Rezension zu "Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit" von Volker Surmann
Meine Meinung zum Jugendbuch:
Leon Hertz
und die Sache mit der Traurigkeit
Inhalt in meinen Worten:
Leon will ein Referat halten, das ging aber erst einmal gründlich schief, und er wollte sich nochmal mit der Thematik mit dem Kreuz am Wegesrand beschäftigen, mit den Blumen die dort regelmäßig aufgestellt werden, mit dem was er dann aber alles erfährt, hätte er wahrscheinlich so nie gerechnet. Das er einen Freund findet, der ein bisschen anders ist, das er am Ende den Mut bekommt, jemanden anzusprechen, der ihm wichtig ist, das er vielleicht sogar durch sein Referat Erschütterungen auslösen kann, mit denen so auch niemand rechnen konnte und vielleicht auch wollte. Letztlich ist es ein Lebensbejahendes Buch, ein Buch das zeigt, wie wertvoll Leben ist, auch wenn es traurig, schwer, mit Mobbing behaftet und vor allem mit dem Tod endet. Lasst euch auf diese Geschichte ein, es hinterlässt Spuren, aber es zeigt auch, wie wertvoll Freundschaften sind, wie wertvoll es ist, für andere aufzustehen, wie wertvoll es ist, anders zu sein! Denn wir ticken vielleicht alle auf den ersten groben Blick gleich, doch eigentlich sind wir alle besondere Menschen, und das zeichnet Leon in seiner Geschichte richtig schön hervor.
Wie ich das Gelesene empfand:
WOW! Erst einmal bin ich geplättet von Leons Geschichte, der Einstieg war schon dramatisch, doch was dann folgte, war ein Feuerwerk an Emotionen, an Gefühlen die ich nicht geahnt hatte das sie aufploppen werden, es ist eine Geschichte die tiefer geht als manch anderes was ich gelesen habe und das für ein Kinderbuch. Respekt!
Die Geschichte:
Leon erzählt mir hier seine Geschichte, die laut Nachwort wohl wirklich passiert ist, jedoch mit anderen Namen und anderen Orten, sie ist aber passiert. Der Aufhänger ist ein Lastfahrerunfall mit einem 23 jährigen Radfahrer, der dabei um das Leben gekommen ist. Was das mit Menschen macht, nicht nur mit denen, die einen geliebten Menschen verloren haben, sondern auch mit denen, die verantwortlich sind, aber vor Gericht frei gesprochen werden, weil es eben ein tragischer Unfall war. Es ist eine Geschichte die viele Facetten beleuchtet, doch nicht nur das, es ist eine Findungsgeschichte, wer man ist, wie man ist, warum man so ist. Das es ok ist anders zu sein, das es sogar wertvoll ist, offen zu sein, man jedoch abwägen muss, wem man etwas von der Geschichte erzählt, die da so in einem schlummert. Denn wir alle haben Geschichten.
Ich fand es berührend, wie Leon für sein Referat, das er ein zweites Mal halten darf, so viel auf sich nimmt, hinter die Geschichten schaut, nachforscht, und am Ende für seinen Freund einsteht, der nur ein Freund-Freund ist, aber immerhin für ihn einsteht, und wie tief manche Freundschaften gehen können, selbst ohne viele Worte, sondern einfach weil man gemeinsam etwas erlebt. Das hat mich tief berührt.
Was ich zudem extrem wichtig fand, das am Ende klar gemacht wird, wenn eines der Themen euch trifft, holt euch Hilfe, schaut nicht weg, helft, und wenn ihr nicht wisst wie, dann gibt es Anlaufstellen!
Die Themen:
Mobbing, Homosexualität, Tod, Unfall, das Schulleben, die vielen Facetten vom Kind zum Erwachsenen zu wachsen, und vor allem Freundschaft. Es ist eine Geschichte die Trigger-Potential in sich trägt, aber nicht triggern will, sondern helfen will, Mut machen will, Hoffnung schenken möchte, das so viel mehr als nur ein Kinderbuch allein schaffen kann, und doch kommen hier viele Steine in das Rollen. Wer mit dem Thema SVV ein wenig zu tun hat, sollte dennoch mit Bedacht lesen, sich Hilfe holen, gerade auch wenn das alles damit zusammenhängt, weil man gemobbt wird.
Es ist so vieles in diesem Buch versteckt, in nicht einmal so vielen Seiten, und doch lässt mich dieses Buch absolut nicht kalt zurück, sondern traf mitten in mein Herz!
Spannung:
Eigentlich geht es ja nur um ein Referat, doch was da alles dahinter steckt, warum es zu diesem Referat kam, was da noch alles dazugehört, warum Blumen mehr sagen als Worte, warum ein Grablicht mehr ist, als nur eine Kerze, warum Freundschaft in ihren vielen Facetten bunter ist als Alleinsein! Es ist unheimlich spannend, wie die Geschichte endet, wie viel dahinter steckte, und ja ich konnte das Buch irgendwann nicht mehr aus meinen Händen legen, weil die Geschichte viel zu tief ging um einfach eine Pause einzulegen.
Empfehlung:
Als Schullektüre würde ich dieses Buch sehr empfehlen, wo Kinder die dieses Buch lesen, direkt miteinander sprechen können, sich unterstützen können, sich helfen lassen können durch Lehrer oder Pädagogen, es ist kein stilles Buch, dieses Buch schreit und legt Nervenbahnen frei!
Bewertung:
Fünf Sterne für ein Buch das mir so tief unter die Haut ging, das ich einfach berührt, emotional wachgerüttelt und gestärkt wurde!