Cover des Buches Lustiges Taschenbuch Halloween - eComic Sonderausgabe (ISBN: 9783841398000)
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Rezension zu Lustiges Taschenbuch Halloween - eComic Sonderausgabe von Walt Disney

Zurück in die Kindheit

von StefanieFreigericht vor 5 Jahren

Kurzmeinung: ganz schlimm gruseliger ;-) Spaß mit Donald, Micky und Co und ein herrliches Vergnügen

Rezension

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StefanieFreigerichtvor 5 Jahren
Was habe ich als Kind die Erwachsenen damit verblüfft, dass ich die Handlung kannte von „Der fliegende Holländer“, „Don Quixote“ und weiterer klassischer Literatur, Sagen oder Opern – tatsächlich in Form von Enten und Mäusen erlesen, da die „Lustigen Taschenbücher“ gerne bekannte Stoffe umsetzten. Als mir zum Jahresende 2018 für mehrere Lesechallenges noch Genres fehlten (Comic) beziehungsweise das Thema „Halloween“, war das hier ein Glückstreffer und eine tolle Reise in die eigene Kindheit!

Es exisitieren mehrere Halloween-Ausgaben; diese hat 75 Seiten, trägt den Untertitel „Gruselgeschichten aus Entenhausen“ und wurde von mir am Tablet mit der App gelesen. Der Inhalt enthält drei einzelne Geschichten mit unterschiedlichen Protagonisten, die dritte ist die bei weitem längste.

„Die Maulwurfsfalle“ ab S. 5
…ist eine Geschichte um Micky, Goofy und Minnie. Goofy hat einen Plan, um Maulwürfe aus seinem Gemüsegarten zu vertreiben – doch leider werden nicht nur die vertrieben und es gibt Ärger. Das Fazit der Geschichte: nur eine geheime Geheimwaffe funktioniert. Ich liebe die Details am Rande, wie den (Mäuserich-)Mann, der „romantisch“ zu Fuß nach Hause gehen will (in Wahrheit, um Geld zu sparen…), wie den Hund, der sich unter der panischen Menge duckt mit den Pfoten über den Ohren oder wie die Maulwürfe in der „Schluss-Szene“.
Story: Rodolfo Cimino. Zeichnungen: Maria Luisa Uggetti

„Das Monster vom Parksee“ ab S. 12
… ist ein Abenteuer, dass Mickys Neffen Mack und Muck erleben, während ihr Onkel sie für zwei Nächte allein lassen will. Die Jungs sind Fans der Sendung „Stadtgeschichten aus Entenhausen“ von Radio Entenhausen. Als der Moderator mit dem schönen Namen „Manni Tonspur“ von einem in der Kanalisation herangewachsenen Krokodil berichtet, lassen sie sich von einem Freund zu einer nächtlichen Mutprobe verleiten.
Die Geschichte spielt mit bekannten Motiven: der Spielkamerad der Gattung „ich weiß was“, „ich habe es selbst gesehen“ und „ihr traut euch bestimmt nicht“ trifft hier auf eine Geschichte aus dem Bereich der „modernen Mythen“, das für eine Zoohandlung gedachte und in die Freiheit gelangte Krokodil. Wieder gibt es tolle Details, wie den Spezial-Effekte-Profi namens „Pat Tricks“, die seltsamen Mitbürger in der Nacht, wenn sich Goofy und Micky auf die Suche machen und die Suche nach den „kleinen Jungs mit großen Ohren“. Ich verstehe allerdings nicht, warum Kevin auf S. 23 erzählt, seine Eltern seien im Theater, während man sie im Hintergrund bei einer Party im Haus sieht. Und die seltsamen Mützen (Krönchen?) der Neffen fand ich auch früher schon befremdlich.
Story: Claudia Salvatori. Zeichnungen: Silvio Camboni.

„Ein Fest im Finstern“ ab S. 19
…ist nicht nur die längste Geschichte, sondern auch die komplexeste. Ausgehend von einem häuslichen Zwist zwischen Onkel Donald und seinen Neffen Tick, Trick und Track, beinhaltet sie mehr Aspekte als ein Überraschungs-Ei und enthält noch dazu eine Moral zu Ökologie und Ökonomie – ich hatte ein wenig den Eindruck, der Schöpfer der Geschichte habe sich an eine Kindheit ohne Unterhaltungselektronik erinnert und vielleicht aus eigener leidvoller Erfahrung geschrieben. Nachdem die Neffen also ihren Onkel genervt haben erst mit langen Videospielen als auch mit lauter Musik (aus „Waggen“ = vermutlich „Wacken“?!), kommt es zu einer Wette: Donald will nicht nur Strom sparen, sondern auch beweisen, dass ein spannender Abend ohne Strom möglich ist. Seine Helfer sind Onkel Dagobert, in dessen Geldspeicher das Experiment steigt, als auch Daisy Duck, Gustav Gans, Daniel Düsentrieb, Oma Duck, (etwas unfreiwillig) die Panzerknacker sowie ein Neuling für mich, Dolly Duck. Herrlich sind die einzelnen Auftritte, so erzählt Donald so etwas wie Witze, Gustav würde gerne zaubern, Düsentrieb hat einen ganz besonderen Wecker, Daisy und Oma führen eine Parodie auf, Onkel Dagobert ist ein spezieller Profi für Schattenspiele (den Begriff „Schattentheater“ fand ich falsch gewählt) und Dolly will alle zum Gruseln bringen. Das Ergebnis der Wette dürfte Donald überraschen.
Details: in der Geschichte wird geladen zum Abend im Dunkeln, die Überschrift (im Finstern) wurde wohl von einem anderen Übersetzer bearbeitet. Toll sind die Schilder vorm Geldspeicher.
Story: Vito Stabile. Zeichnungen: Giampolo Soldati (zusammengefasst scheint dieses Büchlein fest in italienischer Hand zu sein)

Als Kind wollte ich zum Fähnlein Fieselschweif wie die drei Jungs, als Onkel aber doch lieber Micky. Und überhaupt Onkel – warum leben die alle bei ihren Onkeln? Was ist mit den Eltern passiert, Entenbraten und Mausefalle??? Ich habe mich köstlich amüsiert mit diesen Geschichten und werde sicher noch weiter in der Kindheit schwelgen bei nächster Gelegenheit. Allerdings finde ich es etwas ungünstig für dieses rein als ebook verfügbare Werk, gerade für ein von seinen Bildern lebendes, dass unvermittelt eine Seite (Seite 4) komplett leer ist, nicht einmal die Seitenzahl trägt – ich befürchtete schon eine Korruption der Datei beim Download. Aber egal, das Vergnügen war ungetrübt. 5 Sterne.

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