Rezension zu "Die Drachenkinder von Aanderlund" von W.F. Vehler
Hoch im Norden befindet sich ein Inselreich, das sich Aanderlund nennt. Eine Nebelwand trennt sie von anderen Gebieten. Es gibt nur zwei enge Passagen, die ohne Plan nicht durchsegelt werden können. Dorthin fliehen Thures Leute. Vor was sie genau fliehen, ist jedoch unklar. Es wird zwar namentlich erwähnt. Doch damit hatte es sich auch schon. Wie die Gefahr tatsächlich aussieht, erfahren wir nicht. Und so geht die Geschichte weiter.
Viel zu rasch wird die Handlung vorangetrieben. Einzelne abgehackte Szenen reihen sich aneinander. Nichts wird wirklich begründet oder ausführlich erklärt. Das Ganze erinnert mehr an einen Comic als an eine Erzählung, nur dass die Bilder dazu fehlen.
Dabei wäre die Geschichte gar nicht einmal schlecht. Die Handlung erinnert an „Drachenzähmen leicht gemacht.“ Doch im Gegensatz zu dieser Story, gelten in Aanderlund die Drachen längst als ausgestorben. Daher ist Thure verwundert, als er einem verletzten Drachen begegnet. Als Tierfreund beschließt er diesem Wesen zu helfen und freundet sich mit dem Drachen an.
Ein Drache kommt bekanntlich selten allein. Auf Aanderlund sind es deren fünf. Zu dem geretteten Drachen gehört noch ein Weibchen und drei Jungtiere. Auch diese vertrauen den Kindern grundlos, nur weil es der erste Drache tut. Thure und seine Freunde müssen sich dabei nicht einmal groß Mühe geben. Es ist ja nicht so, dass die Drachen aus Gefangenschaft geflohen sind, wo sie von Menschen schlecht behandelt wurden.
Natürlich bleibt Thures Tun nicht unbemerkt. Schlussendlich sind es vier Kinder, die sich um die Drachen kümmern. Im letzten Kapitel wird die Gruppe gar auf sieben Kinder erweitert, die vermutlich in der geplanten Fortsetzung eine tragende Rolle spielen werden. Bekanntlich gibt es ja noch einen Schatz zu finden und das Geheimnis von…
Noch müssen die Drachen vor den Erwachsenen verborgen werden, denn die feuerspeienden Tiere gelten als äußerst gefährlich. Der Besitz von Drachen und ihr Abrichten ist gar bei Todesstrafe verboten.
Wie der Titel bereits verrät, befindet sich Aanderlund in Gefahr. Es sind jedoch nicht die Drachen, die die verborgene Insel bedrohen. Vielmehr ist es die Armada der Piraten, die das Eiland als sicheren Rückzugsort in Besitz nehmen wollen. Doch noch kennen sie die geheime Passage durch die Klippen nicht. Doch diese wird verraten. So nähern sich die Piraten der Insel. Mit Hilfe ihrer Drachen gelingt es den Kindern, die angreifende Armada aufzuhalten und in die Flucht zu schlagen.
Nun sind die Drachenkinder und ihre Tiere auf einmal Helden und werden als Retter gefeiert.
Wer über zahlreiche Logiklöcher hinwegsehen kann und sich auch nicht an einer unprofessionellen Schreibweise stört, findet bei den Drachenkinder von Aanderlund eine nette Geschichte, an der bestimmt jüngere Leser Gefallen finden werden.