Volker Neuhaus

 3,7 Sterne bei 235 Bewertungen

Lebenslauf

Volker Neuhaus, Jahrgang 1943, Studium der Germanistik, evangelischen Theologie und der Komparatistik in Zürich und Bonn, 1967 Staatsexamen, 1968 Promotion, 1975 Habilitation; seit 1977 Professor für Neuere deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität zu Köln. Forschungsschwerpunkte Goethe, Geschichte des Geheimnis- und Detektivromans, Gegenwartsliteratur; Herausgeber aller Grass-Werkausgaben von 1987 bis 2007, zahlreiche Monografien, Editionen, Sammelbände und Aufsätze zu Günter Grass.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Volker Neuhaus

Cover des Buches Die Tür im Schott (ISBN: 9783832186746)

Die Tür im Schott

 (12)
Erschienen am 31.10.2012
Cover des Buches Günter Grass - Katz und Maus (ISBN: 9783865215710)

Günter Grass - Katz und Maus

 (13)
Erschienen am 08.02.2010
Cover des Buches Heiliger Bimbam (ISBN: 9783832187002)

Heiliger Bimbam

 (10)
Erschienen am 07.12.2012
Cover des Buches Günter Grass - Die Blechtrommel (ISBN: 9783865215703)

Günter Grass - Die Blechtrommel

 (11)
Erschienen am 08.02.2010
Cover des Buches Die Toten wecken (ISBN: 9783832186739)

Die Toten wecken

 (9)
Erschienen am 31.10.2012
Cover des Buches Klagelied auf einen Dichter (ISBN: 9783832186791)

Klagelied auf einen Dichter

 (5)
Erschienen am 31.10.2012

Neue Rezensionen zu Volker Neuhaus

Cover des Buches Die Tür im Schott (ISBN: 9783832186746)

Rezension zu "Die Tür im Schott" von John Dickson Carr

Enttäuschender Krimiklassiker
Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren

Zwei Männer geben sich als Sir John Farnleigh aus, auf den ein reiches Baronen-Erbe wartet. Sie beschuldigen sich gegenseitig der Hochstaplerei. Nur einer kann den echten Sir John identifizieren: Kennet Murray, sein ehemaliger Hauslehrer. Murray ist in Gefahr, doch als im Farnleigh-Garten ein Mord geschieht, ist nicht Murray das Opfer.


Neben Der verschlossene Raum ist Die Tür im Schott wohl John Dickson Carrs berühmtester Roman und erzählt ebenfalls die Geschichte eines unmöglichen Verbrechens, welches sich allerdings diesmal unter freiem Himmel und nicht in einem hermetisch abgeriegelten Raum ereignet.

Von Anfang an erzeugt Carr eine wunderbar dichte Atmosphäre, wirft den Leser gleich in die Mitte des Geschehens und gibt ihm ein, zwar auf den ersten Blick etwas abgedroschenes aber durchaus faszinierendes Rätsel auf.  Die Figuren sind interessant, charismatisch mysteriös. In den ersten Kapiteln des Buches zeigt sich der Meister des locked room mystery in absoluter Hochform.

Schien das Werk zunächst noch den Lobeshymnen von Kritikern und Lesern gerecht zu werden, wurde meine Euphorie doch nach und nach gedämpft. Der Mittelteil verlor sich, wie oft bei Carr, etwas in Nebensächlichkeiten und es wurden so viele neue Merkwürdigkeiten eingeführt, dass man sich wundert, wie die Sache noch zu einem logischen Abschluss finden soll. Die Antwort: Gar nicht.

Wir bekommen nicht eine, sondern gleich zwei verschiedene Auflösungen präsentiert und es fällt mir schwer zu entscheiden, welche der beiden lausiger ist. Vollkommen an den Haaren herbeigezogen, unglaubwürdig und nicht einmal sonderlich einfallsreich sind die Erklärungen, die Gideon Fell bzw. der Täter selbst in einem Brief dem Leser hier zumuten. Klar, von einem klassischen Whodunit erwartet man keinen besonders hohen Grad an Realismus, aber Die Tür im Schott überschreitet bereits die Grenzen zur Dämlichkeit.

Als Fair-Play-Kriminalroman ist Die Tür im Schott weitgehend unbrauchbar, zumal Carr dem Leser wichtige Informationen vorenthält, die es unmöglich machen, den Fall allein an Hand der vorhandenen Beweise und Indizien zu lösen. Kaum zu glauben, dass er von einer Expertenriege in die Top 10 der Romane über unmögliche Verbrechen gewählt wurde. Fasst man das Ganze jedoch als etwas skurrilen Gruselroman auf, kann man durchaus seinen Spaß mit dem Buch haben. Also, ein Meisterwerk wie Der verschlossene Raum sollte man definitiv nicht erwarten!


Cover des Buches Applebys Arche (ISBN: 9783832157135)
juergenalberss avatar

Rezension zu "Applebys Arche" von Michael Innes

Unklare Perspektive...
juergenalbersvor 8 Jahren

Ich möchte vorausschicken, dass ich ein Fan von Michael Innes bin. Vor sehr vielen Jahren kaufte ich mir seinen Roman "Appleby und Honeybath" (1991) und war sehr angetan von dem ruhigen, leicht ironischen Schreibstil des Autors. Ich bevorzuge grundlegend Kriminalromane, welche die Spannung eher weniger "blutrünstig" aufbauen. Meines Erachtens nach braucht es keine bluttriefenden Leichen oder den beständigen Einsatz schwerer Waffen, um Spannung zu erzeugen. Aber zurück zu "Applebys Arche". Dieser Roman stammt aus den ersten Kriegsjahren, er wurde 1941 veröffentlicht, und steht natürlich unter dem Eindruck der Ereignisse. Wie bereits in dem vorangegangen Roman "Der geheime Vortrupp" hält Innes den Leser im Unklaren. Der "Feind" tritt in Erscheinung, wird aber nicht benannt. Angesichts der Heftigkeit der Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich erscheint es hoffnungslos romantisch, den Gegner nicht beim Namen zu nennen. Applebys Arche spielt nun in der Südsee, wobei man bis zum Schluss im Unklaren gehalten wird, wo genau sich die Handlung angesiedelt ist. Geografische Angaben sind eher ungenau.

