bewohner zu impfen, die noch nicht von einer schrecklichen Krankheit befallen sind. Weil es keine frischen Pferde mehr gibt, muss er sich auf den Brotkutscher 'Krächz' und dessen Pferdchen verlassen, Pferdchen, so klein, dass sie zu mehreren in eine Mütze passen. Später wird von Pferden gesprochen, die groß wie ein zweistöckiges Haus sind. Um dem Märchenhaft-Phantastischen die Krone aufzusetzen, tauchen kleinwüchsige Menschen und Riesen auf und um den Leser, der sich im vorigen Jahrhundert aufzuhalten vermeint, vollends zu verwirren, gibt es futuristische Attribute wie Holographisches, einen Drogenrausch u.a.

Und über allem tobt ein Schneesturm mit Unmengen von Schnee...

Wie schon geschrieben, diese Geschichte hat mich fasziniert und lässt mich weiter darüber nachdenken, was Sorokin damit gemeint hat, ob überhaupt etwas;-) - Empfehlen will ich sie lieber nicht; so manchem wird sie nicht gefallen.

Gespräche aus der Community

Ich lade ein zur Leserunde meines neu erschienenen Romans und freue mich auf lebhafte Teilnahme und Diskussion!

Der Klappentext:

Durch einen spektakulären Unfall wird der Einzelgänger Salvatore mitten im Krieg berühmt. Freund und Feind reißen sich um ihn. Aber wem kann er wirklich vertrauen – dem blauen Kameraden, den depressiven Adventisten oder der schönen, aber chronisch übermüdeten Unbekannten?

Tragikomödie, Thriller, gesellschaftliches Horror-Szenario, Außenseiter-Liebesgeschichte voller schrill-abgründiger Charaktere: Der neue Roman des Autors von „Familie Fisch macht Urlaub“ ist eine packende Groteske über den Krieg in unserer Welt, sein schweigsamer Held ein moderner Simplicissimus.

Hintergrundinfos zu mir als Autor und zu dem Romanprojekt (das WIRKLICH ungewöhnliche Wege ging!) finden Sie auf meinem Blog.

Ich stelle jeder Teilnehmerin/jedem Teilnehmer ein Paperback oder ein E-Book (je nach Wunsch) kostenlos zur Verfügung, Versand ebenfalls kostenlos. Also: wer bei Namen wie Sorokin, Douglas Adams, Murakami, Tom Sharpe, David Sedaris oder Thomas Pynchon neugierig wird, der muss sich bei dieser Leserunde bewerben!

32 BeiträgeVerlosung beendet
MichaelWaesers avatar
Letzter Beitrag von  MichaelWaeservor 9 Jahren
Hallo, Schön, dass es doch noch geklappt hat. Danke, und wie sagt man: Empfehlen Sie uns weiter! MW

Zusätzliche Informationen

Vladimir Sorokin wurde am 07. August 1955 in Moskau geboren.

Community-Statistik

in 270 Bibliotheken

auf 49 Merkzettel

von 5 Leser*innen aktuell gelesen

von 6 Leser*innen gefolgt

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