Inhalt:
Das Buch widmet sich, wie es im Klappentext bereits beschrieben wird, dem Gehörnten. Hierbei werden die verschiedensten Aspekte eben jener Figur beleuchtet, vom Ursprung des Hirschkults über den Volksgaben bis hin zur Verarbeitung in Film und Comic.
Neben diesen sehr sachlichen, recherchierten Texten kommen zum Schluss auch noch die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit dem Thema, auch eine Frau kommt kurz zu Wort.
Das Buch ist in sinnvolle Kapitel, die in sich übersichtlich gegliedert sind, aufgeteilt. Dem Inhaltsverzeichnis am Anfang des Buches kann man die entsprechenden Themen, dank klarer Gliederung, schnell und einfach entnehmen.
Die meisten Kapitel umfassen eine Seite, die auf der gegenüberliegenden Seite mit einem seitenfüllenden Bild illustriert werden. Diese Bilder, vom Autoren selbst angefertigt, sind sehr explizit und sind meiner Meinung nach nicht für unter 16-Jährige und Prüde geeignet.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und konnte viel Neues dabei lernen. Manche Sachen wusste ich schon im Ansatz, wurden mir hier aber nochmals mit gut recherchiertem Hintergrundwissen kruz und bündig näher gebracht.
Besonders gut gefallen haben mir, neben den vielen farbigen Illustrationen, die Kürze der Kapitel. Auf einer großformatigen Seite wird einem das Wichtigste über das jeweilige Thema erklärt ohne, dass man danach das Gefühl hat ständig Themen nur angerissen zu bekommen.
Etwas störend, daher auch hier der geringe Punktabzug, fand ich gelegentlich den etwas flapsigen Schreibstil, der auch hier und da mit einem Smiley versehen wurde, was mir einfach unangebracht vorkam, zumindest im sachlichen Teil. Humor sollte einem guten Schreiberling auch ohne Emoticons über die Tasten kommen.
Besonders gut gefiel mir ein doppelseitiger Kommentar einer Frau zu diesem, logischerweise männlich dominierten, Thema, da sie eine sehr ähnliche Ansichtsweise wie ich vertritt.
Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch in der aktuellen Feminismus-Welle nicht gerne gesehen wird, da hier ganz klar das romantisierte Urbild eines Mannes vertreten wird. Da dabei jedoch gleichzeitig darauf hingewiesen wird, dass das typische Macho-Gehabe und der angeblich unstillbare Trieb, nicht das sind, was der Autor hierunter versteht, kann ich mich auch als Frau diesem Wunsch nur anschließen.
Fazit:
Das Buch regt zum Nachdenken an, jedoch nur die jenigen, die offen dafür und bereit dazu sind, mit eingebürgerten Rollenbildern zu brechen und sich trauen, sich dem Ursprung wieder anzunähern.
Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung und ich werde das Buch wohl noch das ein oder andere Mal zum Schmökern zur Hand nehmen.