Rezension zu Hinter dem Mond von Wäis Kiani
Rezension zu "Hinter dem Mond" von Wäis Kiani
von Cho_Butterfly
Rezension
Cho_Butterflyvor 12 Jahren
Lilly ist neun, als ihre Eltern beschließen, das kleine ostfriesische Dorf, in dem sie geboren wurde, zu verlassen und dorthin zurückzukehren, wo sie herkommen: Teheran, Iran. Jetzt muss sich Lilly in dem fremden Land, das ihre Eltern Heimat nennen, durchschlagen. In Teheran versteht Lilly die Welt nicht mehr: Nicht die prächtigen Villen mit Kristalllüstern, nicht die zahlreiche persische Verwandtschaft, die das ihr unverständliche Farsi spricht, nicht die Eltern, die sie plötzlich nicht mehr Fahrrad fahren lassen. Aber Lilly passt sich nicht an, ihr bleibt ihr Eigensinn und die Wut, von den Eltern in eine fremde Welt verschleppt worden zu sein. Dann verlässt eines Tages der Schah das Land, Bomben fallen auf Teheran und Chomeinis Sittenwächter dringen auch in die abgeschlossene Welt der persischen Oberschicht ein. Was Lilly bleibt, ist die Sehnsucht nach Deutschland, nach Abendbrot, Fahrradfahrten und Apfelbäumen. Das Buch ist sehr schonungslos beschrieben und zeigt Lilly teilweise als sehr bockig (man könnte auch sagen verzogen) Sie fühlt sich von ihren Eltern missverstanden, wobei ich aber auch die Eltern nicht wirklich verstehe. Sie scheinen zu ihrer Tochter eine Art Hass-Liebe zu empfinden. Das kommt gerade bei Lillys Mutter an manchen Stellen zum Vorschein. Ich habe das Buch innerhalb von drei Tagen durch gelesen und würde es auch immer wieder lesen! :D