"Wenn das hier die beste aller möglichen Welten ist, wie sehen dann erst die anderen aus?" (Candide, 1759)
In seinem satirisch-philosophischen Roman kehrt Voltaire die von Leibniz aufgestellte These von dieser Welt als der besten aller möglichen ins Ironische um. Diese optimistische Anschauung vertritt auch Candides Lehrer. Auf der Suche nach seiner Geliebten Cunégonde erkundet Candide voller Naivität fremde Länder und erlebt allerlei Katastrophen und Abenteuer. Letztendlich kommt er zu dem Schluss, dass die verschiedenen, sich widerstreitenden Lehren der Gelehrten, die wir auf seiner Reise kennenlernen, allesamt nicht aufrecht zu erhalten sind und die tägliche Arbeit - bei Candide heißt das seinen Garten zu bestellen - die beste Möglichkeit darstellt, das Leben in seiner Komplexität zu bewältigen. Candide ist für mich ein Werk, in dem es wahnsinnig viel zu entdecken gibt und bei dem sich definitiv ein wiederholtes Lesen lohnt.