Cover des Buches In der ersten Reihe sieht man Meer (ISBN: 9783426199404)
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Rezension zu In der ersten Reihe sieht man Meer von Volker Klüpfel

Solider Strand-Roman

von Mary2 vor 6 Jahren

Rezension

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Mary2vor 6 Jahren

Das Autoren-Duo, das bisher vor allem mit der "Kluftinger"-Reihe Bekanntheit erlangte, widmet sich in diesem Roman der typischen Sommer-Reise einer deutschen Familie in den 1980-er Jahren. Gespeist sind die Ideen aus eigenen Erfahrungen, wie man auch an den eingearbeiteten Familien-Schnappschüssen erkennen kann.

In 33 meist kurzen Kapiteln werden die Jugend-Erlebnisse des Alexander Klein während eines Adria-Urlaubs thematisiert. Eingebettet ist die Handlung in eine mysteriöse Zeitreise, denn Alexander ist zu Beginn und am Ende des Buches ein Mittvierziger mit Frau und Kindern, der sich auf dem Weg in seinen Jahresurlaub befindet. Während der Zeitreise durchlebt Alexander im Körper eines 15-jährigen mit der Erfahrung seiner 45 Lebensjahre zwei Wochen an der Adria – Eltern, Schwester und Oma inklusive. Dabei kommt es auch zu Annäherungen mit der einheimischen Bevölkerung.

Ein Klischee des deutschen Urlaubers reiht sich an das andere: angefangen von der Autofahrt über das Ferienquartier bis hin zum Essen und dem Wetter in Italien. Vorurteile prallen aufeinander, Geld und Sprache bilden weitere Barrieren zwischen In- und Ausländern. Die Leserschaft, die besagte Zeiten selbst erlebt habt, wird sehr Vieles wiedererkennen. Ein Schmunzeln wird sich regelmäßig einstellen, auch mal ein Lacher und dann wieder Erleichterung, dass die Haar- und Kleidermode endlich der Vergangenheit angehört. Ein wenig Dolce Vita gehört dazu, etwas Amore und ein Hauch von Mafia.

Sprachlich gibt es nichts auszusetzen. Besonders gelungen sind die Kapitel-Überschriften, die nach Chart-Titeln der 80er passend zum Thema gewählt wurden.

Allein: Mir war die Masse der Klischees einfach zu viel des Guten. Vielleicht kann man dieses Buch wirklich am besten in Urlaubsstimmung unter der sommerlichen Sonne lesen, wenn man außer Unterhaltung von einem Roman nicht viel erwartet.

Mir war es inhaltlich zu wenig, wahrscheinlich tat das derzeitige winterliche Wetter ein Übriges. Ich habe das Buch beendet, brauche aber vorläufig nicht mehr von dieser Sorte.

3,5 Sterne für solide Unterhaltungs-Literatur.

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