Rezension zu "Gender - Politische Geschlechtsumwandlung" von Volker Zastrow
Die meisten Zeitgenossen wissen wahrscheinlich nicht, was Gender Mainstreaming sein soll. Man kann es ihnen auch nicht einfach erklären, denn für diesen Kunstbegriff gibt es keine deutsche Übersetzung. Der Autor dieses schmalen Büchleins übersetzt ihn mit "politische Geschlechtsumwandlung". Aber selbst das bringt dem politisch wenig interessierten Mitbürger auch nicht unbedingt die große Erleuchtung. Offiziell steht dahinter ein Programm, das die Gleichstellung der Geschlechter herbeiführen soll. Ausgedacht wurde es offenbar von der nicht demokratisch legitimierten EU-Kommission. In Deutschland wird dieses Programm in der staatlichen Verwaltung konsequent umgesetzt, allerdings kaum merklich für die meisten Bürger.
Nun kann man gegen ein Programm für die Geschlechtergerechtigkeit auf den ersten Blick kaum etwas sagen. Stutzig sollte man aber werden, wenn plötzlich die Bibel oder die Straßenverkehrsordnung in ein angeblich geschlechtergerechtes Deutsch umgedichtet werden sollen. Wenn man das dann liest, kann man es, so blöd wie es klingt und ist, nicht wirklich ernst nehmen
Was ist dieses Gender Mainstreaming nun tatsächlich? In der Hoffnung auf eine gewisse Erkenntnis greift man zum Buch von Volker Zastrow. Leider wird einem dann auch nicht so recht klar, was wirklich Sache ist. Allerdings erhärtet sich der Verdacht eines politischen Umerziehungsprogramms, bei dem gewisse Kreise ihre Weltsicht einer zunächst ahnungslosen Mehrheit überstülpen wollen.
Im zweiten Teil von Zastrows Text wird das dann sehr deutlich. Geschlechter, so die Vertreter der hinter diesem Begriff stehenden Irrlehre, gibt es nicht. Vielmehr wird ein geschlechtsspezifisches Verhalten erst erlernt. Davon, dass diese Behauptung eine reine Kopfgeburt ist, kann man sich beim Beobachten kleiner Kinder oder Tiere leicht überzeugen. Und natürlich widerspricht dieser Unsinn auch naturwissenschaftlichen Erkenntnissen.
Doch das hält die Gender-Vertreter nicht davon ab, einen weltweiten Feldversuch zu unternehmen und wieder einmal zu versuchen, den Neuen Menschen zu erschaffen. Man könnte sich in der Überzeugung zurücklehnen, dass man gegen die Natur am Ende machtlos sein wird. Aber so einfach ist das dann doch nicht. Man kann sich zum Beispiel wie der Autor fragen, welcher Souverän eigentlich wann und wo beschlossen hat, dass er sich von nun an geschlechtsneutral umerziehen lassen will.
Darüber hinaus sollte man wissen, dass die Vertreter des Gender-Wahns in der Vergangenheit auch nicht vor drastischen Menschenversuchen zurückgeschreckt sind, die für die Betroffenen tragisch endeten. Das wird von Zastrow im zweiten Teil seines Textes erzählt.
Insgesamt habe ich mir von diesem Buch mehr erwartet. Immerhin aber kann man wenigstens gewisse Grunderkenntnisse aus ihm entnehmen, auch wenn es besonders im ersten Teil zu nah an den Ereignissen der Zeit seiner Niederschrift und zu wenig generell ist.