Ich hatte vor einiger Zeit eine Dokumentation gesehen und mich weiterführend interessiert, also das Buch besorgt !!!
Es ist von Walter Chmielewski erzählt - dem Sohn "des Teufels von Gusen" - eine Autobiografie der besonderen Art - Chmielewski berichtet von seiner Kindheit und Jugend im Konzentrationslager. Sein Vater war Kommandant des KZ Gusen - Außenstelle von Mauthausen - einem Vernichtungslager ... Diesen Horror kann Walter nicht vergessen - muss irgendwie aufarbeiten ...
Es soll so kommen, dass Walter in den letzten Kriegstagen selbst zwischen die Fronten gerät - gefangen genommen wird - Walter Chmielewski erzählt nicht nur seine Biografie - seine Eindrücke, er berichtet auch von der Mutter und vom Großvater, dem, der Widerstand leistet, den Schrecken des Krieges und der darauf folgenden Zeit des Aufbaus, als wieder Frieden herrscht - bis ins Heute hinein ... berichtet von der Schuld, die der Vater auf sich geladen hat und damit den Sohn sein Leben lang belastet ...
Eindringlich und emotional - informativ und auch sachlich wird die historische Lage einbezogen in die Gedanken- und Gefühlswelt Chmielewskis. In der Ich-Form geschrieben liest sich das Buch sehr lebendig, als würde der Autor einem persönlich seine Geschichte erzählen. Mich hat das Buch sehr bewegt, es von einem nahen Angehörigen eines Kommandanten eines KZ erzählt zu bekommen ist eine gänzlich andere Erfahrung der Aufnahmen von Informationen rund um dieses Thema.
Leseprobe:
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Schon 2 Tage nach der Befreiung kam auch zur Mutti eine Gruppe von befreiten polnischen Häftlingen. Meine Mutter öffnete die Türe und vor ihr stand der Prof. Czichlinski, der das Museum mit den Ausgrabungen, als interner Leiter und renommierte Persönlichkeit, außerhalb des Häftlingslagers betreute. ...
Dem Buch angehangen sind einige Seiten mit schwarz-weiß-Fotos.