Volker Ullrich

 4,5 Sterne bei 62 Bewertungen
Autor*in von Acht Tage im Mai, Adolf Hitler und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Volker Ullrich, geboren 1943, studierte Geschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie. Der promovierte Historiker ist Autor der »Zeit« und Mitherausgeber des Magazins »Zeit-Geschichte « und lebt in Hamburg. Von 1990 bis 2009 leitete er das Ressort »Politisches Buch« bei der Hamburger Wochenzeitung. Ullrich hat zahlreiche historische Werke zum 19. und 20. Jahrhundert veröffentlicht. Bei S. Fischer erscheint 2013 sein Standardwerk »Die nervöse Großmacht. Aufstieg und Untergang des deutschen Kaiserreichs 1871-1914« von 1997 in einer Neuauflage. Für sein publizistisches Wirken wurde er mit dem Alfred-Kerr- Preis und der Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität Jena ausgezeichnet.Literaturpreise:2008: Ehrendoktorwürde der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Volker Ullrich

Cover des Buches Acht Tage im Mai (ISBN: 9783406749858)

Acht Tage im Mai

 (19)
Erschienen am 08.12.2020
Cover des Buches Adolf Hitler (ISBN: 9783100860057)

Adolf Hitler

 (8)
Erschienen am 08.10.2013
Cover des Buches Napoleon (ISBN: 9783644502215)

Napoleon

 (7)
Erschienen am 01.03.2014
Cover des Buches Die nervöse Großmacht 1871 - 1918 (ISBN: 9783596197842)

Die nervöse Großmacht 1871 - 1918

 (6)
Erschienen am 26.09.2013
Cover des Buches Deutschland 1923 (ISBN: 9783406791031)

Deutschland 1923

 (5)
Erschienen am 10.02.2023
Cover des Buches Acht Tage im Mai (ISBN: 9783406768835)

Acht Tage im Mai

 (4)
Erschienen am 04.11.2021
Cover des Buches Die Revolution von 1918/19 (ISBN: 9783406732577)

Die Revolution von 1918/19

 (3)
Erschienen am 18.10.2018
Cover des Buches Adolf Hitler (ISBN: 9783103972801)

Adolf Hitler

 (2)
Erschienen am 04.10.2018

Neue Rezensionen zu Volker Ullrich

Cover des Buches Acht Tage im Mai (ISBN: 9783406749858)
Rallewus avatar

Rezension zu "Acht Tage im Mai" von Volker Ullrich

Detailliert, kenntnisreich, fesselnd wie ein Spannungsroman
Rallewuvor 6 Monaten

"Acht Tage im Mai" schildert anschaulich und detailliert die letzten acht Tage des Dritten Reichs zwischen dem Selbstmord Hitlers am 30. April 1945 und der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches am 8. Mai 1945.
Der Autor Volker Ullrich führt dem Leser eindrucksvoll viele, dem "normalgebildeten" Leser weitgehend unbekannte Ereignisse dieser Tage vor Augen, aber auch die weithin bekannten Kapitulations-Verhandlungen und die schamlosen Versuche der NS-Schergen, ihre eigene Haut zu retten - schonungslos, offen, ehrlich und historisch ebenso fundiert wie belegt.
Ein erschreckender Bericht, der zeigt, wie orientierungslos und machtlos die größte Zahl der Menschen in diesen Tagen des totalen Zusammenbruchs war, aber auch wie verblendet und immernoch in den Idealen des Nationalsozialismus verhaftet die ehemaligen Amt- und Würdenträger des untergehenden Regimes waren.

Ein Buch, das wirklich jeder gelesen haben sollte. Spannend und fesselnd wie ein Krimi, aber leider bittereste Realität.

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Cover des Buches Deutschland 1923 (ISBN: 9783406791031)
AlexanderPreusses avatar

Rezension zu "Deutschland 1923" von Volker Ullrich

Spannend, detailliert und klug geschilderte Geschichte des Horror-Jahres 1923
AlexanderPreussevor 7 Monaten

Wir haben Krise? Gemessen an dem perfekten Sturm, der vor einhundert Jahren über Deutschland hinweggefegt ist, befinden wir uns in geradezu paradiesischen Zuständen. Hyperinflation, Ruhrbesetzung, rechte und linke Aufstände bzw. Putsch-Versuche, Separatisten und eine Regierung, die einer Fehleinschätzung aufgesessen ist.  

Es kam einem Wunder gleich, dass die Weimarer Republik das Jahr überstanden hat. Zeitgenossen wussten das und haben es entsprechend geäußert. Was damals vielen nicht bewusst geworden ist, waren die Folgen dieses Katastrophenjahres, dem sich äußerlich goldene Jahre anschlossen.  