Nachdem der britische Kriminalbeamte John Appleby mit einer bunt zusammengewürfelten Gruppe auf einer, scheinbar, einsamen Insel gelandet ist, ereignet sich relativ schnell der erste Mord. "Relativ" deshalb, weil Innes dem Leser erst noch einmal eine Reihe von Kapiteln und Abschnitten aufbürdet, die wenig zur Sache beitragen und - leider muss ich das sagen - vor allem dazu dienen, die Gelehrsamkeit des Autoren (Innes war Hochschuldozent) und seine Wortgewandtheit darstellen sollten. Ich habe zahlreiche Seiten überschlagen ohne etwas zu verpassen. Dazu stellen sich relativ schnell einige logische Fehler ein. Dabei meine ich nicht Boote, die eben noch rot, im nächsten Abschnitt blau sind. Sondern einfach unlogische Handlungen, bei denen man sich auch nach Abschluss des Buches fragt, wofür diese Handlung des Protagonisten gut gewesen ist.  Ich werde hier nicht auf Einzelheiten eingehen, um das Buch nicht zu spoilern.

Ärgerlicher aber ist die starke Vermischung der Genre. Nun sind die Überschneidungen zwischen den Genre weder selten noch grundsätzlich schlecht. Spionageromane können gut einen Schuss Romantik vertragen und auch allgemeine Kriminalität passt da gut hinein. Hier aber, in Appleys Arche, hat man bis ganz kurz vor Ende immer den Eindruck, der Autor kann sich nicht entscheiden. Kriminalroman? Romantische Liebesgeschichte in der Südsee? Spionage-/Kriegsroman? Es ist einfach too much, zuviel Verquickung. Zum Ende geraten wir noch fast in so etwas wie Science-Fiction. Ich will nicht zuviel verraten, aber die technischen Möglichkeiten werden extrem großzügig ausgelegt.

Fazit: Ein interessanter Krimi aus der Kriegszeit mit einer Reihe von Schwächen. Für Fans von Michael Innes noch ok, aber ansonsten eher ein Nischenbuch.

 

 

Cover des Buches Ein kalter Tag im Paradies (ISBN: 9783832186838)
wampys avatar

Rezension zu "Ein kalter Tag im Paradies" von Steve Hamilton

Hochgelobt - zu Recht!
wampyvor 8 Jahren

Buchmeinung zu Steve Hamilton – Ein kalter Tag im Paradies


„Ein kalter Tag im Paradies“ erschien 2001 in der Übersetzung von Volker Neuhaus im Du Mont Verlag. Es ist der erste Teil der Serie um den Expolizisten Alex McKnigt. Das amerikanische Original erschien 1998 unter dem Titel „A cold day in paradise“.


Klappentext:

Der Ex-Polizist Alex McKnight ist nicht gerade entzückt: Maximilian Rose schickt ihm Rosen. Ausgerechnet der Psychopath, der McKnights ehemaligen Kollegen auf dem Gewissen hat. Rose schreibt, er sei aus dem Gefängnis entlassen und prophezeit ihm Böses. Tatsächlich tragen zwei Morde in McKnights Umgebung unverkennbar seine Handschrift. Richtig unwohl wird Alex McKnight jedoch erst, als er erfährt, dass Maximilian Rose nie aus dem Gefängnis entlassen worden ist.


Meine Meinung:

Mit Alex McKnight lernen wir eine ungewöhnliche und zerrissene Hauptfigur kennen. McKnight und sein Polizeikollege sind in Detroit von einem Psychopathen niedergeschossen worden. Sein Kollege starb dabei, während McKnight schwer verletzt überlebte. Er hat ein Trauma behalten, das er zeitweilig nur mit Hilfe von Medikamenten im Griff hat. Er ist aus dem Polizeidienst ausgeschieden, bezieht aber eine Rente. McKnight hat sich ins nördliche Michigan an der Grenze zu Kanada zurückgezogen. Dort besitzt er in der Nähe des Ortes Paradise einige Holzhütten, die er an Urlauber und Jäger vermietet. Zusätzlich arbeitet er hin und wieder als Privatdetektiv.

Dieses Setting ist für einen hardboiled Krimi nicht überraschend, aber was der Autor daraus macht in außergewöhnlich. Das Buch ist aus der Sicht der Hauptfigur erzählt, so dass auch immer auf den Wissensstand von Alex McKnight ist. Alex McKnight ist vor Ort akzeptiert, lebt aber als Eigenbrötler ohne besondere Freunde allein. Zudem gibt es einige Überraschungen im Laufe der Geschichte. Auch die Figurenzeichnung ist überzeugend. Es gibt keine Supermänner und jede Figur hat neben Licht auch Schatten. Und auch die Figuren entwickeln sich weiter.

Fazit:

Der Auftakt der Serie um den Expolizisten Alex McKnight hat mich voll und ganz überzeugt. Dafür gibt es von mir fünf Sterne und 90 von 100 Punkten.

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