Durchaus mit Impulsen
„Wir können gestalten, verändern, Entscheidungen treffen und somit neue Wege gehen“.
Schon dies ist, im engeren Sinne verstanden, zunächst ja ein Glaubenssatz (genügend Abhandlungen bestreiten ja den freien Willen oder dass der Verstand den Menschen wirklich beeinflussen könnte), aber zumindest ein weit verbreiteter Glaubenssatz, der auf die Kraft der Vernunft rekurriert und eine klare Grundlage für dieses schmale Buch zur „Selbst-Verbesserung“ setzt.
Wobei zur Erkundung der Gedanken im Buch für den nüchternen Leser zunächst eben auch gehört, in manchen Teilen über die Sprache (teils marktschreierisch „Freude, Erfolg und Wachstum“, teils esoterisch angehaucht „mittels Quantenphysik Körper, Seele und Geist als einheitliche Kraft zu nutzen mitsamt den Verweisen auf den „Kosmos“, die „Energieentfaltung“ und der Spiritualität).
Hinter der durchweg ein wenig pathetisch und eben esoterisch angehauchten Sprache (mitsamt dem Vergleich des Körpers und der eigenen Persönlichkeit als „Matrix“ findet sich im Buch dann aber eine durchaus nachvollziehbare und fundierte Kompilation verschiedener Möglichkeiten und Instrumente, die eigene Zielplanung bewusster zu gestalten und den eigenen Weg damit klarer und gezielter zu beeinflussen.
Bereiche der „Positiven Psychologie“ gehören dabei genauso zum Repertoire des Autors (Der Einfluss unseres Denkens) wie die Technik der „Visualisierung“ und der (eher transaktionsanalytische) Blick auf die Ebenen des Unbewussten unter Aufnahme der Archetypenlehre C.G.Jungs. Das dazu tatsächlich (manchmal, innerlich sogar meistens) der persönliche „Glaube“ eine wesentliche Kraft der intrensischen Motivation des Menschen ist und Spiritualität, auch einmal ganz weltlich verstanden, tatsächlich zu andren Betrachtungswinkeln der eigenen Person und der eigenen Lebensumstände führen kann (und dies in der Regel sogar tut), auch damit arbeitet Stangier, wenn er Chakren, Glauben und Spiritualität als jene Dinge setzt, auf die er im Buch abschließ0end zusteuert.
Dass in all dem die Hauptaufgabe des Menschen zu finden ist, durch „sein“ zu „werden“ ist Gedankengut, dass bereits Erich Fromm intensiv erörtert hat. Neu hinzugefügt von Stangier ist die Interpretation der Grundlagen der Quantenphysik im Postulat eines „absoluten“ (höheren) „Bewusstseins“, dass (nicht nur) Stangier mit „dem Göttlichen“ gleichsetzt.
Unter kreativer Aufnahme einiger erprobter Denkansätze und aus diesen erwachsener Methoden liefert Stangier so zwar nicht unbedingt wirklich neue Erkenntnisse auf dem Weg der „Formung des Selbst“, bietet diese aber in übersichtlicher und aufeinander logisch aufbauender Form an.
In den vollen Genuss der Darlegungen allerdings werden nur jene Leser kommen, die mit der transzendenten Grundhaltung von Autor und Methode sich identifizieren können.
Dem eher nüchternen Leser werden sich in dieser Hinsicht doch sehr viele Stolpersteine bei der Lektüre in den Weg stellen, angefangen schon von der „Geheimnistheorie“, dass jene Quantenphysiker diese „kosmische Erkenntnis des absoluten Bewusstseins“ strikt vor den Menschen geheim halten wollten. Ob es dieser Kreation von „Neugier“ bedurft hätte, sei dahingestellt.
Durchaus mit Impulsen