Die strukturellen Probleme, wie die grotesk rechtslastige Justiz oder die niederträchtig agierende Reichswehr, blieben. Schlimmer noch waren die - oft vernachlässigten - Präzedenzfälle, die 1932 den antidemokratischen »Preußenschlag« vorbereitet haben. Außerdem blieben die Parteien in ihrem gewohnten Modus verhaften, statt der Verteidigung der Demokratie die höchste Aufmerksamkeit zu widmen.  

Volker Ullrich erzählt in seinem hervorragenden Sachbuch von diesem Jahr, stellt die Entscheidungsträger vor und schildert dezidiert, wie und warum politische Maßnahmen eingeleitet bzw. ignoriert wurden. Ein großartiges Buch, das ich gern jedem ans Herz legen möchte. 

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Cover des Buches Deutschland 1923 (ISBN: 9783406791031)
M

Rezension zu "Deutschland 1923" von Volker Ullrich

Fundierter, wenn auch trockener Blick auf ein „Schicksalsjahr“ deutscher Geschichte
M.Lehmann-Papevor 7 Monaten

Fundierter, wenn auch trockener Blick auf ein „Schicksalsjahr“ deutscher Geschichte

 

Es ist das Jahr, in dem am Ende die Löhne täglich ausgezahlt werden und man sehr schnell mit sehr viel Scheinen und sehr hohen Zahlen darauf zum Händler zu laufen hatte, damit man für den Lohn noch etwas an Ware bekommt. Oder eben auch erlebt, dass der Preis eines Getränks zwischen der Bestellung und dem Bringen sich offiziell bereits verdoppelt hatte. In dem ein Amerikaner mit 100 Dollar Monatseinkommen fürstlich in Berlin leben konnte samt Personal. Und überhaupt jeder Zugang zu Devisen für Reichtum sorgte.

 

Aber auch das Jahr, in dem Gustav Stresemann ein um das andere Mal gegen persönliche Verunglimpfungen, vor allem aber gegen das Ende der Demokratie als Kanzler anzugehen hatte.

 

Das Jahr, in dem im November Adolf Hitler mit seinen Getreuen, da eher noch dilettantisch, in München den Umsturz versuchte.

 

Das Jahr, in dem Thomas Mann im Nachtleben von Berlin aus dem Staunen nicht mehr herauskam und eine Art „apokalyptischer Orgie“ zum Lebensinhalt für nicht wenige Besucher des Nachtlebens sorgte. Es war ja eh alles egal, denn mit dem Wert des Geldes wankten alle Werte.

 

Und eine Zeit, in der kühle Rechner mit Zugang zu Reserven und Sachmitteln ganz Industrien und hochwertige Firmen aufkauften, denn so billig im Preis sollte es am Ende nie wieder werden.

 

Es war ein überaus, existenziell für das Land Deutschland, veränderndes Jahr der Geschichte, Dessen Ereignisse noch lange in Form einer entstehenden Diktatur, aber auch einer inneren Mentalität der „Inflationsangst“ bis in die Gegenwart hinein nachwirkte.

 

Eine Zeit, in der nicht nur „am Rande des Abgrunds“ vielfach balanciert wurde, sondern am Ende auch nicht wenige und weniges hineinfielen. In diesen Abgrund der Geschichte und des täglichen Lebens.

 

In seinem Blick auf dieses Jahr geht Volker Ullrich dabei thematisch vor, betrachtet nacheinander die Entstehung der Krise in „Uhrbesetzung und Ruhrkampf“, vollzieht den Weg von der „Inflation zur Hyperinflation“ detailliert nach samt der Folgen für den „normalen Bürger“ des Landes, zeigt die Versuche der Politik zur Krisenlösung auf (die am Ende gelingen wird, aber erst spät). Um dann im „Deutschen Oktober“ die revolutionären Tendenzen aus allen Richtungen vor Augen zu führen, die im immer lauteren Ruf nach einem „Diktator“ eskalierten, zumindest einem „diktatorischen Regime“ mit einer kleinen Gruppe allein an der Spitze. Wobei er in einem gesonderten Kapitel den „separatistischen Bewegungen“ besonderes Augenmerk schenkt, die „Kultur der Krise“ fundiert verfolgt und, natürlich auch, die „Stabilisierung“ Schritt für Schritt nachvollzieht.

 

Dies alles vollzieht Ullrich sehr fachkundig und detailliert, allerdings eben ob des sehr faktischen Tonfalls auch mit einer gewissen Trockenheit im Stil versehen, die manches Mal die Lektüre auch anstrengend und wenig flüssig gestaltet.

 

Dennoch bildet „Deutschland 1923“ einen hervorragenden Einstieg und Überblick in die vielfachen Krisen und Problematiken jenes Jahres, die in Teilen bis in die Gegenwart nachwirken und zu drastischen Folgen im Lauf der dann folgenden Jahre am Ende führte.

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