Das Buch spielt in der nahen Zukunft 2020. Michelle Mitchell ist Genetikerin und Mutter einer hochbegabten Tochter, die sie aus Kasachstan adoptiert hatte. Avalon, ihre Tochter, ist Besitzerin eines einzigartigen, genetischen Markers, den Michelle in deren Kindheit isoliert hatte, als sie befürchtete, ihre Tochter könnte autistisch sein. Das ist aber trotz ihrer hohen, generellen Intelligenz nicht der Fall.
Michelle wird mit ihrer Tochter von dem berühmten Genetiker Dr.Akenov nach Kasachstan zu einer Konferenz eingeladen, wo sie einen Vortrag halten soll. Aber auch die CIA interessiert sich für Dr. Akenov, da sie ihn im Verdacht haben, Viren für Terroranschläge zu züchten, und sie bitten Michelle, sich doch auf der Konferenz etwas umzuhören.
Ich habe mir dieses Buch gekauft, da ich laienhaft sehr an Genbiologie und Gentechnologien interessiert bin. Leider fand ich das Buch eher enttäuschend.
Die wissenschaftlichen Zukunftsvisionen und Ideen sind oft völlig vom Rest der Geschichte separiert. So werden ganze Vorträge und Vorlesungen, wissenschaftliche Unterhaltungen und detaillierte Arbeiten an Genmaterial wiedergegeben. Auch gibt es Rückblenden zu Ausgrabungen und Studien, die letztendlich nur minimal mit dem Plot zu tun haben, aber die Geschichte immer wieder unterbrechen und hinziehen.
Das Problem mag auch sein, dass ich als versierter Laie definitiv nicht genug Ahnung von der Materie habe um immer zu verstehen, welche Dinge wissenschaftlich tatsächlich möglich sind, und wo die Zukunftsvisionen anfangen. Für dieses Buch sollte man anscheinend mindestens zu Ende studiert haben, wenn nicht genau in dem Bereich arbeiten.
Gerade zu Beginn springt das Buch auch durch sehr viele Zeitebenen und bearbeitet Hintergrundinformationen aus der Vergangenheit, von denen nur manche später wirklich relevant werden. Man wird also am Anfang mit sehr vielen Informationen und Fakten erschlagen, die es erst mal zuzuordnen gilt. Das ist recht anstrengend.
Auch ist das Buch sprachlich am Anfang etwas unbeholfen. Gewisse Phrasen werden wiederholt, Vorstellungen von Charakteren mehrfach auf verschiedene Weisen gemacht, es gibt kleine Fehler bei den Jahresabständen.
Im Laufe der Geschichte, wird die Sprache flüssiger und es gibt längere, zusammenhängende Passagen, die nicht von zu viel wissenschaftlichem Interlude unterbrochen werden. Diese lesen sich dann tatsächlich auch recht angenehm.
Leider ist auch der Plot nicht wirklich überzeugend. Dafür, das es sich bei dem Buch um eine Mystery Novel handeln soll, gibt es kaum Geheimnisse. Die Motivationen aller beteiligten sind relativ durchschaubar, und Informationen werden eigentlich nie zurückgehalten. Der Leser erfährt eher mehr als er müsste und so kommt eigentlich kaum Spannung auf. Man kann sich praktisch immer Denken, wohin es geht.
Alles in allem bin ich eher enttäuscht von meinem ersten Science & Fiction Buch. Ich hatte erwartet, das wissenschaftliche Informationen, Handlung und Charaktere besser miteinander verflochten sind und ein kohärentes Ganzes ergeben, statt diesem Flickenteppich aus Vorträgen, Erzählebenen, wissenschaftlichen Infos und Plot den ich vorgefunden habe.
Kein kohärentes Ganzes, und auch nichts für Laien.