Waldemar Zeiler

 4,7 Sterne bei 7 Bewertungen
Autor*in von Unfuck the Economy.

Lebenslauf

Waldemar Zeiler, geboren 1982 in der weiten Steppe Kasachstans, stellt die Wirtschaftswelt auf den Kopf: Er ist Purpose Unternehmer, Serienscheiterer und Möchtegern-Speaker. Zeiler ist Chief Executive Unicorn des „fairstainable“ Unternehmen Einhorn Products, welches er mit Philip Siefer gegründet hat, das verschiedene Untenrum-Produkte wie vegane Kondome, Menstruationstassen und Tampons vertreibt. Seine Einhörner arbeiten selbstbestimmt ohne Hierarchien, wann sie Lust haben und von wo sie wollen, und bestimmen ihr Gehalt weitestgehend selbst. Deswegen gehört die unverkäufliche Firma inzwischen auch sich selbst. Zeiler hat International Business in Maastricht und Manila studiert und im Anschluss erst in einer Unternehmensberatung gearbeitet, dann u.a. mit dem Berliner Inkubator Rocket Internet und Team-Europe Start-ups gegründet.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Waldemar Zeiler

Cover des Buches Unfuck the Economy (ISBN: 9783442315956)

Unfuck the Economy

(7)
Erschienen am 12.10.2020

Neue Rezensionen zu Waldemar Zeiler

Cover des Buches Unfuck the Economy (ISBN: 9783442315956)
M

Rezension zu "Unfuck the Economy" von Waldemar Zeiler

M.Lehmann-Pape
Leidenschaftlich, aber sehr polarisierend

Leidenschaftlich, aber sehr polarisierend

 

Es ist eine eher einfache Beobachtung, welche die Autoren zugrunde legen bei Ihrem Resümee des „Corona-Schocks“.

 

Wenn ein privater Mensch im Lauf seines Arbeitslebens Geld verdient, so ist er gehalten, Rücklagen zu bilden (so überhaupt möglich), um für das „Alter“ oder für „schwere Zeiten“ vorzusorgen. Die „guten Jahre“ bilden damit das Rückgrat für die „schlechten“ Zeiten.

 

Anders in der globalen Wirtschaft und auch in Deutschland: Kaum kommt das System (zugegeben, massiv) unter Druck, muss die Allgemeinheit mit Ihrem Steueraufkommen geradestehen, um der Wirtschaft „über die schlechte Zeit“ zu helfen.

 

Warum bilden sich dort keine ausreichenden Rücklagen angesichts eines Jahrzehnts intensiver Steigerung der Geschäfte“?

 

Eine Beobachtung, welche die Autoren nun zum Anlass nehmen, leidenschaftlich, teils auch scharf in der Sprache, einen radikalen „Umbau“ des Systems zu fordern. Was einerseits glasklar durch die polarisierende Sprache dem Leer vor Augen gestellt wird, was aber hier und da auch als übertrieben bewertet werden könnte und damit einer Reihe überzeugender Analysen der Autoren und klarer Forderungen die „reale Umsetzung“ zunächst erschweren könnte.

 

„Dabei ist das Buch eine Streitschrift und keine detailliert ausgearbeitete Transformationsschrift“.  Das eben gilt es bei der Lektüre zu beachten.

 

Dennoch lohnt es ungemein, sich diesem werk zu nähern. Alleine schon in der Frage, das eigene Konsumverhalten kritisch zu reflektieren. Was gar nicht dogmatisch gemeint ist, sondern eine wichtige Frage ist, inwieweit sich jeder Einzelne bereits „im Netz“ der „kleinen und großen Belohnungen“ verfangen hat, die das aktuelle System unbedingt braucht, um Konsum-Wachstum zu erzeugen und damit das eigene Geschäftsmodell und den Zwang nach Rendite zu befördern.

 

Es geht Zeiler als Unternehmer, der aus vielfacher persönlicher Erfahrung heraus formuliert, dabei weniger um eine „Abschaffung“, sondern viel eher um eine „Weitung des Blickes“ und das Setzen von Werten auch neben die reine Rendite der Wirtschaftlichkeit.

 

„Dass wir diesen Tunnelblick (auf Erfolg und Wirtschaften allein) weiten müssen, das ist die Kernbotschaft des Buches“, so formuliert es das Vorwort und so trifft es zu.

 

„Sie spielen uns eine Scheinwelt vor, in der Daten und Finanzen die wichtigsten Zutaten zu einer erfolgreichen Wirtschaft zu sein scheinen – auch wenn niemand davon satt wird“.

 

Das es auf einem begrenzten Planeten kein unbegrenztes Wachstum geben kann, dass daher die Fixierung auf Rendite zugunsten eines ruhigen und nachhaltigen Wirtschaftens aufgegeben werden sollte und damit für den Menschen andere Interessen und Werte eben auch (nicht alleine nur natürlich) wieder in den Blick rücken sollten, statt der Fixierung allein auf materielle Werte, das ist die konstruktive Richtung, die Zeiler dabei durch das Buch hindurch verfolgt.

 

„Prinzipien wie „Eigentum verpflichtet“, umgesetzt durch ehrbare Kaufleute, müssen wieder im Vordergrund stehen“.

 

Was im Übrigen keine Fantastereien sind. Zeiler führt immer wieder Beispiele (wie z.B. die neue Ausrichtung der Stadt Amsterdam aktuell) an, die zeigen, dass es geht, wie es geht und das an manchen Orten die Signale der Zeit verstanden worden sind.

 

Auch wenn in keiner Weise ein einfacher Weg beschrieben wird und auch schnelle Erfolge nicht einfach so möglich sind, bietet Waldemar Zeiler doch vielfachen Stoff, der anregend und nachdenkenswert traditionelle Werte des Wirtschaftens neben neue Ideen stellt und damit die marktliberalen Formen der Wirtschaftsideologie der letzten zwanzig Jahre überaus kritisch bewertet zurücklässt.

Cover des Buches Unfuck the Economy (ISBN: 9783442315956)
kassandra1010s avatar

Rezension zu "Unfuck the Economy" von Waldemar Zeiler

kassandra1010
Ein Hoffnungsschimmer für unsere Zukunft

Ein Hoffnungsschimmer für unsere Zukunft

 

Es gibt so viele Probleme, mit denen unsere Gesellschaft momentan zu kämpfen hat. Wir verursachen den Klimawandel, durch Corona haben viele Menschen ihre Arbeit verloren, die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter, Migrationsströme… Krisen wohin man auch blickt. Und alles ist mit allem verquickt. Immer spielt das Geld eine wichtige Rolle. Es scheint in unserem Wirtschaftssystem nur um Wachstum und Gewinne zu gehen. Einige wenige schöpfen das ab, was Millionen von Menschen erwirtschaftet haben. In diesem System gibt es nur einige Gewinner, dafür um so mehr Verlierer. Viele der oben erwähnten Probleme werden durch dieses Handeln mit verursacht, zumindest aber verstärkt. Als Konsument und Bürger versuchen viele ihr Leben nach ethischen Gesichtspunkten auszurichten. Häufig ist das Ergebnis aber ernüchternd. Auch wenn man in vielen Bereichen sein Leben umstellt, ist der Outcome oft geringer als man sich erhofft hatte.

Umso erfreulicher ist es dann, wenn ein Unternehmer aufzeigt, dass es auch in der Wirtschaft Menschen gibt, die sich den Problemen der heutigen Zeit annehmen. Sie haben erkannt, dass ein stetiges Wachstum einfach nicht möglich ist. Eine Firma ist nicht dann wertvoll, wenn sie hohe Gewinne aufweist, sondern wenn sie etwas zum Gemeinwohl beitragen kann und ihre Mitarbeiter Verantwortung tragen und sich dem Unternehmen verbunden fühlen können. Die Wirtschaft kann einen großen Beitrag leisten, um unsere Welt wieder ein Stück besser und lebenswerter zu machen.

Waldemar Zeiler gibt hier wertvolle Tipps und Einblicke, wie dies für Unternehmer und solche, die es werden wollen, funktionieren könnte. Aber auch für Politiker und uns Konsumenten hat er noch einige Ideen parat. Hilfreich ist auch sicherlich die Lektüreliste am Ende des Buches. Der Autor hat ein sehr kurzweiliges und informatives Sachbuch vorgelegt, das Lust auf mehr macht. Vor allem auf mehr purpose!

Cover des Buches Unfuck the Economy (ISBN: 9783442315956)
B

Rezension zu "Unfuck the Economy" von Waldemar Zeiler

belanahermine
Neue Sichtweisen, unkonventionell aufbereitet

Inhalt

Das Buch startet mit 4 Kapiteln, die man als Einführung werten könnte. Da gibt es ein Vorwort, eine Art "richtige" Einleitung, eine Begründung für das Buch und ein paar Worte zu Wirtschaft und Geschichte.

Danach werden in 5 Kapiteln Teilbereiche der Gesellschaft unter die Lupe genommen und dargestellt, wo es dort krank. Es geht dabei um Ungleichheit, Klima, Politik, Arbeit und Corona.

Den Abschluss bildet ein Kapitel "(Happy) End", das 14 verschiedenen Menschengruppen Handlungshinweise bzw. Denkanregungen gibt.

Quellenhinweise stehen in den Fußnoten. Am Ende des Buches finden sich zwei Seiten mit weiterführenden Literaturhinweisen.

Subjektive Eindrücke

Ein unkonventionelles Buch, was sich auf unterschiedliche Weise ausdrückt. Da ist die zum Teil laxe Sprache, was aber nicht störend ist. Da ist das zum Teil rasante Tempo, das für Sachbücher eher ein wenig ungewöhnlich ist. Hier hätte ich mir hin und wieder etwas mehr Tiefgang gewünscht. Es scheint, als wollten die Autoren zu viel in das eine Buch drücken. Dadurch blieben einige Bereiche an der Oberfläche und/oder recht einseitig. Das finde ich schade. Hier müssen mir dann die Literaturhinweise am Ende bzw. die Referenzen in den Fußzeilen weiterhelfen. Vielleicht wäre tatsächlich weniger aber tiefgründiger und vielschichtiger besser gewesen?

Insgesamt erreicht das Buch durch seine Unkonventionalität aber eben auch einen anderen, frischen Blick auf die Dinge. Und das regt zum eigenen Nachdenken an. Hier liegt für mich das eigentliche Verdienst dieses Buches.

Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 13 Bibliotheken

auf 4 Merkzettel

Worüber schreibt Waldemar Zeiler?

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks